Hallo,
ich arbeite in einer IT-Abteilung bei einer Anstalt des öffentl. Rechts (Rundfunk) und da in einem Team von insges. 4 Leuten. In diesem Team bin ich zusammen mit einem Kollegen zuständig für (nebst anderen Aufgaben):
- die Administration einiger betriebskritischer Einzel- und Clutser-Systeme (Windows Server 2000/2003/2008 [R2], SLES, Solaris 9 und 10, in Bälde auch RedHat Linux Server)
- die Datensicherung von zur Zeit ca. 200 Servern (unterschiedliche OS'se) - die Sicherstellung des Betriebs der gesamten Backupinfrastruktur (4 Backup-Server, 2 virtuelle Tapelibraries, 1 physische Tapelibrary)
- das Erstellen von System-Abbildern durch Imaging-Software (Acronis Backup & Recovery für Windows und LINUX) und Sicherung dieser Abbilder
- die Pflege+Überwachung von ca. 200 Backup-Clients + 4 Backup-Servern
- die Überwachung definierter Backup-Schedules
- die Überwachung von durch externe Mitarbeiter definierte Backup-Schedules
- die Erstellung und Aktualisierung von Backup-Dokumentationen
Unter "nebst anderen Aufgaben" ist zu verstehen:
- Mitwirkung in IT-Projekten
- Mitwirkung bei Haushaltsplanungen (verd*****t kompliziert im öffentl. Dienst)
- Verwaltung, Verwaltung und nochmal Verwaltung.
In diesem Betrieb bin ich seit etwas mehr als 13 Jahren. 2007 habe ich meinen MCSE-2003 gemacht, letztes Jahr den ACE (Acronis Certified Engineer).
Unser Teamleiter (Dipl.Ing.) dreht jetzt langsam durch und spielt langsam "Ersatz" für den Abteilungsleiter ! Soll heißen: Wenn man glaubst, man kann eine Aufgabe auf eine eigene Art erledigen, liegt man gewaltig daneben ! Nur der "vorgegebene Weg" ist der einzig richtige und Basta ! Sogar die Ratschläge langjährig für den Sender arbeitender externer Kollegen wird angezweifelt bzw. sogar als Unsinn abgekanzelt. Dass diese Art von Arbeit auf Dauer keinen Spaß macht (und ich mache das schon etliche Jahre mit mehr oder weniger "Stillhalten" mit), erscheint vermutlich verständlich...
Da der Abteilungsleiter aber hinter dem Teamleiter seht, ist auch von dieser Seite nicht mit Abhilfe zu rechnen...der Spruch "Ich hab noch nie jemanden gesehen, der ein Rückgrat aus Gummi hat" trifft voll auf diesen Abt.-Leiter zu ...
Nehmen wir mal an, ihr wärt ich ... würdet ihr euch einen anderen Arbeitgeber suchen ? Ich meine, ich verdiene mit 4K p.M. brutto nicht schlecht für mein Alter (55 ... aber sagt's nicht weiter :-)) ... aber die Atmosphäre wird immer unerträglicher.
Mein "meinem Aufgabengebiet zugeordneter" Kollege hat jetzt nach knapp 1 1/4 Jahren eine Bewerbung auf eine andere interne Stelle abgegeben, weil er nicht mehr mit dem Teamleiter zurecht kommt...ganz zu schweigen von meinem ersten (!) Kollegen, der auch nach ca. 1 Jahr das Handtuch geschmissen hat und jetzt in einem anderen Team "glücklich" geworden ist.
Viele werden sich jetzt denken "Wenn der das mit 55 noch nicht weiß, dann...", aber was würdet ihr tun ? Würdet ihr noch den Schritt wagen mit 55 ? Ich glaube, mit einer Gehaltsvorstellung von 4500-4800 mtl. in einer neuen Firma kann ich mir den Gedanken direkt von der Backe schmieren...von weiteren Gehaltssteigerungen gar nicht ert zu sprechen.
Wer mal so lange in der Verwaltung gearbeitet hat, hat jeglichen Überblick über den "freien Arbeitsmarkt" verloren.
Auch wenn jetzt keiner darauf antworten sollte.......habe ich mir zumindest ein mal den Frust von der Seele geschrieben ... :cool: