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Umstellung auf IPv6, Fragen gestellt und Erfahrungen gesucht


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Hallo,

 

aus aktuellem Anlass kam mir diese Thematik in den Sinn. Ein IP Netz eines Kunden muss umgestellt werden. Von einem 192.168.0.0/24 Netz muss auf einen komplett anderen Bereich geschwenkt werden.

 

Für mich stellt sich die Frage: Was spricht gegen eine Umstellung auf IPv6?

Diese Frage ist weiterführend nicht nur auf Umstellungen sondern auch Neueinrichtungen anwendbar.

 

Ich lese und finde zwar viele Informationen zu IPv6 aber auch hier im Forum scheint dieses Thema sehr stiefmütterlich behandelt zu werden (oder ich habe falsch gesucht). Es ist so als ob alle Welt darüber redet aber niemand sich so recht traut.

 

Das für mich größte Problem stellt derzeit die große Unbekannte dar, hinter der sich zig Fragen verbergen:

 

- Kann ich "IPv4-only" Geräte in einem IPv6 Netz parallel betreiben und nutzen (Mischbetrieb beider Protokolle wobei IPv4 und IPv6 Geräte miteinander kommunizieren können)?

-Müssen Router/Gateways zwingend IPv6 unterstützen, wenn ich mein Windows Netz darauf umstelle?

- Was ist mit DNS?

- Kann ich beide Protokolle auf meinen Maschinen parallel laufen lassen (ob das Sinn macht wäre eine weitere Frage)?

- Welche Windows Systeme unterstützen überhaupt IPv6 (alles ab XP aufwärts, wenn ich richtig informiert bin)?

 

usw. und so fort.

 

Mich würde interessieren, wer von euch sein Netz bzw. das der Kunden bereits umgestellt hat und welche Erfahrungen ihr dabei sammeln konnte.

 

Ich hoffe es gibt bereits Menschen, die sich diesem Thema angenommen haben... :)

 

Gruß Wolke

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Ich glaube, es liegt daran, dass quasi niemand (ich will nicht sagen absolut niemand) IPv6 intern braucht...

Im Internet mögen die möglichen Adressen für v4 ja knapp werden, aber wer hat schon in seiner Firma genug Platz um so viele Rechner aufzustellen, dass v4 knapp wird (und einen Chef, der die Kosten bewilligt)

Kurz - ich zweifle am Sinn einer v6 umstellung

 

Das ist jetzt so ähnlich wie Bills 640kb Aussage aber: In 30 Jahren wird noch niemand intern v6 brauchen - wahrscheinlich auch nicht nutzen - in 30 Jahren nutzen die ein absonderliches neuartiges Protokoll, in dem alles ohne Adressvergabe durch automatische Topologieerkennung und Erkennung der Nutzergedanken funktioniert und wer was böses denkt, dem wird der User gesperrt :)

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Prinzipiell hast Du schon Recht. Deiner Aussage zu v6 halte ich aber entgegen, dass auch heute wohl kaum ein Unternehmen ein Class A von v4 wirklich effektiv ausnutzt (sozusagen vom Adressspace benötigt).

 

Aber mal im Ernst. Weißt Du, ob und wie einfach eine Anbindung Deines v4 Netzes später an ein komplett umgestelltes v6 Internet funktioniert? Oder was wenn Services im Internet nur noch über IPv6 erreichbar sind und Du mit einmal vor dem Problem stehst auf diese zugreifen zu müssen.

 

Weißt Du, ob Dein Unternehmen nicht irgendwann zwangsläufig auf die Notwendigkeit stößt v6 nutzen zu müssen? Nicht aufgrunde von Adressknappheit sondern aus anderen Dir und uns IPv6 Rookies jetzt nicht bekannten/vorhersehbaren Gründen.

 

Mag sein, dass es für die Admins die nur ein Netz (ihr Netz) betreuen wenig Handlungsbedarf gibt. Schließlich kann man ein kleines bis mittleres Netzwerk kurz bis mittelfristig an neue Anforderungen anpassen und ggf. umstellen.

 

Wir betreuen sehr viele Kunden. Das heißt ich muss mich nicht nur mit einem Netz sondern mit sehr viel verschiedenen auseinandersetzen. Klar wird der Hammer nicht um 12 auf den Tisch knallen und man wird sehr wahrscheinlich auch nicht in den Newsmeldung einschlägiger Seiten Schlagzeilen wie "Morgen muss Ihr Netzwerk IPv6 only sein!" finden.

 

Trotzdem finde ich eine Auseinandersetzung mit dem Thema angebracht. Wenngleich eine interne Umstellung mittel bis langfristig nicht notwendig sein wird, wird dennoch die Notwendigkeit entstehen das interne Netz für die Kommunikation mit v6 anzupassen.

 

Früher waren die Leute auch so naiv und dachten: WOW 400MB Festplatte, die bekomme ich nie im Leben voll!!!!

Heute ist mein 8GB Stick ein altes Modell und ich muss sehen, wo ich Platz sparen kann.

 

Das sich zu diesem Thema nicht viele Leute melden überrascht mich schon ein wenig.

 

Die Frage, ob jemand sein Netz schon auf IPv6 umgestellt hat dürfte damit wohl in den Weiten des Internets verhallen...

 

Wahrscheinlich liegt es einfach nur an der simplen Tatsache, dass wir, wie immer, jeden Tag mit wichtigeren Problemen zu kämpfen haben.

IPv6 ist offenbar noch nicht genug "Must have" und sondern zu viel "Hex".

 

Interessant in dem Zusammenhang diese Quellen:

 

Quelle 1

Quelle 2 --> hab ich mir noch nicht näher angeschaut

 

Vielleicht bringen sich noch ein paar Interessierte in das Thema ein...

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Servus Wolke,

um ganz ehrlich zu sein ich habe mich fast noch gar nicht mit dem Thema V6 auseinader gesetzt. Ich weiß wie die Adressen aussehen und das ich da schier unendlich viele Rechner mit im Netz einsetzen kann aber mehr echt noch nicht.

Aufgrund deines Aufrufes hier und die Zeit die ich gerade Krankheitsbedingt zur Verfügung habe wird gleich 2008R2 mal geladen und die ersten winzig kleien Gehversuche mit V6 only in VMs durchgespielt.

 

Hast du da irgendwelche interessanten Berichte, Bücher oder Artikel?

Ich habe schon gesehen das es viele Bücher darüber gibt aber gibt es auch gute? ;-)

 

Gruß

Daniel

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Gekauft habe ich mir vor einer halben Ewigkeit dieses Buch. Sehr weit gekommen bin ich aber bisher nicht.

Mein Problem ist leider auch die Zeit, von der ich nicht so viel habe. Aber Ich finde die Thematik trotzdem interessant und wichtig, wollte also erst mal hier einen Erfahrungsaustausch starten. Manchmal relativieren sich die Dinge, wenn man Meinungen und Erfahrungen von anderen liest/hört. Aber hier scheint es ja leider sehr dünn an Erfahrungen "besidelt"...

 

Ansonsten gibt es haufenweise Bücher. Da hier aber offenbar niemand aus eigener Erfahrung eines empfehlen kann oder gar von eigenen IPv6 Erfahrungen zu berichten weiß, wird es schwer aus der großen Auswahl was brauchbares zu finden.

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  • 3 Monate später...

Hallo Wolke,

ich wollte mal nach hören wie du mit der Umstellung vorangekommen bist?

Beschäftige mich auch gerade neben bei mit ipv6 und mußte erst ordentlich suchen bis ich herausgefunden habe wie ich den Server 2008R2 komplett auf ipv6 einrichte.

Mein Ziel ist es für die nächsten Tage ein komplettes Netz in VMs aufzubauen das rein auf ipv6 läuft.

 

Gruß Daniel

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Hallo,

 

aus aktuellem Anlass kam mir diese Thematik in den Sinn. Ein IP Netz eines Kunden muss umgestellt werden. Von einem 192.168.0.0/24 Netz muss auf einen komplett anderen Bereich geschwenkt werden.

 

Für mich stellt sich die Frage: Was spricht gegen eine Umstellung auf IPv6?

Diese Frage ist weiterführend nicht nur auf Umstellungen sondern auch Neueinrichtungen anwendbar.

