Die von dir beschriebenen kurzen Ausfälle sind ein bekanntes Phänomen bei Exchange 2019/Outlook-Clients. Häufige Ursachen sind DNS- oder Autodiscover-Probleme, Lastspitzen durch den IIS/Exchange-Dienste, fehlerhafte Zertifikate oder eine instabile RPC-over-HTTP/MAPI-over-HTTP-Verbindung. Es lohnt sich, gezielt die Exchange-Logs (Connectivity, RPC, IIS) sowie DNS- und Zertifikatseinstellungen zu prüfen.
DNS/Autodiscover:
Outlook hängt stark von Autodiscover ab. Schon kleine DNS-Fehler oder Zeitüberschreitungen können zu kurzen Verbindungsabbrüchen führen.
Prüfe, ob interne und externe DNS-Einträge korrekt gesetzt sind und ob Autodiscover sauber aufgelöst wird.
MAPI over HTTP / RPC over HTTP:
Seit Exchange 2016 ist MAPI over HTTP Standard. Wenn hier Timeouts oder Session-Resets auftreten, kommt es zu den von dir beschriebenen kurzen Unterbrechungen.
In den IIS-Logs findest du Hinweise, ob Sessions regelmäßig abbrechen.
IIS / Exchange-Dienste:
Exchange nutzt IIS intensiv. Wenn der Application Pool für MSExchangeMapiAppPool recycelt wird, verlieren alle Clients kurz die Verbindung. Standardmäßig passiert das einmal alle 29 Stunden, kann aber auch durch Last oder Fehler häufiger auftreten.
Prüfe die Einstellungen der AppPools und ob es zu unerwarteten Recycling-Ereignissen kommt.
Zertifikate:
Abgelaufene oder falsch gebundene Zertifikate können sporadische Authentifizierungsabbrüche verursachen.
Stelle sicher, dass das richtige Zertifikat für IIS/SMTP gebunden ist und keine Warnungen im Hintergrund auftreten.
VM/Hypervisor-Ebene:
Auch wenn du die Netzwerkkarte gewechselt hast: Prüfe, ob die VM eventuell Lastspitzen hat (CPU, RAM, Storage). Kurze I/O-Blockaden können Exchange-Dienste einfrieren.
Besonders Storage-Latenzen sind kritisch für Exchange.
Clientseitig:
Manche Outlook-Versionen (z. B. 2019 mit bestimmten Builds) hatten bekannte Bugs mit MAPI over HTTP, die zu kurzen Disconnects führten
Teste, ob die betroffenen Clients mit der neuesten Outlook-Build laufen.