Mit deinem Ping hast du doch schon mal ein sehr wertvolles "Mess-Instrument".
Hier lohnt sich, auch die konkreten "Ping-Partner" (also Quelle und Ziel) mal mit in die Überlegungen einzubeziehen und zu überlegen, wie sie sich in der Topologie des Netzes physisch darstellen.
Es lohnt sich auch, nochmal anzuschauen:
* alle Nasen an den 8P8C-Steckern (landläufig: RJ45-Steckern) dran und noch sauber einrastend? Das ist ein sehr häufiges Problem. An einfachen Kabeln sind die Nasen ungeschützt und leiern auch beim Überdehnen, teilweise brechen sie ab. => Abhilfe: Stecker neu machen oder ganzes Kabel.
* ausgehandelte Geschwindigkeit zwischen NIC und Switch? (10, 100 oder 1000 MBit/s), also 10BaseT, 100BASE-TX oder 1000BASE-T - bei Windows: "Status von LAN-Verbindung" -> Übertragungsrate, manchmal auch via den LEDs an der NIC, am Switch mit den LEDs anschauen. Manchmal kann man am Switch auf einen Port mit anderer Geschwindigkeit umstecken.
* bei 10BaseT, 100BASE-TX: mindestens Cat3-Kabel? Maximal 100m?
* bei 1000BASE-T: mindestens Cat5e-Kabel und wichtig, auch alle Dosen und Stecker? Maximal 100m? Wirklich alle 8 Adern durchgängig verbunden?
* Manchmal werden/wurden ISDN-Kabel oder -Dosen in Netzen zweckentfremdet. Die reichen aber nicht, je länger das Kabel wird.
* Genau so kann man schauen, ob die richtig verdrillten Adernpaare richtig dran sind. Gerade bei allen selbst konfektionierten Kabeln.
* testweise auch mal den Switch tauschen. Neuere haben oft ein Energiemanagement, dass die Spannung des Signals an die Entfernung anpasst (überlegung: auf einem kurzen Kabel fällt kaum Spannung ab, also kommt auch mit reduziertem Sendepegel noch genug Empfangspegel an). Dieses Energiemanagement kann man ggf. abschalten.
* anderer Punkt: Backplane-Bandbreite des Switches. Die Backplane einfacher Switches kann nicht Full-Wire-Speed auf allen Ports. Ist der Switch dann belastet mit Datenverkehr, verwirft er Pakete. Bei einfachen Switches (vielen Desktop-Switches) ist die Backplane-Bandbreite nicht dokumentiert, bei Markengeräten für den Unternehmenseinsatz in der Regel schon.
* Auch am Rechner selbst lohnt sich, mal den Task-Manager/Netzwerk-Tab parallel aufzuhaben.
* Am Rechner selbst kann man testweise eine andere NIC oder USB-NIC als Ersatz einsetzen. Bei USB wieder mit den Einschränkungen eines Busses an die Verlässlichkeit.
* Als Ersatz für das Kabel mit einem kurzen Kabel und einem Zwischen-Switch versuchen zu ersetzen.
Der Rest ist dann probieren und logisches Schließen, wer nicht messen kann. Für alle Ports am Switch, und bzgl. der Komplexität von klein nach groß.
Systematisch: Es gibt ordentliche LAN-Tester für Netzwerk-Installationen. Das sind so Handgeräte, wo jeweils für ein Kabel die Tests systematisch ablaufen. Mancher kann sich sowas mal ausleihen.
Für ganz exotische Fälle: teilweise sind Funkstrecken (Laserlink, WLAN, WLAN mit Richtantennen, Richtfunk, Sat-Verbindung a la "Sky-DSL") in Netzen, deren Topologie man nicht vollständig kennt. Dann beeinflusst das Wetter und äußere Einflüsse auch die Datenübertragung. So kommen dann auch solche unsteten Pings in einem Ding, was eigentlich ohne Kenntnis der Topologie aussah wie ein LAN.