Physikbuddha 0 Geschrieben 4. Dezember 2013 Melden Teilen Geschrieben 4. Dezember 2013 Hallo, ich hoffe, ihr habt das Thema noch nicht zu oft durchgekaut... Es geht um Folgendes: Bekannte möchten neu mit einer Lohnbuchhaltung anfangen, und müssen dazu zentral (und auch gleichzeitig) auf ihre Buchhaltungssoftware zugreifen. Rücksprache mit dem Hersteller der Software hat ergeben, dass eine zentrale Datenbank-/Fileserverinstallation nicht möglich ist, wenn auch über das Internet zugegriffen werden soll (aufgrund von Latenzen). Ein Zugriff über das Internet ist aber notwendig, weil sowohl vom Büro, als auch vom Homeoffice gearbeitet werden soll. Außerdem sollen auch externe Mitarbeiter von zuhause arbeiten können. Die Lösung die übrig bleibt, ist ein Terminalserver. Ich habe nun eine komplette Testumgebung aufgesetzt, die auch schon funktioniert und aus folgenden Bestandteilen besteht: - Win Server 2008 R2 Standard (ohne Domäne, da die Rechner eigentlich komplett über das Internet verteilt sind). 2008 deshalb, weil der Hersteller von der Software den Server 2012 nicht unterstützt. - darauf installiert: die Buchhaltungssoftware - für den Zugriff: Remotedesktophost inklusive Gateway. - zum Arbeiten: Office 2013 Professional Nun funktioniert alles, lediglich Office macht Probleme, da ich nicht daran gedacht habe, eine Volumenlizenz auf dem Terminalserver zu verwenden. Es geht mir jetzt also um die Frage der Lizenzierung. Da noch alles in der Testumgebung läuft, brauchen wir jetzt für die Neuaufsetzung des Systems die entsprechenden Lizenzen. Am Anfang arbeiten 2, temporär 3 Mitarbeiter an vielen Geräten mit dem System, also User-CALs. D.h. ich habe angedacht: - 1x Server 2008 R2 Standard (enthält bereits 5 User-CALs) - 1x 5er-Pack RDP-User-CALs (zwei als Reserve - 5er Pack ist ja fast genauso teuer wie das 2er Pack :)) - Office 2013 als Volumenlizenz (wieviele Lizenzen bräuchten wir da? Auch 5?) ---------------------------------------------------------------------------- Hierzu wäre nun meine Frage, wie man das am günstigsten gestaltet. Ich habe von den Open-Verträgen von MS gehört. Würden diese uns hier Vorteile bringen? Kann man da alles aus einer Hand erhalten? Für wen sind diese Verträge geeignet? :confused: Gibt es noch andere Erwerbsmöglichkeiten? Wenn das Geschäft wächst, sollten später dynamisch neue Lizenzen erwerbbar sein. Im Grunde könnte man auch einfach über Onlineshops die Serverlizenz und die RDP-CALs erwerben. Bleibt noch die Frage über Office. Eigentlich würde Outlook zum Mailversand schon ausreichen. Kann man das separat als VL erwerben, oder kommt nur Office 2013 Standard in Betracht? Bloß bevor wir jetzt das Geld investieren und uns danach ärgern, hoffe ich, dass jemand von euch durch diesen Lizenzdschungel blickt. Freundliche Grüße vom Physikbuddha Zitieren Link zu diesem Kommentar
Daniel -MSFT- 129 Geschrieben 4. Dezember 2013 Melden Teilen Geschrieben 4. Dezember 2013 (bearbeitet) Hi Physikbuddha, Du brauchst in diesem Fall eine Pro-Benutzer-Lizenzierung für Office. Ansonsten musst Du Office für jeden Client erwerben, von dem auf den Terminal Server zugegriffen wird. Pro-Benutzer kannst Du Office nur über Office 365 lizenzieren. Voraussetzung ist der Kauf über ein Volumenlizenzprogramm wie Open und der Erwerb von einer Office 2013 Professional Plus Lizenz zur Installation auf dem Terminal Server. Weiterhin würde ich den Lohnbuchhaltungs-Server und den -Client trennen. Kauf am Besten Windows Server 2012 und virtualisiere die Lösung. Windows Server 2012 deckt mit einer Lizenz den Betrieb von zwei Server-VMs ab. Mit einer VM machst Du ein Downgrade auf Windows Server 2008 R2, damit die Voraussetzungen für die Lohnbuchhaltungssoftware gegeben ist. Die andere VM installierst Du als 2012er Terminal Server. Wenn Du alles über ein Volumenlizenzprogramm wie Microsoft Open kaufst, bekommst Du den Zugriff auf die Datenträger und Keys für den Downgrade meines Wissens nach über das Volume Licensing Portal (man mag mich korrigieren, falls ich hier falsch liege). Ich hab Dir