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Der neue Windows Server 2012 was ändert sich?


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Moin,

 

sagen wir es so: Manche "Regelungen" entstehen nur, weil niemandem der betreffende Fall eingefallen ist. Es wäre nicht das erste Mal, dass Microsoft zurückrudert - gerade bei Hyper-V hatten wir das ganz am Anfang schon mal mit den CALs für einen reinen Host-Server (da wurde nach wenigen Wochen eine Klarstellung in die PURs geschrieben, dass der reine Host-Betrieb keine CAL-Pflicht auslöst).

 

Was mich viel mehr wundert ist, dass es zu dem Thema noch keinen riesigen Aufschrei gegeben hat. Schließlich gibt es Windows 2012 schon seit fast einem halben Jahr.

 

Schöne Grüße, Nils

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  • 2 Wochen später...

Moin,

 

sorry, hat etwas gedauert ... mittlerweile hat die Lizenzberatung bei meinem Kunden stattgefunden. Der Berater machte einen sehr gut informierten Eindruck.

 

Um es kurz zu machen: Ich sehe die Darstellung von Franz aus dem Post #63 als bestätigt an. In der Tat beruht das neue Lizenzmodell von Windows 2012 auf zwei (derzeit) unverrückbaren Grundsätzen:

  1. Die Lizenz wird immer der Hardware zugewiesen (das war in Wirklichkeit vorher auch schon so, ist aber oft von Kunden und Beratern ignoriert worden)
  2. Lizenzen für Windows 2012 dürfen auf derselben Hardware nicht mit älteren Lizenzen gemischt werden (das ist der eigentliche Knackpunkt)

Das bedeutet: Wenn ich einen Host mit Windows 2012 installiere, um ihn mit Hyper-V zu betreiben, dann darf ich keine 2008-R2-Lizenzen (oder ältere) auf diesem Host zuweisen. Wenn ich dort also "alte" VMs mit 2008 R2 (oder älter) betreiben möchte, dann brauche ich für diese VMs auch 2012-Serverlizenzen und nutze für diese das Downgrade-Recht. Die Lizenzen, die ich vorher bereits für diese "alten" VMs hatte, sind damit überflüssig (die könnte ich verkaufen oder anderweitig nutzen - das Risiko, ob man diese Lizenzen "gebraucht" nutzen darf, liegt am Ende beim Käufer).

 

Kritisch dabei auch: Einen Host-Cluster, in dem VMs dynamisch von einem auf einen anderen Host wechseln können, sieht Microsoft als Einheit an. Jeder einzelne Host muss so lizenziert sein, dass er alle Windows-Server-VMs betreiben darf. Habe ich drei Hosts und zehn Windows-VMs, so muss jeder Host alle zehn VMs lizenziert haben (also entweder je Host einmal Datacenter oder je Host fünfmal Standard - letzteres wäre aber nicht sinnvoll).

 

Auch kritisch: Das ist kein Hyper-V-Thema, sondern ein Windows-2012-Thema, es betrifft also Kunden mit VMware, XenServer usw. genauso, sobald sie die erste VM mit Windows 2012 betreiben wollen (und VMotion bzw. XenMotion usw. nutzen, aber wer würde das nicht wollen).

 

Es bleibt also auch bei meiner Einschätzung der erwartbaren Folgen 1 bis 3 aus meinem Post #64 weiter oben.

 

Gruß, Nils

... und danke noch mal an dich, Franz - auch wenn der Inhalt niederschmetternd ist ...

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  1.  
  2. Lizenzen für Windows 2012 dürfen auf derselben Hardware nicht mit älteren Lizenzen gemischt werden (das ist der eigentliche Knackpunkt)

 

Da frage ich mich wo das dokumentiert ist. Wenn, wie Franz sagt, was nicht expliziet erlaubt ist verboten ist, wie ist dann mit anderen OS z.B. Linux? Darf ich dann keine Linux VM auf einem Host installieren, auf dem ein Windows Server 2012 installiert ist?

bearbeitet von Dukel
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Moin,

 

zu den Grundlagen und Fundstellen kann ich leider nichts sagen, weil mir die auch nicht vorliegen (und selbst wenn, würde mir die "Denke" dazu abgehen). Ich habe wiedergegeben, was mir (und meinem Kunden) der Lizenzberater gesagt hat. Da es nach meinem Verständnis mit dem übereinstimmt, was Franz hier gepostet hat, habe ich es als Bestätigung verstanden und daher hier angefügt.

 

Also wie immer nur Illustration meines Verständnisses, keine rechtlich relevanten Aussagen.

 

Gruß, Nils

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Darf ich da meine Frage wiederholen? Auch welchen Teil der PUR's wird diese Aussage gestützt?

