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Umgang von Exchange mit Arbeitsspeicher


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Servus erstmal an alle!

 

Bisher habe ich hier nur andere Beiträge gelesen, möchte aber nun auch selber mal ein paar Fragen stellen.

 

Erstmal zur Umgebung: Wir haben einen SBS 2011 mit Exchange 2010 und vier Clients mit Outlook 2007.

 

Wie genau geht Exchange mit dem Arbeitsspeicher um?

Macht es denn einen Unterschied ob Mails in einem Archiv (im Exchange natürlich) liegen, oder ob diese einfach im Postfach liegen?

 

Ich frage das, da unsere Exchangedatenbank mittlerweile auf ca. 10GB angewachsen ist und sich der Exchange diese 10GB auch freudig vom Arbeitsspeicher abknappst. Das ist zwar erstmal kein großes Problem mehr, da der Server nun über 24GB Arbeitsspeicher verfügt aber ich würde gerne ganz prinzipiell wissen wie man damit am besten umgeht.

 

Dazu habe ich gelesen, das der Exchange erstmal immer soviel Speicher an sich reißt, wie er bekommen kann und diesen dann entsprechend wieder frei gibt, wenn andere Anwendungen danach verlangen. Ist das korrekt?

 

Werden dann zuerst jene Mails aus dem Speicher geschmissen die in einem Archivordner in der Datenbank liegen oder werden zuerst die ältesten Mails rausgeschmissen oder schmeißt er einfach rein zufällig welche raus?

 

 

Wie gesagt ist das alles im Moment für uns tatsächlich noch kein großes Problem, da wir erst den Arbeitsspeicher aufgestockt haben. Dennoch wird - so sicher wie das Amen in der Kirche - der Tag kommen an dem auch die 24GB wieder knapp werden, da eben auch der E-Mail-Verkehr durch immer größere Anhänge im Volumen exponentiell zulegt.

 

Ziel soll natürlich sein, den Exchange und auch Outlook, so performant wie möglich zu betreiben, ohne alte Mails löschen zu müssen.

 

Dabei bin ich natürlich auch schon auf Drittanbietersoftware wie Mailstore gestoßen. Das möchte ich jedoch eigentlich vermeiden, sofern das denn möglich ist, da ich die Sache nicht unnötig verkomplizieren will.

Von der Archivierung als .pst-Dateien mit Outlook halte ich überhaupt nichts.

 

 

Wie machen das denn große Firmen die sagen wir mal 200 Mailboxen mit je 1GB auf einem Exchange haben?

Die werden ja wohl auch kaum 200GB Arbeitsspeicher nur für den Exchange verbauen. Nutzen die dann alle Mailstore?

 

 

Für Antworten und Anregungen wäre ich sehr dankbar.

 

 

greez

 

Iwan

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Moin,

 

Du bringst da einige Dinge durcheinander, was man in kurze Form nicht in einem Forum beantworten kann.

 

RAM hat NICHTS mit dem Festplattenspeicher zu tun. Exchange lädt nicht die Bestandsdaten in den Speicher, sondern nur die Veränderungen. Die Menge des RAMs hat daher normalerweise nichts mit der Größe der Postfächer, sondern mit der Anzahl und Größe der Mails zu tun. Je mehr Mails, desto mehr RAM brauche ich. Ob Die Datenbank 1 GB oder 100 GB groß sind, ist unwichtig.

 

(Bis auf wenige Ausnahmen)

 

Wie genau geht Exchange mit dem Arbeitsspeicher um?

Macht es denn einen Unterschied ob Mails in einem Archiv (im Exchange natürlich) liegen, oder ob diese einfach im Postfach liegen?

 

Wie gesagt: Daten in der DB haben nichts mir RAM zu tun.

 

Ich frage das, da unsere Exchangedatenbank mittlerweile auf ca. 10GB angewachsen ist und sich der Exchange diese 10GB auch freudig vom Arbeitsspeicher abknappst. Das ist zwar erstmal kein großes Problem mehr, da der Server nun über 24GB Arbeitsspeicher verfügt aber ich würde gerne ganz prinzipiell wissen wie man damit am besten umgeht.

