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Angela


Johnsen
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Ab Anfang der 70er Jahre FDJ, FDJ-Kreismitglied und dannn FDJ-Sekretärin. Also in dieser Richtung sehr aktiv. ...
In welcher Richtung denn, wie aktiv?

 

Es ist richtig, die FDJ als Transmissionriemen der SED zu betrachten. Was soll AM aber damit unterstellt werden?

Ok, sie war nie offiziell in der SED und hat ein Angebot für das Ministerium für Staatssicherheit zu arbeiten abgeleht.
Da gehst du aber sehr schnell hinweg. Ich denke, solch eine Ablehnung ist mit einem hohen Risiko verbunden, je nach Anwerber oder dessen Vorgesetzten.
Aber: die FDJ wurde von der SED kontrolliert.
Es gab da durchaus ein Eigenleben im Untergrund. Hat sie als Sekretären irgendwelche Schandtaten begangen? Da wurde doch inzwischen von allen Seiten das Unterste nach oben gekehrt, mit dem feinen Kamm und mit grossen Lockungen. Leichen im Keller wären da aber aufgetaucht.
Offiziell wird von kritscher Haltung gegenüber dem DDR-Regime und Ablehnung des Kommunismus gesprochen. Nur passt meiner Meinung nach diese Aussage mit den Aktivitäten in der FDJ nicht so recht zusammen...
Deine Meinung! Ich meine, das passte sehr gut zusammen, ein Entwicklungsprozess, endlich Offenbahrung!
Naja, und wer damals nicht "brav" war hatte oftmals auch nicht solche Privilegien wie z.B. zu promovieren
Wer wirklich unbequem wurde, konnte leicht ausgeschaltet werden, das ist richtig. Aber es ist nicht automatisch einfach das Gegenteil anzunehmen. Die "DDR" konnte es sich überhaupt nicht leisten, alle (nicht parteigebundenen) potentiellen Leistungsträger auf Kuhstallebene zu halten. SED und MfS versuchten im Gegenteil beharrlich diese Leute für sich zu gewinnen. Ab einer (unscharfen) Grenze wurde es gefährlich, das ob, wann und wie konnte vom reinen Zufall abhängen; von einer Formulierung in einem Bericht, von der Profilierung eines MfS-Mitarbeiters.

 

Was willst (du, man) denn unterstellen? Soll sie sein gewesen die Kokubine, die rechte Hand von Mielke oder Andropov? Oder die Reinkarnation von Lynden B. Johnson?

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Vor allem als brave Parteigenossin (incl. der passenden politschen Linie) hat sie immer eine gute Figur gemacht. ..
Also, in der SED war sie nicht Parteigenossin, das steht doch fest oder? Ob sie in der FDJ andere mit Genossin ansprach oder angesprochen wurde.. ? In der SPD ist das eine durchaus übliche Anrede, in der CDU nicht.

Und ob sie in der FDJ wirklich brav war? Sie wird dort ihre Seele, ihr Inneres, ihre(wahren) Gedanken nicht über die Zunge gebracht haben. Dazu ist sie zu intelligent. Sie hält sich bedeckt. Alles andere wäre auch politischer, gesellschaftlicher Selbstmord (gewesen). Nicht jeder Mensch hat ( von Geburt) die Statur eines Andrei Sacherow, auch dieser wurde nicht als Dissident geboren.

 

Und das weitere Werden einer Angela Merkel bei einer weiterbestehenden "DDR" kann niemand interpolieren.

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Ab Anfang der 70er Jahre FDJ, FDJ-Kreismitglied und dannn FDJ-Sekretärin. Also in dieser Richtung sehr aktiv.
Ich möchte nochmal darauf zurückkommen.

 

Ist von der Mitgliedschaft her etwas negatives bekannt?

 

Ich kann den Begriff Kreismitglied nicht einordnen: Was war das in der Terminologie der "DDR"? Gab es auch eine Mitgliedschaft auf Landes- oder Staatsebene?

 

Was war die Position einer FDJ-Sekretärin, oder Kreissekretärin?

 

Kann da jemand etwas genaues (aus eigener Erfahrung, lebensnah) etwas sagen? Bitte posten!

 

Nach dem mir erzählten (verschiedne Quellen) war eine FDJ-Mitgliedschaft die einfachste, ungefährlichste Möglichkeit sich dem Zugriff der SED ein wenig zu entziehen. Ist diese Sicht richtig? Kann hierzu jemand aus eigenen Erleben etwas berichten? Bitte posten!

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jetzt muss ich auch mal meinen senf dazugeben, vor allem wenn der kamm bei der FDJ angelangt ist. und ja, ich komme aus dem osten und bin stolz darauf! wenn hier alle ex FDJ'ler hingestellt werden als wären sie in der SED gewesen und würden die fahne in den wind drehen finde ich das überaus ungerecht, vorallem wenn solche sprüche von leuten kommen die damals zu jung waren und auf der anderen seite der grenze gewohnt haben. 90% der DDR jugend war mitglied der FDJ, das ist nix anderes als würde man die pfadfinder als genossen der cdu oder sonstwas hinstellen. es war nunmal die jugendorganisation der DDR. ich finde gewissen diskussionsstandpunkte eh unter aller sau hier, ich habe angela auch nicht gewählt, und letztendlich ist es doch derzeit egal wer drankommt, der mist wird erstmal weitergehn wie bisher. der einzige von dem ich hier ordentliche diskussionsbeiträge lese ist lefg, danke dafür ;o) aber wie man sieht ist die mauer nach 16 jahren immernoch da, vorallem bei denen die sie nie bewusst miterlebt haben, gelle mcse_killer ;o)

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Um noch ein paar Bildungslücken zu schließen: die FDJ war keine Partei, sondern eine Jugendorganisation.

Mitglied in einer Partei kann man erst ab 18 sein, oder hab ich da eine Bildungslücke?

Dass ein Schüler nicht Mitglied der FDJ wurde, war die Ausnahme, und diese Familien wurden dann hart (verbal) bearbeitet. Da kommen dann Sprüche wie "Mit dem Beitritt zur FDJ bekennen Sie sich zu Ihrem Vaterland - warum wollen Sie sich nicht zu Ihrem Vaterland bekennen?". Man wurde also ziemlich schnell als Staatsfeind hingestellt, und da braucht man dann schon starke Argumente um sich durchzusetzen. Und schließlich schadet es ja niemanden, in der FDJ zu sein - also wieso nicht den Weg des geringsten Widerstands gehen?

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@TRFxFrog:

das hat nun wirklich nichts mit Mauer oben zu tun und ich habe in KEINER Weise jeden FDJler in einen Topf geworfen! Tatsache ist doch, dass nur der in einem Regime wie in der DDR etwas erreicht, der sich Treu und Loyal der "oberen Etage" gegenüber verhält. Und ich meine jetzt NICHT Fritzchen Müller, der in Hinterhof 23 das Protokoll schreibt, ich rede von den Herrschaften, die sich in der DDR bestimmte Posten "erarbeitet" haben. Und ich bin mir sicher, dass die SED sehr wohl darauf geachtet hat, dass die besseren Positionen in der FDJ nur durch treue Genossen besetzt werden.

Vielleicht war der Kommunismus ja wirklich nicht ihr Ding, ich meine jedoch, dass ihr Lebenslauf zumindest mal den Anschein einer "treuen Genossin" hat. DAS war die Absicht meiner bisherigen Aussagen! Diese Loyalität ist dann mit dem Fall der Mauer irgendwie "abhanden gekommen". Jetzt gilt die Treue eher den USA...

Aber es geht auch nicht unbedingt nur um Angie, es betrifft viele Politiker. Es geht doch schon lange nicht mehr darum seine Überzeugung zu vertreten sondern nur noch um Machterhalt, bloß keine Angriffsfläche bieten usw. Welcher Politiker ist wirklich bereit seine Position für seine Überzeugung zu riskieren? Der letzte der das tat hatte Probleme mit dem Öffnen des Fallschirms.

