Moin,
in meinem Test auf Server 2025 (Server und Client, habe kein Windows 10/11 in diesem Lab) funktioniert das mit den Permissions wie auf Deinem Screenshot und dem Registry Key auf dem Fileserver. Allerdings ist es keine Lösung, auf die jemand Bock hat, der andere Hobbies hat als den Fileserver zu streicheln. Wenn ich Usern nämlich das Recht, Berechtigungen zu ändern, einräume, um das gewohnte Verhalten beim Drag & Drop nicht zu gefährden, kann ich sie nicht daran hindern, die Rechte auch anderweitig zu verändern, und Personen möglicherweise Einsicht in Dateien zu gewähren, die sie nichts angehen. Und dieses Recht wird laut Microsoft-Artikel - und auch laut meinem Test - benötigt, damit der Registry Key funktioniert.
Wenn man sich Deine, für Organisationen doch recht typische, Ordnerstruktur anschaut, gibt es ja keinen wirklich legitimen Grund, Dateien zu verschieben. Was tatsächlich passiert, ist
Dateien werden kopiert (z.B. es entsteht ein Unterbereich UAD, der genau so organisiert ist wie UAA, dann kopiert man halt die wichtigen Vorlagen von UAA nach UAD), und dann benimmt sich der Fileserver auch ordentlich - die kopierten Dateien erben die Berechtigungen vom übergeordneten Ordner.
Dateien werden unabsichtlich verschoben (Drag & Drop mit dicken Fingern) - in diesem Fall ist das Mitnehmen der alten Rechte eine Schutzmaßnahme, damit diese Dateien nicht plötzlich von Personen eingesehen oder gar bearbeitet werden können, die sie nichts angehen. Ja, ich weiß, dass ihr das 25 Jahre lang anders gehandhabt habt. Heißt nicht, dass es jemals optimal war Und Datenschutz war vor 25 Jahren auch nicht so ein brisantes Thema.
Wenn jemand wirklich eine Datei oder einen Unterordner verschieben muss - was eher selten der Fall sein dürfte - sollte man den Leuten ans Herz legen, die Dateien zuerst zu kopieren und dann an der Quelle zu löschen. Dann werden die Berechtigungen auch ohne überpermissionierte User und Registry Keys von oben vererbt. Andernfalls musst Du, je nach Branche und "Paranoia Level", regelmäßige Audits durchführen, um Dateien mit expliziten Berechtigungen zu finden und zu bereinigen...
Der Vollständigkeit halber sei noch der Ansatz genannt, jeden Ordner der zweiten Ebene auf einem eigenen NTFS-Volume zu platzieren. Und wenn man mich als Admin zwingen würde, das Drag - Drop - Inherit - Verhalten zu implementieren, würde ich eher das tun, als jedem User, der ein Dokument anlegen darf, auch die Entscheidungsfreiheit darüber einzuräumen, wer es sehen soll.
Und um zum Schluss noch maximal tief in die Trickkiste zu greifen, gibt es seit Server 2012R2 das Dynamic Access Control, wo man effektive Zugriffsrechte abhängig von a. Inhalt der Dateien und b. bei Bedarf sogar von dem zugreifenden Client abhängig machen kann. Das ist aber ein Projekt, das eine höhere Komplexität hat als z.B. einen File Server in SharePoint Libraries zu migrieren