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Freie Entscheidung- wasn das.


Das Urmel
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@Sebastian: Das Gesagte bezog sich natürlich auf die Zwangshandlung u. ist nicht nur meine, sondern die offizelle DSM (Diagnostic) Definition.

 

Würde ich in Deinem Beispiel tatsächlich zwanghaft reagieren - also, ob wohl ich nicht mehr kann, müde bin und was Anderes vorhätte - immernoch qeiterschreiben müssen, obwohl ich gar nicht möchte, dann würde man von einer Zwangshandlung sprechen können - allerdings nur, wenn dies über einen längeren Zeitraum geht.

Worauf Du wahrscheinlich hinauswillst: Die Grenzen sind fließend. "Normal" ist nicht gleich gesund, da ja auch eine ganze Gesellschaft, die sich ihre Norm geschaffen hat, krank sein kann - und unnormal ist nicht gleich krank, weil zB. im dritten Reich Menschen, die sich gegen die damalig geltende (verbrecherische) Norm keineswegs krank sind.

 

Tatsache ist, daß die Gesellschaft kein Maßstab für Gesundheit ist.

 

Deswegen - auch wenn, wie wir sagten - der "Freie Wille" eine Illusion ist - freier ist man auf jeden Fall, wenn man es schafft, sich von dem consensus gentium - der gesellschaftlichen Norm - wenigstens teilweise unabhängig machen kann.

 

"Was sagt Dein Gewissen? Werde der, der Du bist!" (Nietzsche)

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wenn du ganz schlecht dran bist, dann bist du das, was deine umwelt von dir fordert

 

Das trifft den Nagel auf den Kopf! :)

 

Ergänzend kann man noch sagen, daß Dein >Ich< ja nicht nur das ist, was Deine Umwelt fordert (das wäre das Über-Ich)

 

Du bist, wie Du Dich selbst siehst; Wie Du Dich gerne sehen möchtest; Wie die Anderen Dich sehen - und wie die Anderen Dich sehen möchten.

 

 

Deshalb ist auch Autonomie so ein extrem wichtiges und zentrales Thema -> siehe oben.

 

Es bedeutet, mit sich selbst in Einklang zu kommen - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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Wenn ich mich nochmal zu Worte melden darf... Es ist zwar vielleicht keine "Zwangshandlung" (wer weiß? *g*) - und auch keine "Fremdbestimmung"...

 

Aber es scheint doch etwas Inneres uns Menschen zu bewegen, sich mit diesem Themata auseinanderzusetzen - schliesslich stellt es eine Beleidigung für unser Ich da, wenn wir endlich erkennen müssen, daß das ganze wunderschöne Theroem des freien Willens und der damit zusammenhängenden göttlichen Allmachtsphantasie ("was sind wir für mächtige Individualisten - die Krone der Schöpfung") wie ein Kartenhaus zusammenbricht, wenn wir uns eingedenk werden, daß wir am Ende in hohen Maße von unseren Genen, unseren Trieben - und unserer Umwelt abhängig sind...

 

Btw: Es erfordert auch eine neue Betrachtung des Themas "Eigenverantwortung", weil dann vielleicht nicht jeder Mensch, der unter schlechten Vorraussetzungen aufgewachsen ist, einfach seinem Schicksal überlassen werden kann mit der lapidaren Begründung: "Er ist eben selbst schuld..."

 

Ein politisch topaktuelles Thema, wenn man berücksichtigt, daß auch der "Selfmade - Man" - zumidest zum Teil - seinen Erfolg auch seiner Umwelt und glücklichen Umständen verdankt... ;)

 

Wohlgemerkt: Ich glaube, daß jeder Mensch die Gabe hat, das Beste aus seinem Leben zu machen - und dazu muß er die bewußte Entscheidung treffen (Sonst wäre ja jede Therapie unsinnig) - aber dies Alles im Rahmen seiner Möglichkeiten. Und die sind eben höchst individuell...

 

@Velius: Das war doch mit Augenzwinkern gemeint - net bös´ sein :)

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Um meinen Standpunkt nochmal zu verdeutlichen:

 

Achievement Machine

 

Imagine for a moment that you could go to your local appliance store and purchase an achievement machine. How would such a device work?

First, you would need to supply it with a clear, specific, detailed description and image of what you wanted it to achieve. After all, you wouldn't want your achievement machine engaged in work that had no meaning to you.

 

Next, you would need to provide your achievement machine with plenty of good, quality fuel so it could do its work. You would also have to keep it properly maintained so it would stay in top working condition.

 

And in return, your amazing achievement machine would use its considerable power and flexibility to bring you the things you desire. As long as you were clear about what you wanted and supplied your goal achievement machine with care and nourishment, it would perform truly amazing feats.

 

Alas, you cannot purchase such a machine. But the good news is that you don't need one.

 

For you already have a spectacularly effective achievement machine at your disposal, in the form of your mind and body. The fact is, within you is the best achievement machine that could ever be imagined.