 

Da ist nur zufällig die gleiche Größe. Der RAM-Verbrauch hat etwas mit dem Nutzerverhalten zu tun. Starte den Rechner neu und beobachte und Du wirst sehen, dass anfangs weniger RAM benutzt wird und das in Deiner Umgebung nur langsam wächst.

 

Dazu habe ich gelesen, das der Exchange erstmal immer soviel Speicher an sich reißt, wie er bekommen kann und diesen dann entsprechend wieder frei gibt, wenn andere Anwendungen danach verlangen. Ist das korrekt?

 

Ja, das ist korrekt (und auch ok so, warum sollte eingebauter Speicher unbenutzt sein.)

 

Werden dann zuerst jene Mails aus dem Speicher geschmissen die in einem Archivordner in der Datenbank liegen oder werden zuerst die ältesten Mails rausgeschmissen oder schmeißt er einfach rein zufällig welche raus?

 

Exchange "schmeißt" gar nichts rein oder raus, da er nur die Daten anfässt, die sich ändern.

 

Wie gesagt ist das alles im Moment für uns tatsächlich noch kein großes Problem, da wir erst den Arbeitsspeicher aufgestockt haben. Dennoch wird - so sicher wie das Amen in der Kirche - der Tag kommen an dem auch die 24GB wieder knapp werden, da eben auch der E-Mail-Verkehr durch immer größere Anhänge im Volumen exponentiell zulegt.

 

Ja, aber es wird dauern. Ist aber auch wie gesagt kein Problem. Warum sollte leerer Speicher unbenutzt bleiben, dann hättest Du ihn nicht einbauen müssen.

 

Ziel soll natürlich sein, den Exchange und auch Outlook, so performant wie möglich zu betreiben, ohne alte Mails löschen zu müssen.

 

Dann gibt dem System möglichst viel Speicher.

 

Dabei bin ich natürlich auch schon auf Drittanbietersoftware wie Mailstore gestoßen. Das möchte ich jedoch eigentlich vermeiden, sofern das denn möglich ist, da ich die Sache nicht unnötig verkomplizieren will.

Von der Archivierung als .pst-Dateien mit Outlook halte ich überhaupt nichts.

 

Mail-Archivierung kann noch andere Gründe haben, z.B. gesetzliche Anforderungen.

 

PST-Dateien sind wirklich Mist, die sollte man weglassen.

 

Wie machen das denn große Firmen die sagen wir mal 200 Mailboxen mit je 1GB auf einem Exchange haben?

Die werden ja wohl auch kaum 200GB Arbeitsspeicher nur für den Exchange verbauen. Nutzen die dann alle Mailstore?

 

Brauchen sie auch nicht. Sie berechnen die Anzahl der Benutzer, die Anzahl der Mails und die ungefähre Größe -> also die Veränderungen.

 

Als Faustformel gilt: 5 - 10 MB pro Postfach.

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Vielen Dank erstmal für die ausführliche Antwort.

 

Das es keinen Zusammenhang zwischen Datenbankgröße und RAM-Verbrauch gibt wusste ich nicht bzw. war dort im Irrglauben.

 

Das mit dem langsamen Anstieg nach einem Neustart stimmt tatsächlich. Das ist mir auch schon aufgefallen.

 

Allerdings habe ich am 30.12 den RAM verbaut und zu diesem Zweck natürlich den Server neu starten müssen. Seit diesem Tag hat jedoch nicht ein Client auf den Exchange zugegriffen, da wir Betriebsferien haben.

 

Die größe der EDB beträgt 10.362.944 KB und der aktuelle Speicherverbrauch von Store.exe beträgt 10.379.376 KB.

Da wäre ein gewisser Zusammenhang zumindest denkbar. Wenn dem nicht so ist, dann bin ich ja froh und werde mir wohl keine Sorgen mehr machen müssen.

 

Gibt es denn dann irgendeinen Unterschied zwischen dem Archiv und einem "normalen" Postfach oder ist der einzige Sinn und Zweck des Archivs, Mails automatisch nach einer gewissen Zeit aus dem Posteingang dorthin verschieben zu können?

