Ausbildung Fachinformatiker/Systemintegration

[Vestax 10]

Hallo liebe Leute,

habe eine kleine Frage und bitte um Eure ehrliche Einschätzung der Lage.

Ich spiele sehr stark mit dem Gedanken eine Ausb. als Fachinformatiker/Systemintegration zu machen. Und nun möchte ich gerne wissen, ob das Empfehlenswert ist in der heutigen wirtschaftl. Lage in Dtld.

Zu meiner Person, ich habe 2003 mein Abitur gemacht (leider nicht sooo gut) und meinen Zivildienst in der EDV - Abteilung einer gemeinnützigen Gesellschaft abgeleistet, was sehr viel Spaß gemacht hat (tel. Support, kleine administrative Aufgaben) und ich hab auch viel Erfahrung sammeln können.

Wie stehen die beruflichen Chancen? Wäre über jeden Ratschlag und Tipp dankbar!

Falls ihr weitere Infos bzgl. meiner Person braucht, gerne fragen!

Danke schon mal im Voraus!

 

Liebe Grüße,

Vestax

[phoenixcp 10]

Warum denn kein Studium, wenn du schon Abitur hast?

 

Und wenn du Praxiserfahrungen hast und weiter sammeln willst, dann empfehl ich dir ein Studium an ner Berufsakademie. Geht 3 Jahre als duale Ausbildung (1/4 Jahr studieren, 1/4 Jahr arbeiten) und am Ende bekommst du einen Dipl. Ing.

 

Dann noch den richtigen Praxisbetrieb dazu, dann sollte das glatt gehen. Sofern man die Möglichkeit hat zu studieren, sollte man die nutzen.

[Damian 1.402]

Hi.

 

Da kann ich phoenixcp nur zustimmen. Ein "studierter" Titel ist hierzulande in vielen Bereichen das Maß aller Dinge. Allein sein Besitz eröffnet später Möglichkeiten und Perspektiven, die mit einer normalen FiSi-Ausbildung niemals möglich wären.

 

Bedauerlich, aber so ist es. :suspect: :wink2:

 

Damian

[Vestax 10]

Und was gibt es da für Möglichkeiten?

Also ich komme aus Hamburg und wir haben hier zwar eine Berufsakademie, jedoch ist das eher auf Wirtschaftswissenschaften ausgerichtet...(Medienbetriebswirtschaft, und BWL). Habt ihr zufällig ne Akademie, die etwas mehr in der "Richtung" Informatik anbietet?

Höchstens noch die Nordakademie, die Wirtschaftsinformatik als Studiengang anbietet.

Ein reines Informatikstudium kommt eher nicht in Frage, da mir hier einfach der Praxisbezug fehlt und ich denke mal, später werden lieber Leute genommen, die schon über ein wenig Praxiserfahrungen verfügen, oder?

Gibt es denn überhaupt etwas als Studienfach, was ähnlich dem Fachinformatiker ist?

Welche Unternehmen bieten so eine Duale Ausbildung überhaupt an?

Ich hab auch überlegt erst die Ausbildung zum FI/SI zu machen und dann vielleicht ein Studium hintendran zu hängen, was meint ihr denn dazu?

Ich weiß, dass sind ziemlich viele Fragen;), aber vielleicht habt ihr ja auf ein paar eine Antwort! Das wäre wirklich super, ihr habt mir schon sehr geholfen!:)

Schon mal lieben Dank für eure Tipps!:)

 

Viele Grüße

Vestax

[Pinf 10]

Ich bin seit Februar FiSi und hab meinen Abschluß sogar ziemlich gut gemacht. Im Moment hänge ich arbeitslos im Keller rum und administriere mein Heimnetz. Habe unzählige Bewerbungen geschrieben und gebe es bald auf. Für FiSi's scheint wohl keiner Interesse zu haben, egal was man drauf hat und schon gar nicht ohne Berufserfahrung. Ich denke phoenixcp und Damian haben recht, und ich würde es auch so machen wenn ich nochmal anfangen könnte. Andererseits kann man nicht sagen was in 3 Jahren sein wird.

 

Greetz Pinf!

[Mikie 10]

Ich würd auch zum Studium raten, ist echt das sinnvollste.

Wenn du auf lage Sicht vor hast beruflich vorran zu kommen, bist du eh´nach spätetsten zwei Facharbeiterjahren soweit das du ne Weiterbildung machen muss, Meister oder Techniker.