 

Give that achievement machine clear, detailed instructions along with plenty of quality fuel and careful maintenance. And it will surely find a way to reach any goal you set before it.

 

-- Ralph Marston

 

----------------

 

Oder auch:

 

I pray for the strength to change what I can, the inability to accept what I can't, and the incapacity to tell

the difference.

 

-- Calvin

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Fremdbestimmung ist übrigens auch insofern zum Teil beteiligt, als man 1. in der Kindheit die Regeln der Gesellschaft gelernt (oder abgelehnt) hat und 2. zum Bleistift in der Beziehung zu seinem Partner, seinem Chef , seinen Kindern usw. die alten Beziehungsmuster wiederholt.

 

Das ist jetzt aber nicht der Mist, den Freud verzapft hat? So wie der das erklärt hat, funktioniert Mensch nicht.

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also freud war lange nicht so toll wie man glauben mag,

allein seine traumdeutung lag ja wohl schwer daneben.

 

es ist völlig egal wovon du träumtest die deutung daraus war immer sex,

obs ne tasse war oder nen haus, es war immer so gedeutet.

 

wenn ich mir andere große leute anschaue,

die deuteten beispielsweise, ein haus von dem man träumte, für den eigenen seelenzustand.

wenn man beispielswese in seinem eigenen haus im traum nicht mehr durch offene türen gehen kann, dann hat man echt ein problem ;)

Seidenn du träumtest von dem haus eines anderen.

Da war es aber auch wieder so, dass das haus symbolisch für die person steht.

war es also ein großes haus (palast) dann hatte der mensch für dich eine besonders gewichtige bedeutung.

Häuser sehen ja in träumen nie aus, wie in der realität, da können die auch schon 50 zimmer bekommen :rolleyes:

 

auch die form der therapeutischen gespräche, die freud vorlegte ist absolut aus der zeit.

dieses, du sitzt mit dem rücken zu therapeuten, damit du dich nicht schwer in den einzigen menschen verknallst, der dich versteht (ja gelächter)

 

freud hat schon viel mist verzapft.

 

Greetz Cat

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Also, ganz so einfach ist das dann doch nicht...

 

Hast Du Freud komplett gelesen? Dann würde Dir klar, daß er lange nicht jeden Traum so gedeutet hat.

 

Freud hatte stets zum Patienten gesagt "Ich kann ihren Traum nicht deuten". Und dann erarbeitet man diesen gemeinsam in der Sitzung.

 

Der Therapeut deutet nicht einfach, sondern hilft dem Pat. die richtige Lösung zu finden. Analytiker sind zurückhaltender, als der Laie annimmt. Das muß auch so sein.

 

Man kann Träume ohne dem spezifischen Hintergund des Pat. gar nicht deuten. Und (Traum) Symbole sind oft mehfach determiniert, zusammengestzt aus verschiedensten Quellen. Alle Pauschalaussagen sind Kaffeesatzleserei.

 

Du spielst auf C.G. Jung an, der selbst ein massives Problem mit der Sexualität hatte u. dann kurzerhand die Theorie - nach dem Zerwürfnis mit Freud - umgedreht hat.

 

Auch der Begriff "Sexualität" wird in der PSA deutlich weiter gefasst (Zitat: Klänge es nicht so trivial, könnte man es auch unter "Liebe" subsummieren).

 

Schliesslich gehört dazu dann auch die gefrohrene Liebe, der Haß.

 

Daß sich heute der therapeutische Fokus von der Sexualität auf die narzißtischen (ichstrukturellen) Störungen verschoben hat, hängt mit gesellschaftlichen und familiären Veränderungen zusammen.

 

Heute ist nichtsosehr mehr überwiegend Sexualität tabu, sondern Liebe und Nähe. Und heute haben die Menschen dort ihre Probleme, wie sie es damals im sexuellen Bereich hatten. Wohlgemerkt - die Probleme sind nicht verschwunden, man hat nur die körperliche Sexualität als "Leistungssport" entdeckt und von der Liebe abgespalten.

 

Der Therapeut, der hinter dem Pat. sitzt, wird heute oft im Setting abgewandelt. Es bleibt aber für manche tief regressive Arbeit eine Voraussetzung, weil es dem Pat. dadurch ermöglicht wird, sich >nach innen< zu wenden. Es hilft ihm, wenn er sich nicht beobachtet fühlt u. nicht durch aktuelle Ereignisse abgelenkt wird. Und es fördert die notwendige Übertragung.

 

Es ist ja kein ****sinn, wenn renommierte Professoren wie O. Kernberg aus New York heute noch so arbeiten.

 

Lustig; Jeder glaubt, etwas davon zu verstehen - ohne je mit PSA zu tun gehabt zu haben... Nur, weil ich ein Windows zuhause habe, bin ich noch lange kein MCSA. Das trifft wohl auch auf die Psyche zu. ;)

 

Wer nicht selbst mit PSA gearbeitet hat, sollte sich imho vielleicht kein voreiliges Urteil erlauben. :)

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