 

Woran erkennt man eurer Meinung nach oder dem Berater dass eine der folgenden Situationen wahr ist,

- Aussagen zu den Rechten einer 2012er Maschine sich nicht um eine zugewiesene Lizenz, sondern um die Summe aller einem Server zugewiesenen Lizenzen handelt

- Dass das zugewiesene Recht VM's auszuführen so beschnitten wird, dass alle Childobjekte - von mir aus nur Server von MS -  über die höchste verwendete Lizenzversion verfügen muss

 

 

NilsK: Kritisch dabei auch: Einen Host-Cluster, in dem VMs dynamisch von einem auf einen anderen Host wechseln können, sieht Microsoft als Einheit an. Jeder einzelne Host muss so lizenziert sein, dass er alle Windows-Server-VMs betreiben darf. Habe ich drei Hosts und zehn Windows-VMs, so muss jeder Host alle zehn VMs lizenziert haben (also entweder je Host einmal Datacenter oder je Host fünfmal Standard - letzteres wäre aber nicht sinnvoll).

 

Dem ist wohl leider tatsächlich so. Imho der relavante Teil der PUR's (wenn auch ziemlich verzwickt geschrieben). Nur ob so gewollt oder nicht ist mir etwas unklar.

Sofern jede Hardwarepartition vor der Neupartitionierung vollständig lizenziert ist und die Gesamtzahl der Lizenzen und Physischen Prozessoren nach der Neupartitionierung unverändert bleibt, ist die Neuzuweisung von Lizenzen jederzeit zulässig, (i) wenn Physische Prozessoren von einer lizenzierten Hardwarepartition einer anderen neu zugewiesen werden, (ii) zwei oder mehr Partitionen aus einer lizenzierten Hardwarepartition erstellt werden oder (iii) eine Partition aus zwei oder mehr lizenzierten Hardwarepartitionen erstellt wird.

Das ist irgendwie ziemlich seltsam formuliert. Einerseits gewährt sie einem die Neuzuweisung einer Lizenz, andererseits nimmt man es im Voraus weg indem der Zielhost bereits über alle Lizenzen verfügen muss und sich seine Gesamtzahl an Lizenzen bei der Neuzuweisung nicht verändern darf. Soll mal einer verstehen.  Entweder hat MS seine Gründe oder es ist tatsächlich ein Fehler/missverständlich geschrieben und damit ist nur die physische Maschine bzw. deren Lizenzierung über die Prozesssoren gemeint. Also dass diese physisch nach wie vor vollständig lizenziert sein muss, wenn man eine Lizenz entfernt und die Zielmaschine zumindest ebenso physisch korrekt lizenziert sein muss, aber zuätzlich vorhandene Lizenzen verschoben werden können. Zumindest die zusätzlichen Erläuterungen lassen diesen Schluss zu und eigentlich macht es sonst auch keinen Sinn und wäre um Welten einfacher zu formulieren.

 

Faktisch würde es - davon ausgegangen das es kein Fehler ist -  wie du erwähnt hast - auf eine allgemeine Doppel- bis Dreifachlizenzierung oder allgemein Datacenter hinaus laufen sobald man virtualisierte Systeme einsetzt (im Sinne des Erfinders? Wozu dann überhaupt die Standardversion mit 2 VOS?). Da HyperV auch Cluster-, Host- und Dateisystem-übergreifende Verschiebung zulässt ist das eigentlich auch nötig sobald mehrere HyperV Hosts in einer Umgebung vorhanden sind.

 

So wirklich vorstellen kann ich mir das aber eigentlich nicht. Da würde die ganze Virtualisiererei extrem unattraktiv, vor allem für kleine Umgebungen. Ein offizielles Statement von MS wäre da schon hilfreich.

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Faktisch würde es - davon ausgegangen das es kein Fehler ist -  wie du erwähnt hast - auf eine allgemeine Doppel- bis Dreifachlizenzierung oder allgemein Datacenter hinaus laufen sobald man virtualisierte Systeme einsetzt (im Sinne des Erfinders? Wozu dann überhaupt die Standardversion mit 2 VOS?).

 

Die Standard Version (bei gleich vielen CPU's) lohnt sich bei einem Host bis 10 VM's.

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Moin,

 

Darf ich da meine Frage wiederholen?

 

Aber gern. Allerdings ändert sich dadurch meine Antwort nicht.

 

Woran erkennt man eurer Meinung nach oder dem Berater dass eine der folgenden Situationen wahr ist,

 

Wie ich schon sagte: Belege liegen mir nicht vor. Angesehen davon, verstehe ich deine Fragen syntaktisch nicht.

 

Dem ist wohl leider tatsächlich so. Imho der relavante Teil der PUR's (wenn auch ziemlich verzwickt geschrieben). Nur ob so gewollt oder nicht ist mir etwas unklar.

 

Gewollt. Bei Betriebssystemen gibt es keine Lizenzmobilität.

 

Wozu dann überhaupt die Standardversion mit 2 VOS?).

 

Microsoft will die Datacenter-Lizenz verkaufen. Standard ist eigentlich nur für Standalone-Hardware-Server gedacht. Hätte man die VOSE-Lizenzen aber ganz weggelassen, so hätten alle aufgeschrien. Daher hat man formell betrachtet die Standard-Lizenz sogar aufgewertet (auch als Kompensation  für die wegfallende Enterprise-Lizenz).