das mal im Microsoft License Advisor mit den Listenpreisen zusammengestellt: Anwendungen Microsoft® Office Professional Plus 2013 Sngl OPEN 1 License 79P-04749 1 x 544,00 € = 544,00 € Onlinedienste Microsoft® Office 365 Midsize Business Open Shared Sngl Subscriptions-VolumeLicense OPEN 1 License Qualified 1 Annual 5GV-00003 3 x 147,00 € = 441,00 € Oder Du nimmst alternativ ein Produkt aus Office 365 Enterprise, falls Du zukünftig Viso oder Project zum Beispiel dazu buchen willst: Microsoft® O365 Pro Plus Open Shared Sngl Subscriptions-VolumeLicense OPEN 1 License Annual Q7Y-00003 3 x 154,20 € = 462,60 € Server Microsoft® Windows® Server Standard 2012 R2 Sngl OPEN 1 License 2 PROC P73-06285 1 x 945,00 € = 945,00 € Microsoft® Windows® Server CAL 2012 Sngl OPEN 1 License User CAL User CAL R18-04281 3 x 36,00 € = 108,00 € Microsoft® Win Rmt Dsktp Svcs CAL 2012 Sngl OPEN 1 License User CAL User CAL6VC-02073 3 x 125,00 € = 375,00 € Das lässt Du Dir von dem Microsoft Partner Deines Vertrauens anbieten und schaust, welche Preise Du bekommst. Mit Office 365 Midsize Business haben die Anwender übrigens zusätzlich jeder noch ein 50 GB Exchange Postfach, 25 GB SkyDrive Pro, Lync sowie als Team 11,5 GB SharePoint-Speicher zur Verfügung. Kann man nutzen, muss man aber nicht. Have fun! Daniel bearbeitet 4. Dezember 2013 von Daniel -MSFT- Zitieren Link zu diesem Kommentar
Physikbuddha 0 Geschrieben 4. Dezember 2013 Autor Melden Teilen Geschrieben 4. Dezember 2013 Hallo Daniel, danke für deine schnelle Antwort. Ich sehe, da steckt mehr dahinter, als ich gedacht habe. Da wir noch ganz am Anfang stehen, und erstmal möglichst wenig Geld (ohne es zu übertreiben) investieren wollen, stelle ich die Frage mit Office erstmal hinten an, behalte aber deinen Vorschlag präsent. Im Grunde brauchen wir Outlook auf dem Server nur zum Versenden von Exporten des Buchhaltungsprogramms an Kunden - Mail-Empfang muss nicht sein. Ich werde mal mit Thunderbird etwas rumspielen. ;) Zur Buchhaltungssoftware - ich glaube, ich habe das etwas falsch beschrieben. Bei unserer Variante gibt es keinen Server. Es wird lediglich der Client installiert, der den Datenbestand selbst verwaltet. Die Fileserver-Variante, von der ich gesprochen habe, besteht darin, dass auf dem 1. Server während der Installation die GUI einfach abgewählt - und auf dem 2. Server beim Programmstart die Adresse des Datenservers angeben wird. Der Hersteller rät aber von dieser Client-Server-Lösung ab, und bietet sie nur für Unternehmen an, die sich abolut gegen einen Terminalserver sträuben. Ich verstehe deine Lösung mit den 2 VMs, finde diese prinzipiell auch sehr gut - aber ist das nicht wie Kanonen auf Spatzen? Würden wir denn noch weitere Vorteile erhalten? Grüße, Physikbuddha Zitieren Link zu diesem Kommentar
Daniel -MSFT- 129 Geschrieben 4. Dezember 2013 Melden Teilen Geschrieben 4. Dezember 2013 (bearbeitet) Du kannst das natürlich auch mit einem Server betreiben. Wichtig ist, dass der Hersteller seine Software zum Betrieb auf einem Terminal Server freigegeben hat. Sonst läufst Du dort in Multiuser-Probleme, wenn zum Beispiel die Anwendung nicht benutzerbezogen gleichzeitig aufgerufen werden kann. Oder wenn die Anwendung die Einstellungen nicht benutzerbezogen ablegt, sondern in einer gemeinsamen INI-DAtei verwalten will. Auf jeden Fall sollte der Hersteller hier genaue Anleitungen liefern, wie die Software in dieser Umgebung genutzt werden kann. BTW: Wenn Virtualisierung keine Rolle spielt, wäre der Windows Server Foundation auch etwas für Dich. Kann zusammen mit der Hardware von OEMs erworben werden und ist kostengünstiger als die Standard-Version. Du brauchst dann keine Windows CALs, aber weiterhin RDS-CALs. Wenn Du es testest, achte darauf, das Update des Servicing Stacks einzuspielen, falls Du ihn doch auch als DC verwenden willst: Improvement 2 Enables you to install the Remote Desktop Connection Broker role service on a domain controller. Have fun!Daniel bearbeitet 4. Dezember 2013 von Daniel -MSFT- Zitieren Link zu diesem Kommentar