 

Daher: ich bin der Meinung, dass Angie immer nur ihr Ziel vor Augen hatte, dabei jedoch die eigenen Überzeugungen oftmals "über Bord" geworfen hat...

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Um noch ein paar Bildungslücken zu schließen: die FDJ war keine Partei, sondern eine Jugendorganisation.

Mitglied in einer Partei kann man erst ab 18 sein, oder hab ich da eine Bildungslücke?

Natürlich war es eine Jugendorganisation, die Jugendorganisation der "SED". Das ist doch objektiv richtig oder nicht?
Dass ein Schüler nicht Mitglied der FDJ wurde, war die Ausnahme, und diese Familien wurden dann hart (verbal) bearbeitet.
Da liess das Regime aber schon die Maske fallen.
Da kommen dann Sprüche wie "Mit dem Beitritt zur FDJ bekennen Sie sich zu Ihrem Vaterland - warum wollen Sie sich nicht zu Ihrem Vaterland bekennen?".
Das ist arger psycholiogischer Druck.
Man wurde also ziemlich schnell als Staatsfeind hingestellt,
Begann da nicht schon die Ausgrenzung Missliebiger? Wie weit war es von da ins gelbe Elend?

 

Ich war nicht dabei, habe dort nicht gelebt, es erlebt.

 

Und schließlich schadet es ja niemanden, in der FDJ zu sein
Für ein Kind konnte es doch überhaupt nicht verständlich, nicht Mitglied der Pioniere zu sein. Schliesslich waren alle Freunde aus den Tagen der Krippe, (fast) alle aus der Schule dabei.

 

Ich war auch mal Pfadpfinder.

Wie war der Schritt von den JP zur FDJ?

 

- also wieso nicht den Weg des geringsten Widerstands gehen
Ich denke, zum Gegenteil gehörte enormer Mut, oder Sturheit.

Oder ... (Dummheit)? Letzteres weiss ich nicht, glaube ich auch nicht, sehe ich nicht. Andrej Sacharow war bestimmt nicht dumm und Christa Wolf ist es bestimmt auch nicht.

 

Eine Änderung der eigenen Haltung (zu Etwas, zu Jemanden) ist doch ein Prozess, aus dem eine (für mich) neue Erkenntnis erwächst: Die über das (scheussliche, verbrecherische) System, daraus der Wille entstehend, (eventuell) nicht mehr mitzumachen, nicht (mehr) zu unterstützen, es zu stürzen, es umzuformen.

 

Habe ich da etwas übersehen, schätze ich da etwas falsch ein?

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mit "Partei" meinte ich die Jugendorganisation FDJ die quasi durch die SED kontrolliert wurde.
Das ist wohl objektiv richtig. Oder?
Daher INDIREKT Mitglied in der Partei.
Könnte man nach der gleichen simplen Logik nicht unterstellen, jeder damals in der "DDR" Lebende sei in den Diensten des MfS gewesen, jeder in der Volksarmee dienende Mitglied eines Killerkommandos (des KGB)?

 

Ich bin da anderer Ansicht.

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Es ging um Parteimitgliedschaft von AM -> in der FDJ.
:) Mir ist das schon klar. Die Frage ist rhetorisch gestellt.

 

Bösartig könnte man unterstellen, jemand in (einer Stellung) der FDJ sei auch Mitglied der SED gewesen.

 

Kommen wir auf AM zurück, in dem Falle wäre es doch wohl (inzwischen) bekannt geworden. Die Archive sind erhalten, oder?

 

Ich wiederhole mich, man wird das Unterste nach oben gekehrt haben. Die Magazine haben ihre besten Leute eingesetzt, enorme Beträge investiert, auch nur die Andeutung eines Verdachtes, ein Gerücht aufzudecken. Auch nur das Präparat eines Eichhörnches im elterlichen Keller wäre zutage gefördert gekommen.

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