 

Lädt Outlook auch alle Mails aus dem Archiv in den lokalen Cache, sofern dieser aktiviert ist?

 

Ich frage deshalb, weil wir ohnehin alle Mails aus dem Posteingang nach einer Bearbeitung händisch in einen anderen Ordner verschieben um die Übersicht zu bewahren, was erledigt ist und was nicht.

Wenn es also keinerlei Unterschiede gibt, wäre die Autoarchivierung für uns uninteressant.

 

greez

 

Iwan

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Hi Iwan ,

 

das Archiv ist einfach ein zweites Postfach für den Anwender, indem Sie über Regeln oder per Drag&Drop Emails in das Archivpostfach verschieben. Das Archivpostfach dient lediglich zur Archivierung (kein Senden/Empfang möglich). Allerdings ist das Archiv nur in Outlook 2007/2010/13 verwendbar , ältere Outllok -versionen können damit nicht umgehen.Für jeden Client wird außerdem eine Enterprise-CAL benötigt !

 

gruß

Vertigo

bearbeitet von Vertigo08
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Moin,

 

Das es keinen Zusammenhang zwischen Datenbankgröße und RAM-Verbrauch gibt wusste ich nicht bzw. war dort im Irrglauben.

 

na ja, bei einem so komplexen Thema (Exchange ist da ein echter Datenbankserver), sind Verallgemeinerungen immer schwierig. Natürlich gibt es einen Bezug zwischen Datenbankgröße und RAM-Verbrauch. Nur nicht so direkt, wie Du ihn siehst.

 

Das mit dem langsamen Anstieg nach einem Neustart stimmt tatsächlich. Das ist mir auch schon aufgefallen.

 

Allerdings habe ich am 30.12 den RAM verbaut und zu diesem Zweck natürlich den Server neu starten müssen. Seit diesem Tag hat jedoch nicht ein Client auf den Exchange zugegriffen, da wir Betriebsferien haben.

 

Aber ihr habt doch Mails bekommen, oder? Und mit jeder Änderung an der Datenbank holt sich Exchange ein wenig in den Cache rein.

 

Die größe der EDB beträgt 10.362.944 KB und der aktuelle Speicherverbrauch von Store.exe beträgt 10.379.376 KB.

Da wäre ein gewisser Zusammenhang zumindest denkbar. Wenn dem nicht so ist, dann bin ich ja froh und werde mir wohl keine Sorgen mehr machen müssen.

 

Die Zahlen sind wohl eher Zufall. Ich habe hier einen Kunden, der hat insgesamt 2 TB in 8 Datenbanken und Exchange benutzt von 48 GB RAM gut 42.

 

Gibt es denn dann irgendeinen Unterschied zwischen dem Archiv und einem "normalen" Postfach oder ist der einzige Sinn und Zweck des Archivs, Mails automatisch nach einer gewissen Zeit aus dem Posteingang dorthin verschieben zu können?

 

Exchange-Seitig gibt es keinen Unterschied. Du könntest die Archiv-Datenbank auf billigere Festplatten legen oder nur einmal die Woche sichern. Aber bei einem Singleserver sind die Exchange-Vorteile eher gering.

 

Lädt Outlook auch alle Mails aus dem Archiv in den lokalen Cache, sofern dieser aktiviert ist?

 

Hier liegt der größte Nutzen: Das Archiv befindet sich nicht im Cache und entlastet damit Outlook ein wenig.

 

Ich frage deshalb, weil wir ohnehin alle Mails aus dem Posteingang nach einer Bearbeitung händisch in einen anderen Ordner verschieben um die Übersicht zu bewahren, was erledigt ist und was nicht.

Wenn es also keinerlei Unterschiede gibt, wäre die Autoarchivierung für uns uninteressant.

 

Ihr habt Ol 2007 im Einsatz, da kenne ich die Zahl nicht. Ol 2010 ist für 10 GB Postfachgröße optimiert (mehr geht aber), d.h. unterhalb von 10 GB halten sich die positiven Auswirkungen für Outlook dann auch in Grenzen.