 

So wirklich vorstellen kann ich mir das aber eigentlich nicht. Da würde die ganze Virtualisiererei extrem unattraktiv, vor allem für kleine Umgebungen. Ein offizielles Statement von MS wäre da schon hilfreich.

 

Naja, an der Stelle hat sich gegenüber 2008 eigentlich nichts geändert. Neu ist nur das Verbot des "Mischens" (wenn es denn existiert und kein Missverständnis ist).

 

Und um ein offizielles Statement müsstest du Microsoft schon direkt bitten. Hier liest bestimmt keiner mit, der so was äußern dürfte ...

 

Gruß, Nils

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Ooops glatt übersehen.Moin,

Wie ich schon sagte: Belege liegen mir nicht vor. Angesehen davon, verstehe ich deine Fragen syntaktisch nicht.

Wenn nur 2012 Lizenzen auf einer Maschine erlaubt sein sollen, muss irgendwo eingeschränkt werden, dass andere nicht gültig sind. Woran erkenne ich zumindest nicht wirklich.

 

Microsoft will die Datacenter-Lizenz verkaufen. Standard ist eigentlich nur für Standalone-Hardware-Server gedacht. Hätte man die VOSE-Lizenzen aber ganz weggelassen, so hätten alle aufgeschrien. Daher hat man formell betrachtet die Standard-Lizenz sogar aufgewertet (auch als Kompensation  für die wegfallende Enterprise-Lizenz).

Der Meinung bin ich auch. Da heute aber auch Kleine Umgebungen über zwei Server verfügen (Zwecks Ausfallsicherheit) ist es schon etwas mühsam bzw. kostspielig die Umgebung korrekt zu lizenzieren. Nebst dem, dass der SBS wegfällt und man nun fast gezwungen ist, Dienste zu separieren (auch wenn ich der Meinung bin, das es sinnvoll ist). :(

 

Und um ein offizielles Statement müsstest du Microsoft schon direkt bitten. Hier liest bestimmt keiner mit, der so was äußern dürfte ...

Vielleicht hat dies ja schon jemand gemacht und mag die Antwort teilen. ;)

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Moin,

 

Wenn nur 2012 Lizenzen auf einer Maschine erlaubt sein sollen, muss irgendwo eingeschränkt werden, dass andere nicht gültig sind.

 

genau bei diesem Punkt gibt es momentan die größte Unklarheit. Es könnte sein, dass die Darstellungen dazu in diesem Thread nicht zutreffen (einschließlich meiner letzten Angaben).

 

Leider allerdings sind die rechtlich relevanten Dokumente zu dem Thema eben unklar. Ich habe derzeit keine Idee, was man daran ändern könnte.

 

Jedenfalls muss ich einstweilen meine entsetzten Aussagen dazu zurücknehmen, weil sie sich zumindest nicht eindeutig belegen lassen.

 

Gruß, Nils

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genau bei diesem Punkt gibt es momentan die größte Unklarheit. Es könnte sein, dass die Darstellungen dazu in diesem Thread nicht zutreffen (einschließlich meiner letzten Angaben).

 

Leider allerdings sind die rechtlich relevanten Dokumente zu dem Thema eben unklar. Ich habe derzeit keine Idee, was man daran ändern könnte.

Ich wäre erstmal froh, wenn ich wüsste aufgrund welcher Aussagen aus den PUR's die Leute ableiten das es nicht klar ist. ;)

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Moin,

 

also, konkret gibt es folgende Formulierung im "Licensing FAQ" (Dateidatum 19.2.2013):

 

Q14. Can I attach another license of a different version or edition of Windows Server to increase my virtualization rights?

 

Yes, you can assign additional Windows Server licenses to a server to increase your virtualization rights. However the newly assigned licenses will need to adhere to their associated licensing rules. For example, if you have a Windows Server Enterprise edition license on a four processor server and want to attach Windows Server 2012 Standard edition licenses to increase your virtualization rights, you will need to ensure that all processors on that server are licensed with Windows Server 2012 Standard edition license as well, which will require a total of two Windows Server 2012 Standard licenses (as each license covers up to two processors).

 

 

Quelle: http://download.microsoft.com/download/4/D/B/4DB352D1-C610-466A-9AAF-EEF4F4CFFF27/WS2012_Licensing-Pricing_FAQ.pdf

 

Dabei kann "Windows Server Enterprise edition license" nur Windows 2008/R2 oder 2003 bezeichnen, wäre also ziemlich genau das, was wir hier zuletzt diskutiert haben.

 

Nur ist so ein FAQ ja nun mal nicht rechtsverbindlich. Und aus den PURs lässt sich, auch das wurde hier ja mehrfach schon betont, weder die (bislang behauptete) Einschränkung noch eine Erlaubnis herauslesen.

 

Gruß, Nils

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