 

da kannste dann auch gleich studieren, spart mindestens 1 Jahr

[PAT 10]

Das "Problem" beim Fachinformatiker ist, dass er kein "richtiger" Informatiker ist. Die haben sich da halt was "tolles" ausgedacht und diese neuen IT-Berufe aus dem Boden gestampft. Dabei handelt es sich aber nur um Ausbildungsberufe, nicht um Studien. Schlimmer noch, so wie ich schon mitbekommen habe, reicht teilweise Hauptschulabschluss, um diese Ausbildung zu machen. Das soll jetzt nicht abwertend klingen, aber dementsprechend sind diese Berufe anerkannt. Dafür sprechen auch die hohen Arbeitslosenzahlen in diesen Berufen. Und so wie ich auch u.a. hier im Board mitgekriegt habe, wird diese Ausbildung bei manchen Bildungsträgern auch ziemlich halbherzig abgehandelt, Fachinhalte werden nicht selten nur mangelhaft vermittelt. Meiner Meinung sollte man sich genau überlegen, ob man sich das antut. Vielleicht ist es nicht überall so, aber bisher habe ich NUR negatives mitgekriegt.

[Das Urmel 10]

So traurig das klingt, aber in diesem Fall haben Pat/Damian/phoenixcp absolut Recht.

Studium - BWL ist Mandatory - wenigstens für Einsteiger, Informatik - muss nicht, Marketing als Zielrichtung wäre schon derzeit ein guter Einstieg.

Jonglierst du gern mit Zahlen, dann Controlling mit Focus auf SAP.

[FLOST 10]

Hallo,

 

ich mache gerade eine Ausbildung zum Fachinformatiker. Ich stimme nichtmit allem überein, was hier bisher gesagt wurde.

 

Klar ist es so, das in kleineren Betrieben die FISI-Azubis als Billige Arbeitskraft gesehen werden und nur in dem Bereich eine Ahnung haben, in dem ihr Betrieb Tätig ist. Und auch dort nur rundimentär, sprich kein vollstäniges Wissen. Die Berufsschule ist (jedenfalls hier in Bayern) eine Hilfe, aber sie ist viel zu selten und die Kompetenz der Lehrer lässt vielfach zu wünschen übrig.

 

Das es auch anders geht, sehe ich in meiner ausbildung. Die Ausbildung ist bei meinem Ausbildungsbetrieb so Organisiert, das der Theorieteil bei Siemens in Kursen stattfindet. Wir haben schon verscheidenes gemacht (Projektmanagement, Datenbanken, SBS2003, 70-210, PHP/MySQL etc). Klar, die Theman werden nicht umfassend behandelt, aber am bekommt einen Einblick und kennt sich mit dne Grundlagen schon aus. Welche Themen dann vertieft werden entscheidet der Ausbildungsbetrieb anhand seiner anforderungen. Zusätzlich zu den Informatiktheman haben wir auch andere Gebiete behandelt (Kommunikationstechnik, BLP, elektotechnische Grundlagen, Kommunikationstraining etc). Also recht umfassend.

 

Ich bin mit der Ausbildung sehr zufrieden, habe aber trozdem vor danach auf die BA zu gehen. Einfach um meine Chancen weiter zu erhöhen. Meine Firma hat mich zwar eingestellt, damit sie mich übernehmen, aber die Aussichten sind als BA´ler besser.

 

Ich denke, jeder muss für sich selbst entscheiden, was er machen will. Der FISI ist kein schlechter Beruf, nur muss man wisen wo er einzuordnen ist. Er is tmehr der Techniker, der zum Kunden fährt und nicht derjenige der das Netzwerk für eine Weltfirma plant und umsetzt.

 

FG

 

FLOST

[Daniel.Kehrer 10]

Hallo,

 

also ich habe auch eine Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration gemacht und kann dir eigentlich auch nur das Studium empfehlen.

Ich hab meine Abschluß letztes Jahr gemacht und hatte das Glück als einziger von dreien übernommen zu werden. In meiner Berufschulklasse waren 24 und nach der Abschlussprüfung waren 19!!! davon danach arbeitslos. Viele haben jetzt wieder eine neue Ausbildung angefangen oder arbeiten in ihrem alten Beruf als Kfz Mechaniker usw. weiter.

Unser Berufschulunterricht war ein Witz, unausgebildete Lehrer und viele Fehlstunden.

Der FiSi Beruf ist eigentlich "nur" eine Ausbildung zum Hotline Techniker der PC's repariert. Das was in der Berufbeschreibung drinsteht hat nicht einmal annähernd was mit der Realität zu tun.

Ich werde jetzt auch versuchen über ein Fernstudium während der Arbeit mein Diplom zu machen, denn ohne geht es einfach nicht wenn man auf lange Sicht nicht arbeitslos werden bzw. bleiben will.

 

Traurig aber war.

