Eigene (!) Erfahrungen mit Outsourcing?

[fairlight_fan 10]

Hallo.

 

"Laut IT-Verband Bitkom soll der Umfang ausgelagerter IT-Dienstleistungen in Deutschland von zehn Milliarden Euro im Jahr 2003 auf 17 Milliarden Euro in 2008 steigen. "Damit entsteht eine neue Schlüsselindustrie", heißt es in Berlin"

 

Habt ihr eigene Erfahrungen mit Outsourcing / Off-shoring / Near-shoring / ...?

 

Bin halt neugierig.

 

Es sind ausdrücklich nur eigene Erfahrungen gefragt, keine Geschichten aus der S-Bahn oder der Zeitung.

[snake99 13]

Hi,

 

ohne Outsourcing wäre ich und meine Kollegen arbeitslos :-)

Das Unternehmen welches ich betreue hat seine IT Abteilung geschlossen und lässt nun alles durch uns durchführen. Klar gibt es für alles ein Für und Wieder, doch unterm Strich kann Outsourcing günstiger sein, als eine eigene interne IT Abteilung zu beschäftigen.

[fairlight_fan 10]

Teilnehmer: 8

 

Ja, auf der "gebenden" Seite (d.h. Mitglied interner Abteilung vor Outsourcing) ................................. 3

Ja, auf der "nehmenden" Seite (d.h. Erledigung ehemals "interner" Funktionen als "Externer") ............ 3

Nein .......................................................................................................................................... 1

 

... und zwar im Bereich Programmierung ...................................... 0

... und zwar im Bereich System-, Netzwerkadministration ............... 5

... im sonstigen Bereich ............................................................... 1

 

Für die (ehemals) internen Mitarbeiter wurde ne faire Lösung gefunden (Meinung) ........ 2

Für die (ehemals) internen Mitarbeiter wurde keine faire Lösung gefunden (Meinung) .... 1

 

Ziele (z.B. Kostensenkung, Service-level) wurden grösstenteils erreicht (subjektiv) .............. 2

Ziele (z.B. Kostensenkung, Service-level) wurden grösstenteils nicht erreicht (subjektiv) ...... 2

[Basran 10]

Wie hat das unser oberster IT Veranwortliche gesagt: Nach dem Outsourcing kostet ihm IT mehr bei deutlich schlechterem Service.

 

Nicht umsonst gibts bei einigen großen Unternehmen Bestrebungen IT wieder zu "insourcen". Aber natürlich heimlich, weil das bei den Analysten nicht gut ankommt.

[zahni 587]

Jeder BWL'er und vor allen Dingen die VWL'er müssen sich mal austoben. Hinterher ist es keiner gewesen und alle rechnen vor, wie billig und toll doch der Service einer internen IT-Abteilung ist...

 

Die spinnen die ....

 

PS: Ich nicht direkt betroffen, habe aber bei einigen Dingen damit zu tun...

 

-Zahni

[snake99 13]

... Nach dem Outsourcing kostet ihm IT mehr bei deutlich schlechterem Service ...

 

Sorry, aber wenn ich so etwas lese reagiere ich immer leicht aggressiv, da man offensichtlich hier das Motto versucht zu vertreten: "IT Dienstleister = Firma die mit Inkompetenz Geld verdient"

 

Ich arbeite auch bei einem IT Dienstleister. 95% aller Aufträge kommen bei uns deswegen zu stande, weil die interne IT Abteilung einer Firma Mist gebaut hat oder ewig an irgendwelchen Problemen "rumdoktert".

 

Da frage ich mich wirklich was hier mehr Geld kostet?

[Kerstin 10]

Ich mach mittlerweile einen Mischmurks aus Outsourcing und selbst werkeln. :)

 

Wenn ich ne Sache nicht packe (weil Zeitaufwand zu groß) freut sich eine Computerfirma über einen Auftrag.

Ansonsten werkel ich für mich alleine rum. Natürlich mit allen Nachteilen z.b. Betriebsblindheit, wenn ich vor einem Problem stehe und den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe.

 

Andererseits hab ich dann schon mal öfter Diskussionen mit einem Kollegen, der meint, ich würde immer Porsche hinstellen (Server RX300 von FSC für ein Netzwerk mit 100 Clients) statt einem Golf (Econel 50 für die Netzwerkgröße). *seufz*

Die Diskussionen werden härter. Ist nicht immer leicht, weil die alle glauben, ich betreibe hier Hobbyfinanzierung.

[lefg 276]

Geplant ist langfristige Effizienzsteigerung und Kostensenkung (Instandsetzung, Wartung von Fahrzeugen (Rad u. Schiene), Lade- und Fördereinrichtungen, Catering, RoRo, IT).

 

Die Mutter gründete eine Service-GmbH. Die alten Mitarbeiter verblieben bei der Mutter, wurden an die Service ausgeliehen, werkelten bei der Mutter in den alten Werkstätten, aber auch bei anderen Auftraggebern unter dem Kommando der Service. Sie haben sozialen Bestandsschutz (noch). Neue Mitarbeiter erhalten eine wesentlich geringere Entlohnung, werden tiefer eingruppiert. Nicht alle ausscheidenden älteren Mitarbeiter werden ersetzt, es wird härter, effizienter gearbeitet. Der Verholer pro Stunde entfällt. Die Toiletten sind sauberer, der Papierverbrauch ist geringer geworden.

 

Der Service macht nichts, was sie nicht auf dem Auftragszettel steht, auch falls das Problem in deren Anwesenheit vor Ort auftritt. Allerdings ist die Reaktionszeit der Service sehr kurz. Der Geschäftsführer hat eine positive Bilanz.

 

Das vorherige Wir-Gefühl der Mitarbeiter ist weitgehend verloren gegangen, das interessiert aber in der Teppichetage niemanden. Bei der Service gibt es nicht einmal Auslegeware. Fliesen sind einfacher zu reinigen.

 

Ausgelagert wurden praktisch alle Arbeitplätze, die nichts direkt mit dem Umschlag zu tun haben.

 

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die einzelnen Terminals an neue personalverantwortliche GmbHs gehen, die eventuell miteinander konkurrieren. Dér Getreideumschlag, Lagerung waren wohl erst der Anfang.

[zahni 587]

Die Arbeit wird immmer noch von Menschen erledigt. Wenn eine Fa. keine guten EDV-Leute hat oder bekommt (das ist bei kleineren Firmen wohl ein grosses Problem), mag Outsorcing sinnvoll sein. Unter der Vorraussetzung, dass der der Outsourcer gute Leute hat. Die wollen dann auch gut bezahlt werden, sonst bleiben die nicht. Da der Outsourcer auch was verdienen will, wird EDV-Outsourcing nicht wirklich billiger.

 

Ich verweise mal auf http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/51125

 

Mit dem Dienstleister habe ich auch etwas Erfahrung (Kein Kommentar)...

 

Man kann EDV-Outsourcing ganz sicher nicht mit der Kloputze vergleichen. Da gibt es einfach zu viele, die das können. Leider begreifen das einige BWL'er oft zu spät.

 

-Zahni