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Patchkabel : Für volle Distanz akzeptabel?


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In der c't stand, daß Patchkabel (d.h. Netzwerkkabel für flexible Verlegung) nur bis maximal 5m pro Seite zugelassen sind (laut Spezifikation). Für die richtige Distanz müsse man Festverlegekabel verwenden, da dieses bessere elektrische Eigenschaften habe. Ich würde gerne wissen, wie ernst man das nehmen muß. Ich will nämlich zwei Gigabit-Switches über Cat. 5e-Flexkabel vernetzen (ca. 30m Distanz, mit Außenschirm, aber ohne zusätzliche Einzelschirmung der Adernpaare). 19"-Rackschränke mit Patchpanels möchte ich mir kneifen. Aber nur zwischen Patchpanels bzw. Dosen kann man Festverlegekabel legen (das kann man nicht einfach an einen RJ45-Stecker quetschen). Mein Ansatz hat elektrisch natürlich den Vorteil, daß ich weniger Steckkontakte habe. Es entfallen die Anklemmungen in den Dosen auf beiden Seiten sowie die Steckkontakte der üblichen Patchkabel. In meinem Fall wäre es einfach ein 30m langes Patchkabel direkt von Switch zu Switch. Wird das hinhauen?

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Ich hatte schon Probleme mit 15m Patchkabel und 100MBit zwischen einem Switch und PC mit 3Com-Karte. Intelkarten hatten da allerdings keine Probleme.

 

Hallo,

 

das Problem lag aberwohl nicht an der Leitungslänge. Mir wurde schon glaubhaft von einer funktionierenden 100m-Länge und 100MHz mit Patchkabel berichtet. Das entscheidende Kriterium ist nicht die Leitungslänge, Kriterien sind Sendeleistung, Kabeldämpfung, Nebensprechen und Empfängerempfindlichkeit. Bei Problemen mit einem 15m-Kabel fällt mir unsauberes Crimpen ein: Übergangsdämpfung und Splitting Pair. Weiter können Sender oder Empfänger einen Defekt haben.

Auch für Installations(Verlege)kabel wird immer behauptet, die Gesamtlänge von Verlege- und Patchkabel dürfe 100m nicht überschreiten. Dabei wird von einer Verlegekabellänge von etwas über 90m und dem Rest Patchkabel ausgegeangen. Ich habe eine funktionieren Verbindung von 165m aus drei Kat-5e-Kabeln getestet und eine 150m-Leitung in Betrieb. Der Netzzwerkabeltester zeigt natürlich an, der höchstzulässige Dämpfungswert ist weit überschritten. Solange aber der Empfänger das Signal sicher erkennen und regenerieren kann, spielt das keine Rolle.

 

Mit Gigabitverbindungen über TP habe ich keine praktische Erfahrung. Man muss es ausprobieren, notfalls nachmessen. Zieht man solch ein Kabel mal scharf um eine Ecke, einen Knoten hinein, knickt es um 180°, sind die Übertragungseigenschaften hinsichtlich des Nebensprechens hin. Da habe ich wieder Erfahrung als Störungssucher.

 

Viel Erfolg

Edgar

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Da stimme ich Dir zu. Durch eine Produktionhalle etc. wurde ich so etwas nicht legen. Im #1 steht nichts von der Umgebung. Instinktiv habe ich eine eher häusliche Umgebung angenommen. :)

Die Schirmung ist zur relativen Verhinderung des Ein- und Auskoppelns von Signalen. Eingekoppelte Störungen überlagern die Nutzsignale, löschen aus, verfälschen.

In stark gestörten Umgebungen wird LWL verwendet. Starke Störungen erzeugen z.B. Anlagen zum Lichtbogenschweissen, Lichtbogenerodieren.

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Bei Problemen mit einem 15m-Kabel fällt mir unsauberes Crimpen ein...

