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Kaufentscheidung Hyper-V Host mit SQL- und Terminalserver


Welle980
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Hallo zusammen,

 

erstmal möchte ich mich ehrlich dafür bedanken, dass hier so viel fundiertes Wissen geteilt wird.
Ich kümmere mich seit fast 3 Jahrzehnten, nebenberuflich uns als Hobby, um die IT in einem kleinen Steuerbüro mit 12 Mitarbeitern.
Hauptberuflich arbeite ich in dem Büro. Mittlerweile sind die Themengebiete doch deutlich umfangreicher geworden.

Wir haben zwar für ganz spezielle Fragen zu unserer Software ein Systemhaus, bestellen die Server aber direkt bei Dell und sind dort deshalb verständlicherweise kein A-Kunde.
Da ist es ohne so ein Forum schwierig an vertrauenswürdige Informationen zu speziellen Fragen zu kommen.

 

Unsere IT-Struktur besteht momentan aus 3 physischen Dell Servern: 

 

Server 1: Hyper-V Host 2016 mit 3 VMs (DC 2016, E-Mail intra2net Linux, Veeam 2016)
Server 2: SQL 2012 R2 (Datenbankgröße aktuell 36,5 GB)
Server 3: Terminal 2012 R2 (die Hauptsoftware arbeitet nur mit 32bit)
und ein QNAP für die lokale Datensicherung

 

In 2,5 Monaten läuft die 7-jährige vor Ort Garantie von unserem Terminal-Server aus.
In ungefähr einem Jahr gilt dann auch die Garantie bei unserem Datenbank-Server nicht mehr.

Ich würde den neuen Server nun gerne so kaufen, dass mindestens der Terminal- und SQL-Server in jeweils einer Hyper-V VM darauf laufen können (Server 2019).
Eigentlich würde ich in ca. 2,5 Jahren auch gerne die 3 VMs von Server 1 mit dazu holen und dann eventuell noch Arbeitsspeicher und Festplatten nachrüsten.

 

Die Auslastung unseres SQL-Servers würde ich als gering bezeichnen.
Der Großteil der Datenbank ist nur ein Archiv und wird nicht laufend genutzt.
Manche User arbeiten auch nur in der Lohnsoftware ohne SQL.
Wenn mal wirklich alle Mitarbeiter angemeldet sind, gibt es kurze Spitzen beim Starten der Programme.
Auch unser Speicherplatzbedarf ist insgesamt vergleichsweise gering (Terminal 300 GB, Datenbank 300 GB, DC 100 GB, Veeam 100 GB). 

 

Bisher habe ich beim Kauf der Server eher zu viel Leistung gewählt, vielleicht auch weil ich SSD-Festplatten so gerne mag.
Allerdings waren die Mehrkosten dadurch immer überschaubar.
Jetzt sind die Preise für Arbeitsspeicher und vor allem SSD-Festplatten bei DELL aber doch recht hoch.
Trotzdem würde ich gerne bei DELL-Servern inklusive Festplatten bleiben.
Ich habe gelesen man kann sich an den Bedürfnissen der physischen Server orientieren.
Da bin ich mir aber vor allem bei der Budgetverteilung zwischen Arbeitsspeicher und Festplatten unsicher.

 

Deshalb würde ich mich über Meinungen zu der folgenden Hardware freuen:

 

2 x Intel® Xeon® Gold 5317 3G, 12C/24T, 11.2GT/s, 18M Cache, Turbo, HT (150W) DDR4-2934
2 x 32GB RDIMM, 3200MT/s, Dual Rank, 16Gb BASE x8
2 x Hot-Plug-fähige 1,2-TB-2,5"-SAS-ISE-Festplatte, 10.000 U/min, 12 Gbit/s, 512n als Raid 1 für den Hyper-V Host.
4 x 480GB SSD SATA gemischte Nutzung 6Gbps 512 2.5Zoll Hot-plug AG Festplatte, 3 DWPD als Raid 10 für die VMs.

 

Ich hoffe der Text ist nicht zu lang geworden. Vielen Dank fürs Lesen und für Eure Hilfe.

 

Markus

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Hallo,

 

du solltest bei dem Prozessor dir überlegen, ob du wirklich zwei 12 Kerner haben willst. Da das in Summe 24 sind und du somit schon eine normale 16 Core Server Lizenz brauchst und dann entweder Erweiterungen (Add in 8 Cores), sodass du die 24 Kerne komplett abdeckst. Ich weiß nicht in wie weit du dich damit schon beschäftigt hast?

 

Deine Herangehensweise hört sich erstmal nicht verkehrt an, die Server kannst du, bei deiner beschriebenen geringen Auslastung, alle auf einen physischen Server packen und dann virtualisieren, sodass du dann alles auf einer Hardware hättest. Da sollte aber natürlich beachtet werden, dass bei Ausfall der "alleinigen" Hardware ein komplett Ausfall stattfindet. 
Aber dann besteht auch die Frage, könnte euer Unternehmen auch mal paar Stunden bis ein Tag warten, bis ein Service-Techniker da ist, um die Hardware zu reparieren/tauschen?


Das QNAP willst du weiterhin als Datensicherung nutzen?

 

Wie ist der Terminal aufgesetzt? Alles auf einem Server oder auch schon virtualisiert und dadurch getrennt?

 

Gruß Lukas

 

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Moin,

 

die Hinweise zu den Kernen sind gut, da kann es durch die Windows-Lizenzen unangemessen teuer werden.

 

Zum RAM: Wieviel RAM haben denn die physischen Server derzeit? Wenn das ausreicht, ohne dass es auf Engpässe hinweist, ist das ein Indikator dafür, wieviel RAM die VMs bekommen sollten.

 

Die 64 GB hören sich erst mal viel an und können für SQL und TS auch dicke ausreichen. Wenn dann aber künftig die drei anderen VMs noch dazu sollen, könnte es wieder knapp werden. 2-4 GB solltest du "in Gedanken" für den Host abziehen, unter 2 GB wirst du auch einer "kleinen" VM (dem DC) nicht geben wollen. Ein Mailserver würde wohl eher 4 GB brauchen, und damit das Veeam ordentlich arbeitet, können 8 GB schon sinnvoll sein. Kann in 64 GB passen, kann aber auch eng werden. Am RAM würde ich nicht sparen.

 

RAID-10 würde ich bei SSDs nicht machen, der theoretische Geschwindigkeitsvorteil wiegt den Overhead eher nicht auf. RAID-1 sollte reichen. Ob du das Host-OS wirklich separat legst in so einer Umgebung - ich würde mir auch hier den Overhead sparen und alles auf dasselbe SSD-Set legen, alles ein großes Volume und Ordner pro VM.

 

Da bei sowas schnell ein Cluster für die Ausfallsicherheit ins Spiel kommt, plane mindestens Dualport 10-Gb ein. Mehr als 10-Gb dürfte in dem Szenario unnötig sein und auch die CPUs unnötig belasten.

 

Falls du bei dem TS auf 2012 R2 bleiben musst, prüfe, ob das unter einem aktuellen Hyper-V noch läuft. Da bin ich grad nicht informiert.

 

Gruß, Nils

PS. ein einziger DC ist bei 12 Usern schon Unterkante. Ich würde über einen zweiten DC nachdenken, der separat auf günstiger Hardware läuft.

bearbeitet von NilsK
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Vielen Dank für die ausführlichen Antworten.
Es macht Spaß darüber zu diskutieren und nicht immer nur alleine nachzudenken.

 

Auf die CPUs bin ich auch ein bisschen durch die Konfigurationsmöglichkeiten bei Dell gekommen.
Alternativ wäre 2 x Intel® Xeon® Silver 4309Y 2.8G, 8C/16T, 10.4GT/s, 12M Cache, Turbo, HT (105W) DDR4-2667 möglich.

 

Ich habe durch die Faq-o-matic Artikel zwar gelernt, wie gut Hyper V die CPUs nutzt. Trotzdem fand ich es
sympathisch, für jeden bisherigen physischen Server 8 richtige Kerne auf dem neuen virtualisierten Server zu haben.
Ich prüfe nochmal wie groß der Preisunterschied für die Windows-Lizenzen zwischen 16 und 24 ist.