Physikbuddha 0 Geschrieben 4. Dezember 2013 Autor Melden Teilen Geschrieben 4. Dezember 2013 Ja, der Hersteller hat uns den Einsatz des Terminalservers empfohlen und nach einer Woche Test läuft alles einwandfrei. Serverhardware ist schon vorhanden, das heißt wohl, Foundation fällt aus. Die RDP-CALs sind abwärtskompatibel, oder? Wenn wir 2012er RDP-CALs kaufen, können wir die auf dem 2008 R2 korrekt lizenzieren? Was passiert eigentlich, wenn ein Nutzer zwei parallele Sitzungen aufbauen möchte? Braucht er dann zwei CALs? Zitieren Link zu diesem Kommentar
Daniel -MSFT- 129 Geschrieben 4. Dezember 2013 Melden Teilen Geschrieben 4. Dezember 2013 Du kannst den Foundation-Server in Deutschland auch ohne Hardwarebindung kaufen. Frag einfach Deinen Händler oder schau mal bei einem großen Onlinehändler nach. Die RDS-CALs sind abwärtskompatibel. Die 2012er CALs decken auch den 2008 R2 ab. Eventuell musst Du zum Downgrade im Microsoft Clearinghouse anrufen, wenn Du keinen 2012er Lizenzserver einsetzt: http://technet.microsoft.com/de-de/library/cc754874.aspx. Kannst Du das Szenario für die mehreren Sessions durch einen Benutzer mal näher beschreiben? Wann wird das gebraucht? Normalerweise konfiguriert man den Server so dass jeder User nur eine Session aufmachen kann. Dann bekommt er beim Verbindungsabruch nämlich seie gleiche Session wieder verbunden. Man kann das aber auch ändern - ist dann aber beim Sessionabbruch nicht so schön. Gerade bei wechselnden Latenzen/Laufzeiten über eine Fernverbindung kann das durch den Netzwerkstack passieren. Nutzt Du noch eine VPN-Software oder planst Du das Remote Gateway einzusetzen, um RDP über HTTPS zu tunneln? Zitieren Link zu diesem Kommentar
Physikbuddha 0 Geschrieben 4. Dezember 2013 Autor Melden Teilen Geschrieben 4. Dezember 2013 Naja, das ist wohl eher Gewohnheit der Nutzer - wenn man sich immer die Benutzerkonten im Haus zusammen teilt, warum brauchen wir dann aufeinmal zwei für unsere neue Software? Aber es ist wohl wirklich besser separate Konten zu machen, dann hat sich das Problem gegessen. Solange man eine CAL beim Personalwechsel auf einen anderen Benutzer übertragen kann... Ich nehme mal an, das lässt sich im Lizenzierungsmanager nachverfolgen. Wir wollen den Zugriff über das RD-Gateway erlauben. Das ist eingerichtet und funktioniert auch brav. :) Danke auf jeden Fall für deine Hilfe und Beratung! Zitieren Link zu diesem Kommentar
Daniel -MSFT- 129 Geschrieben 4. Dezember 2013 Melden Teilen Geschrieben 4. Dezember 2013 Gerne, Für die Lizenzverwaltung würde ich für jeden User einen eigenen Login vorsehen. Ist transparenter. Und dass der TS-Lizenzmanager Benutzerlizenzen zählen kann, wäre mir neu. Das ging zumindest bei früheren Versionen nicht. Ich bin aber nicht mehr auf dem aktuellsten Stand, was Server 2012 R2 angeht. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Physikbuddha 0 Geschrieben 4. Dezember 2013 Autor Melden Teilen Geschrieben 4. Dezember 2013 Das war eher eine rhetorische Fragen-Aussage... ;) Ich wollte nur wissen, ob ich unproblematisch eine CAL übertragen kann, oder ob ich mich an das Clearinghouse wenden muss. Das wäre irgendwie nicht so schick, wenn man da ständig anklopfen muss. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Daniel -MSFT- 129 Geschrieben 4. Dezember 2013 Melden Teilen Geschrieben 4. Dezember 2013 (bearbeitet) Ja, das geht (Hervorhebung von mir): "You may permanently reassign your device CAL from one device to another or your user CAL from one user to another. You may temporarily reassign your device CAL to a loaner device while the first device is out of service, or reassign your user CAL to a temporary worker while the worker is absent." http://download.microsoft.com/download/3/D/4/3D42BDC2-6725-4B29-B75A-A5B04179958B/WindowsServerRDS_VLBrief.pdf Siehe dazu auch RDS User CAL reassignment - die User-CALs sind nun wohl auch schon seit längerem verwaltbar. Have fun! Daniel bearbeitet 4. Dezember 2013 von Daniel -MSFT- Zitieren Link zu diesem Kommentar
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