 

Gruß

Daniel

[Pinf 10]

Mir ist es so ergangen, das im Unterricht nie so tief in eine Thematik vorgedrungen wurde, das ich mich nicht gelangweilt hätte => nach der Schule musste ich oft noch stundenlang meinen Horizont erweitern. FiSi streift meiner Meinung nach nur die Grundkenntnisse jeder Thematik an. Wenn man engagiert und motiviert an die Sache rangehen will muss man sich noch viel selber beibringen, sonst versinkt man im Sumpf der Mittelmäßigkeit. Was jetzt aber nicht heißen soll das jeder Dipl. Ing. grundsätzlich einem FiSi überlegen ist. Ich durfte da ganz andere (traurige) Erfahrungen mit 'Deutschlands-Informatik-Elite' machen. Jedoch kenne ich auch FiSi's die einen Monat vor der IHK-Prüfung nicht einmal wussten das man im Windows-Explorer Dateien umbenennen kann.

 

Es hängt sehr viel von einem selber ab, was man daraus macht. Wenn ich vorher gewusst hätte das ich mich während meiner Ausbildung nur langweilen muß hätte ich auch lieber noch 1 Jahr dran gehängt und von vorneherein ein Studium gemacht.

 

Eine Garantie auf einen 'guten' Arbeitsplatz hast du so und anders nicht. Aber die Chancen stehen für Ings schon besser.

 

Ich wünsche dir noch viel Glück bei deiner Entscheidung!

 

Pinf

[c0smic 12]

Ich finde, man kann die Ausbilungsberufe kaum mit nem Uni-Studium vergleichen, das sind 2 voellig verschiedene Sachen...

Willst du spaeter mal Entscheider mit Personalverantwortung sein, womoeglich Leiter einer EDV-Abteilung oder aehnliches, dann macht ein Studium mit Sicherheit Sinn. Willst du aber nur als Techniker zu Kunden rausfahren und mal nen Switch installieren brauchst du sicher kein Diplom, das ist Unsinn..

 

Pruefe also einfach mal, was du erreichen moechtest und entscheide dich dann fuer Studium oder Ausbildung.

Ich selbst hab ne Ausbildung zum IT-Kaufmann gemacht und administriere in der Firma nun ein heterogenes Netzwerk mit ca. 100 Clients...nen Dipl. Inf. waer fuer den Job sicher zu teuer und wenn ich sehe was nen Bekannter von mir (Informatikstudent kurz vorm Abschluss) so drauf hat, fang ich an weinen ;) Algorhitmen ausrechnen kann der wien grosser...aber wehe sein XP hakt irgendwo...

 

Gruss

c0sMiC

[PAT 10]

Das stimmt schon irgendwie. In meiner Lehre (Kommunikationselektroniker) hat man gesagt, ein Ingenieur kann zwar ein Atomkraftwerk planen, aber nicht mal ne Steckdose einbauen.

Und wenn ich manche sutiderte Informatiker sehe, graut's mir echt. Ein Freund hat selber Informatik studiert. Als er in einem höheren Semester mal was in der Eingabeaufforderung gemacht hat, fragte ihn ein Komolitone allen Ernstes, welches Programm das sei.

Die meisten studierten, die ich kenne, können zwar die kompliziertesten Sachen machen, aber wehe sie haben einfachere Probleme mit dem PC.

 

Aber im Allgemeinen sollte man sich überlegen, in welchen Bereich man arbeiten möchte. Ich denke, als in den entsprechenden "höheren" Posten kommst Du um ein Studium fast nicht herum. Vor allem bei Führungsaufgaben, wo das einfach meistens gefordert ist. Was aber nciht heisst, dass Studierte da vielleicht mehr Eignung hätten.

Möchte man aber als PC-Techniker bzw. im Support-Bereich arbeiten, ist man als Studierter vielleicht etwas "überqualifiziert", zumindest auf dem Papier.

[Mikie 10]

Man sollte aber sich doch mit seiner längerfristigen Lebensplanung befassen und eine Studium ist nie verkehrt, schon gar nicht im bereich Mathe,Physik,Informatik,ETechnik.

 

Die Berufschanchen sind mit Dipl. einfach wesentlich höher.

[olafw 10]

Moin!

Zum Thema Studium:

Bei uns an der FH ist es so, dass ca. 200 Studenten das 1.Semester beginnen. Knapp die Hälfte erreicht das 2.Semester. Und der Anteil wird durch natürliche Auslese auch noch reduziert.

Mal nachgehakt: die meisten scheitern an Ihren Mathe-Kursen!

Alles klar? Erst mal Mathe pauken, bevor man an den PC kommt ...