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Vielen Dank nochmals für die ausführlichen Informationen. Bei den Enterprise CALs bin ich ehrlich gesagt ein bisschen überfragt, wobei ich glaube das beim Exchange Server ohnehin 5 Stück inklusive sind.

 

Das Thema Archiv hat sich dann aber für mich sowieso erstmal erledigt und ich kann wieder ruhig schlafen ohne von zusätzlichen RAM-Ausbauten zu träumen ;)

 

Was die Mächtigkeit und Komplexität von Exchange bzw. SBS 2011 im allgemeinen angeht, so bin ich tatsächlich etwas überwältigt. Im Grunde brauchen wir den gar nicht wirklich aber jetzt wo er ohnehin schon da ist, soll zumindest alles geschmeidig laufen.

 

Die nächsten Baustellen werden vor allem OWA bzw. EAS sein, wobei beides schon lokal läuft aber bevor ich da die Scheunentore aufmache werde ich mich wohl erst noch gründlich mit zertifikatbasierter Authorisierung auseinandersetzen.

Das ist dann jedoch eine ganz andere Geschichte (und gegebenenfalls ein anderer Thread).

 

Also vielen Dank nochmal für die schnelle und umfassende Auskunft.

 

 

greez

 

Iwan

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Vielen Dank nochmals für die ausführlichen Informationen. Bei den Enterprise CALs bin ich ehrlich gesagt ein bisschen überfragt, wobei ich glaube das beim Exchange Server ohnehin 5 Stück inklusive sind.

Falsch. Da sind wenn überhaupt 5 Standard CALs dabei. Und mit "glaube" kommst du sowieso nicht weiter.

 

Was die Mächtigkeit und Komplexität von Exchange bzw. SBS 2011 im allgemeinen angeht, so bin ich tatsächlich etwas überwältigt. Im Grunde brauchen wir den gar nicht wirklich aber jetzt wo er ohnehin schon da ist, soll zumindest alles geschmeidig laufen.

Schön, dass du das jetzt auch schon erwähnst, dass es um einen Exchange im SBS geht. :rolleyes:

 

Die nächsten Baustellen werden vor allem OWA bzw. EAS sein, wobei beides schon lokal läuft aber bevor ich da die Scheunentore aufmache werde ich mich wohl erst noch gründlich mit zertifikatbasierter Authorisierung auseinandersetzen.

Wieso Scheunentore? Port 443 und im SBS gibt's dafür afair sogar nen Wizard, der das alles korrekt konfiguriert.

 

Viel Erfolg

Norbert

bearbeitet von NorbertFe
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Falsch. Da sind wenn überhaupt 5 Standard CALs dabei. Und mit "glaube" kommst du sowieso nicht weiter.

 Schön, dass du das jetzt auch schon erwähnst, dass es um einen Exchange im SBS geht. :rolleyes:

 Wieso Scheunentore? Port 443 und im SBS gibt's dafür afair sogar nen Wizard, der das alles korrekt konfiguriert.

 

Viel Erfolg

Norbert

 

Enterprise CALs haben wir meines wissens keine.

 

Den Port 443 hatte ich schonmal testweise geöffnet und es hat auch alles funktioniert. Ich habe aber kein gutes Gefühl dabei, wenn man nur mit einem (schwachen) Passwort von außen Zugriff bekommt. Deshalb würde ich das gerne per CBA machen.

 

Was meinst du denn mit "Wizard, der alles korrekt konfiguriert"? Also was konfiguriert man denn damit?

 

 

greez

 

Iwan

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Hi.

 

 

Ich habe aber kein gutes Gefühl dabei, wenn man nur mit einem (schwachen) Passwort von außen Zugriff bekommt

 

Das schwache Passwort ist aber jetzt wohl nicht das Problem des Exchange, oder? ;) Zumal in der Standardkonfiguration sowieso ein komplexes Passwort eingestellt ist.

 

 

Was meinst du denn mit "Wizard, der alles korrekt konfiguriert"

 

Schau in die SBS Console -> und dann die beiden Assistenten "Mit dem Internet verbinden" und "Internetadresse einrichten" bzw. auf den Hilfe Button in der SBS Console.

 

LG Günther

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