 

Im Grunde nichts, aber etwas Weiterbildung vorher wäre gut.

 

für private Adressen wäre die Entsprechung in ipv6 fd:: bzw. fc::

Ich lese und finde zwar viele Informationen zu IPv6 aber auch hier im Forum scheint dieses Thema sehr stiefmütterlich behandelt zu werden (oder ich habe falsch gesucht). Es ist so als ob alle Welt darüber redet aber niemand sich so recht traut.

RFC, manpages, wikipedia, Suchmaschine Deiner Wahl.

 

Das für mich größte Problem stellt derzeit die große Unbekannte dar, hinter der sich zig Fragen verbergen:

 

- Kann ich "IPv4-only" Geräte in einem IPv6 Netz parallel betreiben und nutzen (Mischbetrieb beider Protokolle wobei IPv4 und IPv6 Geräte miteinander kommunizieren können)?

Nein. Parallel betreiben geht, kommunizieren können sie nicht. Sie brauchen mindestens ein Gerät/Dienst das beides kann. (Proxy, Relay, was auch immer)

-Müssen Router/Gateways zwingend IPv6 unterstützen, wenn ich mein Windows Netz darauf umstelle?

Ja. Der Router muss ja die Ipv6-Pakete verarbeiten, ggf. muss er sie sogar noch in ipv4 einlegen und tunneln.

- Was ist mit DNS?

Sowohl die Anfragen auf Port 53 als auch die Antworten können/müssen via ipv6 transportiert werden. Der Inhalt ist natürlich neu - statt A gibt AAAA und die Syntax von PTR wurde entsprechend angepasst. In der Übgangsphase kann man A und AAAA eintragen, wenn man weiß, dass die betroffenen Dienste dualstackfähig und sauber konfiguriert sind.

- Kann ich beide Protokolle auf meinen Maschinen parallel laufen lassen (ob das Sinn macht wäre eine weitere Frage)?

Ja. Es hat Sinn. Nennt sich Dualstack, d.h. jeder Service beantwortet sowohl Anfragen via ipv4 als auch via ipv6. Normalerweise wird ipv6 dann bevorzugt.

- Welche Windows Systeme unterstützen überhaupt IPv6 (alles ab XP aufwärts, wenn ich richtig informiert bin)?

xp dürftig, aber vista und 7 und die entsprechenden Serversysteme - sollten keine Probleme haben. Selbst Dateidienste laufen zusammen mit samba via ipv6.

 

usw. und so fort.

 

 

Die richtigen Fragen hast Du gestellt - konkret wirst Du sie in Deinem Anwendungsfall selbst beantworten müssen.

Mich würde interessieren, wer von euch sein Netz bzw. das der Kunden bereits umgestellt hat und welche Erfahrungen ihr dabei sammeln konnte.

Analysiere Dein Netz vorher, welche Dienste werden gebraucht (www, email, dns usw) ist die vorhandene Software dazu schon in der Lage? (outlook 2007 z.B. ist kein Problem)

 

Ich hoffe es gibt bereits Menschen, die sich diesem Thema angenommen haben... :)

 

Die gibt es. Leider hat MS das Thema erst sehr spät aufgegriffen - dafür mit voreingestellten Tunneln aber sehr gewaltig.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Thomas Schäfer

 

PS: Ich bitte das falsche Zitatformat zu entschuldigen - die Forumssoftware ist wohl nicht mein Ding

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Das Pendant der privaten IPv4 Adressen sind unter IPv6 die sogenannten Site-Local Adressen die mit fec0 beginnen!

 

Das stimmt nicht (mehr).

 

Siehe auch hier:

 

IPv6 ? Wikipedia

RFC 3879 - Deprecating Site Local Addresses

RFC 4193 - Unique Local IPv6 Unicast Addresses

 

Kein Beweis, aber ein Indiz (Wie machen es andere?..)

Die Firma AVM verteilt auch alternativ ULAs mit Präfix fd:: bei aktuellen Fritzbox mit Ipv6-Beta-Firmware.

 

 

PS: Danke nochmal fürs Umformatieren meines letzten Beitrags.

 

Thomas Schäfer

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