 

Momentan ist es auch schon so, dass wir nicht wirklich weiter arbeiten können, wenn einer der Server ausfällt.
Das wäre aber auch mal für 1-2 Tage kein großes Problem.

Wenn der jetzige Terminal-Server übrig ist, würde ich darauf z.B. einen zweiten DC installieren.

 

Bei den Festplatten werde ich dann 
2 x Hot-Plug-fähige 960-GB-2,5"-SATA-SSD (gemischte Nutzung), 6 Gbit/s, 512, 3 DWPD, agnostisch im Raid 1
mit dem Hyper-V Host darauf nehmen. Dualport 10-Gb kommt auch rein. Danke.

 

Der Datenbank- und der Terminalserver haben aktuell beide 32 GB Arbeitsspeicher, beide ohne Virtualisierung.
Das scheint zu reichen, wenn man sich die Auslastung anguckt. Beide Server bekommen dann auch Windows Server 2019 in der VM.

 

Ich habe überlegt, dass ich in 2,5 Jahren wenn die anderen VMs dazu kommen, noch 2 x 16 GB Arbeitsspeicher und
2 x Hot-Plug-fähige 1,2-TB-2,5"-SAS-ISE-Festplatte, 10.000 U/min, 12 Gbit/s, 512n im Raid 1 zusätzlich kaufe.
Dann sollte der Arbeitsspeicher auch dafür reichen und ich habe noch Speicherplatz für den E-Mail Server.
Der braucht wohl keine SSDs. Außerdem exportiere ich die VMs immer noch mal ganz gerne lokal.

 

Auf dem QNAP ist ein LUN, das mit der Veeam-VM verbunden ist. Das soll dann eigentlich auch so bleiben.

 

Ich wünsche schon mal ein schönes Wochenende.

 

Markus
 

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Moin,

 

dann prüfe, ob sich das RAM nachträglich in der Form erweitern lässt. Da geht es nicht nur um freie Steckplätze, sondern auch um die Module insgesamt, das kann eine Wissenschaft für sich sein.

 

Bezüglich der Cores: Mach, was du willst, aber wenn du 8 dedizierte Cores pro VM vorsehen willst, hast du meine Artikel gründlich missverstanden. ;-)

 

Gruß, Nils

 

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vor 2 Stunden schrieb Welle980:

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten.
Es macht Spaß darüber zu diskutieren und nicht immer nur alleine nachzudenken.

 

Auf die CPUs bin ich auch ein bisschen durch die Konfigurationsmöglichkeiten bei Dell gekommen.
Alternativ wäre 2 x Intel® Xeon® Silver 4309Y 2.8G, 8C/16T, 10.4GT/s, 12M Cache, Turbo, HT (105W) DDR4-2667 möglich.

 

Ich habe durch die Faq-o-matic Artikel zwar gelernt, wie gut Hyper V die CPUs nutzt. Trotzdem fand ich es
sympathisch, für jeden bisherigen physischen Server 8 richtige Kerne auf dem neuen virtualisierten Server zu haben.
Ich prüfe nochmal wie groß der Preisunterschied für die Windows-Lizenzen zwischen 16 und 24 ist.

Mach dir wirklich Gedanken, denn da kannst du einiges sparen und aus meiner Sicht wie du das beschreibst brauchst du keine 24 Kerne. 

Du hast ja den riesen Vorteil bei Virtualisierung, dass du die Kerne "überbuchen" kannst, also dass du theoretisch in Summe den VMs das doppelte an physischen Kernen zuweisen kannst ohne das es zu Problemen kommt.

 

Zitat

Momentan ist es auch schon so, dass wir nicht wirklich weiter arbeiten können, wenn einer der Server ausfällt.
Das wäre aber auch mal für 1-2 Tage kein großes Problem.

Wenn der jetzige Terminal-Server übrig ist, würde ich darauf z.B. einen zweiten DC installieren.

Könntest aber auch wie Nils schon gesagt hat, einen kleineren Server nehmen, DC brauchen ja wirklich kaum Leistung. 