Ja, davon geh ich auch aus. Bei "normalen" Kabellängen ist das ja kein Problem, da tauscht man das halt aus. 15 oder 30 m Patchkabel hab ich nicht "auf Reserve", und wenn die erstmal verlegt sind, kommt Freude auf, wenn´s Fehler gibt. (Ich hatte meines schon in der Zwischendecke und im Kabelkanal an der Wand. :mad: )

 

Deshalb auch meine Empfehlung LWL zwischen GigaBit-Switches.

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Ohne jetzt da gross dummschwätzen zu wollen, aber es ist doch auch schwer abhängig, ob es STP (shielded twisted pair) oder UTP (unshielded twisted pair) ist, oder?

Da gehen die Definitionen aber auch etwas durcheinander. Die einen betrachten es als STP, wenn ein Metallfolienmantel außen um die vier Adernpaare gelegt ist. Andere behaupten, daß STP für einzeln geschirmte Adernpaare steht (und den Außenmantel noch obendrauf). Ich muß gestehen, daß ich nicht mit Sicherheit sagen kann, was nun Lüge und was wahr ist. Wenn man 100BaseTX macht und die freien Adernpaare für ISDN nutzt, ist eine paarweise Schirmung sicherlich wichtig. Aber ist Übersprechen zwischen den verschiedenen Adernpaaren desselben Patchkabels bei 1000BaseT tatsächlich ein gravierendes Problem?

 

Im #1 steht nichts von der Umgebung. Instinktiv habe ich eine eher häusliche Umgebung angenommen.

Die Wahrheit ist eine Büroumgebung. Das Kabel wird durch einen doppelten Fußboden gelegt (abhebbare Bodenplatten mit 10-20cm Luft zum Betonfußboden drunter). Hinten geht es dann durch ein Loch im Beton in die nächste Etage hoch. Soweit zumindest die momentane Planung. Ich hatte nicht vor, es mit Starkstromkabeln zu bündeln. Dennoch kann es schon mal vorkommen, daß mein Patchkabel an solch Leitung vorbeikommt.

 

15 oder 30 m Patchkabel hab ich nicht "auf Reserve", und wenn die erstmal verlegt sind, kommt Freude auf, wenn´s Fehler gibt.

Ich werde das von der 100m-Rolle verlegen und die Stecker selber anquetschen (Hirose). Wenn ein Stecker mangelhaft gequetscht sein sollte, kann ich den also abkneifen und einen neuen anquetschen. Allerdings habe ich nicht das Meßwerkzeug, um die Leitungsqualität richtig durchzumessen.

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@DeathAndPain

 

STP - Shielded Twisted Pair. Cable constructed of multiple SHIELDED PAIRS with an optional shield around the entire group. This expensive cable is used in electrically noisy environments such as near radio transmitters and large motors.

 

UTP - Unshielded Twisted Pair. Cable constructed of multiple TWISTED PAIRS of wires, unshielded in a PVC or plenum rated sheath. This is used in most ETHERNET installations.

 

http://www.castlenetworking.com/glossary.htm

 

Wie du sehen kannst, gibt es eine Variante mit "shield" um die einzelnen Adernpaare, als auch eine um die ganze Gruppe von Adern. Die Variante wo die ganze Gruppe ummantelt ist, ist mir die bekanntere, und wird nach meiner Erfahrung auch in Bürogebeuden eingesetzt.

 

 

Gruss

Velius

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Ich werde das von der 100m-Rolle verlegen und die Stecker selber anquetschen (Hirose). Wenn ein Stecker mangelhaft gequetscht sein sollte, kann ich den also abkneifen und einen neuen anquetschen. Allerdings habe ich nicht das Meßwerkzeug, um die Leitungsqualität richtig durchzumessen.
Hallo,

 

Du hast also keine Möglichkeit, die Qualität des Crimpings zu messtechnich zu bewerten. Falls ein Problem auftritt, ist nicht einmal sehbar, an welchem Ende es ist. Es können auch zwei Probleme an beiden Enden auftreten.

 

Ich habe die Sache mit dem Crimpen hinter mir. Selbst mit einem Netzwerkkabeltester der feinsten Sorte mache ich es nicht mehr. Ich bin ein erfahrerener Elektotechniker, Admnistrator, IT-Betreuer. Ich habe die Elektrowerkstatt, die Baustellen, die Bundeswehr, die Hörsäle usw hinter mir und bin 55 Jahre alt.

 

Aus meiner Erfahrung: Mache es Dir nicht unnötig schwer! Mache es vernünftig! Mache es professionell!

Du brauchst nicht unbedingt 19"-Rahmen, Schränke, Patchpanels!

 

Die stark reduzierte Form des Patchpanel ist die Ethernetanschlußdose!

 

Verlege ein Installationskabel, lege es an zwei Dosen auf! Nehme gleich ein Kat 6/7!

 

Arbeite sorgfältig! Die Möglichkeit Fehler zu machen ist dabei geringer als beim Crimpen. Ich weiß es.

 

Ein oder mehrere Stromkabel stören nicht. Ich habe Ethernetkabel neben armdicken Stromkabeln liegen(ging nicht anders zu dem Preis). Da sind keine Probleme erkennbar.

 

Viel Erfolg

Edgar

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Wie du sehen kannst, gibt es eine Variante mit "shield" um die einzelnen Adernpaare, als auch eine um die ganze Gruppe von Adern.

Wenn Du die von Dir zitierten englischen Formulierungen genau durchliest, dann definieren die STP eindeutig mit Schirm um die einzelnen Adernpaare. Ergänzend ("optional") kann dann noch ein zusätzlicher Schirm um das ganze Kabel hinzukommen. UTP definieren sie hingegen als Kabel mit Adernpaaren ohne jeden Schirm. Damit wäre ein TP-Kabel mit den üblichen vier Adernpaaren und lediglich einem Schirm um das ganze Kabel herum weder UTP noch STP, sondern irgendwas dazwischen. Die Frage ist allerdings, ob das Glossar, auf das Du Dich beziehst, tatsächlich die allgemeingültige Definition darstellt, oder am Ende auch nur die Privatmeinung der Webseitenautoren von Castle Networking.

 

Du hast also keine Möglichkeit, die Qualität des Crimpings zu messtechnich zu bewerten.

Ich habe einen LAN-Tester, allerdings nur auf dem Niveau "verbunden oder nicht verbunden". Damit erkenne ich grobe Fehler wie vertauschte Adern, kann aber keine Leitungsdämpfung und dergleichen messen. Geräte, die das können, kosten über 4000 Euro.

 

Falls ein Problem auftritt, ist nicht einmal sehbar, an welchem Ende es ist. Es können auch zwei Probleme an beiden Enden auftreten.

Aber ich kann hingehen und den effektiven Datendurchsatz messen. Im Netz werden sich Störungen nicht weiter ausbreiten, weil an beiden Enden Switches hängen. Wenn ich Probleme habe, kann ich auf gut Glück einen Stecker abschnippeln, neu quetschen und wieder testen. Dieser Ansatz ist sicherlich nicht für einen Installateur geeignet, der jeden Tag Dutzende Kabel verlegt, aber für zwei Einzelleitungen kann man den Aufwand schon treiben.

 

Verlege ein Installationskabel, lege es an zwei Dosen auf!

Und wenn ein Draht nicht optimal aufgelegt ist? Das würde ich auch nur durch eine Messung rausbekommen.

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@DeathAndPain

 

Hallo,

 

ich habe meine Erfahrung eingebracht. Entscheiden wirst Du selbst.

 

Nochmals zum Crimpen. Du hast bei nicht sichtbaren Fehlern keine Möglichkeit den Fehlerort zu lokalisieren, selbst falls es sich um eine nicht durchgehende Verbindung handelt. Fehler die auf Nebensprechen beruhen sind auch nicht diagnostizierbar.

 

Aus meiner Erfahrung: Bei Dosen ist die Chance Fehler zu machen geringer. Sollte ein Fehler gemacht worden sein, ist er durch Sichtprüfung leichter zuerkennen, einfacher und schneller zu beheben.

 

Viel Erfolg

Edgar

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