Zitat

Der Datenbank- und der Terminalserver haben aktuell beide 32 GB Arbeitsspeicher, beide ohne Virtualisierung.
Das scheint zu reichen, wenn man sich die Auslastung anguckt. Beide Server bekommen dann auch Windows Server 2019 in der VM.

Wenn du die beiden schon virtualisieren willst, hättest du ja schon 64 GB Arbeitsspeicher in Benutzung, sofern du die dann wieder so zuweist... Dann könnten insgesamt 64 GB unterdimensioniert sein. 

 

PS: mit zu viel Arbeitsspeicher macht man nichts falsch, zu wenig könnte zu Performanceeinbußen führen  ;)

 

Gruß Lukas

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Moin,

 

vor einer Stunde schrieb lukas2002:

dass du theoretisch in Summe den VMs das doppelte an physischen Kernen zuweisen kannst ohne das es zu Problemen kommt

 

typischerweise auch erheblich mehr. Siehe meine genannten Artikel ...

 

 

vor einer Stunde schrieb lukas2002:

dass du theoretisch in Summe den VMs das doppelte an physischen Kernen zuweisen kannst ohne das es zu Problemen kommt

 

typischerweise auch erheblich mehr. Siehe meine genannten Artikel ...

 

Zitat

hättest du ja schon 64 GB Arbeitsspeicher in Benutzung, sofern du die dann wieder so zuweist... Dann könnten insgesamt 64 GB unterdimensioniert sein

 

In dem Fall sind 64 GB zu wenig, denn dann hat der Host nichts mehr. Es gibt keine RAM-Überbuchung in Hyper-V, und das aus gutem Grund.

 

Gruß, Nils

bearbeitet von NilsK
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  • 1 Monat später...

Hallo zusammen,

 

der Server ist mittlerweile da und ich möchte die virtuellen Festplatten einrichten.
Jeweils ein Raid 1 aus 2 SATA SSDs und 2 SAS HDDs.
Es ist ein PERC H755 Front 8 GB mit Batterie verbaut.

 

Spricht etwas gegen die folgenden Einstellungen:

 

SSD (mit Dell FastPath)

Sicherheit = Deaktiviert
Stripe Elementgröße = 64K
Leseregel = Kein Vorauslesen
Schreibregel = Durchschreiben
Festplatten-Cache-Regeln = Aktiviert (Dell SSDs mit Power Less Protection)

 

HDD

Sicherheit = Deaktiviert
Stripe Elementgröße = 64K
Leseregel = Adaptives Vorauslesen
Schreibregel = Rückschreiben
Festplatten-Cache-Regeln = Deaktiviert (Seagate SAS Festplatte ohne NVC)

 

Danke.

 

Markus

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  • 1 Monat später...

Hallo zusammen,

 

auf dem neu angeschafften Server laufen hauptsächlich ein SQL- und ein Terminal-Server unter Windows Server 2019 Standard (jeweils als eine Hyper-V VM). Bisher waren beide Server jeweils auf einem physischen Windows Server 2012 R2 installiert.
Die Netzwerkverbindungen zu den 15 Client-PCs sollen wie bisher über einen 1-Gb Switch aufgebaut werden.
Zwischen dem SQL- und Terminal-Server werden relativ viele Daten für unser Hauptprogramm ausgetauscht.
Würdet ihr diesen Netzwerkverkehr über die physische 10-Gb Netzwerkkarte und einen externen Switch oder über einen internen Hyper-V Switch schicken?

Und ergänzend noch die Frage, wie leite ich die SQL-Anfragen am besten über den schnellen Netzwerkadapter, mit route Add in der Routingtabelle?
Der SQL-Server ist für die Internetverbindung und für Administrationszwecke auch über den 1-Gb Switch mit dem Terminal-Server verbunden.

 

Vielen Dank.

 

Markus

bearbeitet von Welle980
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Moin,

 

wenn beide VMs auf demselben Host liegen und am selben vSwitch hängen, wird deren direkter Traffic gar nicht erst rausgeschickt, sondern läuft Hyper-V-intern über den virtuellen Switch. Ich würde da also gar nichts weiter einrichten. Wenn du das überhaupt hinbekämst, dann wäre es sehr viel Aufwand - der nichts bringt.

 

Gruß, Nils

 

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