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Kleiner Erfahrungsbericht Migration VMware ESXi zu Microsoft Hyper-V


Squire
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Hallo zusammen,

 

ich wollte mal einen kurzen Erfahrungsbericht posten. Meine bisherige Umgebung lief auf einem HP Proliant ML350G6 (6x300GB SAS und 2x 1TB SAS) mit 96GB Ram. Darauf sammelten sich im Laufe der Jahre einige VMs unter ESXi 6 und dann 6.5 (unsupported) an ... (DC, DB, File/Print, Exchange, Sharepoint, Application ... unter Windows 2012R2 und Win 2016/2019, sowie ein paar Linux Kisten (Ubuntu bzw. Appliances) ... was man halt so zum Spielen und im Nebenerwerb so braucht ... 

 

Ich hatte nun in den letzten Tagen über Ebay Kleinanzeigen einen sehr günstigen Dell PowerEdge R730 geschossen (4x400GB SSD, 4x600GB SAS) mit 128GB Ram ... diesen noch mit einer zweiten Drivebay und entsprechender Backplane, sowie zusätzlichen 4x600GB SAS 12G Platten bestückt ... nettes Spielzeug! (sau schnell (die SAS Platten im Raid6 sind schneller als die SSDs im Raid5 ... bis zu 3.6GB/sec!) und braucht deutlich weniger Strom als der HP) ... 

 

Zuerst war die Überlegung .. machen wir es einfach ... klatschen ESXi 7 drauf und schieben die VMs einfach mit Storage VMotion rüber. ESX7 auf den Dual SD Cards installiert, wobei mich dann gleich die Warnung von VMware gestört hat, dass die CPU ggf. in zukünftigen Versionen nicht unterstützt wird ... kurz überdacht ... ok ... dann versuchen wir Windows 2022 mit Hyper-V!

 

Windows Installation durchgeführt, Rolle hinzugefügt, dann die ersten "Stolpersteine" ... der Netzwerkkram ist schon anders als bei VMware, vor allem wenn man wie ich mit VMware seit der Version 3 rumhantiert ... der Dell hat 6 Netzwerkkarten, diese wollte ich natürlich vernünftig nutzen .. also Teaming ... 2 Nics Managementnetzwerk, 2 Nics VMs (LAN), 2 Nics (WAN). Also ... Servermanager und Team für Mangement erstellt ... passt .... dann warum braucht die Kiste eigentlich auf den VM Netzwerkkarten auch IPs? Brauch ich doch bei ESX auch nicht ... naja egal ... also Team erstellt .. im Switchmanager ausgewählt (Microsoft Multiplex irgendwas ...) ... Fehler! Depreciated .. Geht nicht! Was zur Hölle ... kurz gegoogled ... ah toll .. Hyper-V Teamadapter geht nicht über GUI muss per Powershell erstellt werden ... Danke Microsoft für die "durchgängige" Administration und Bedienführung! (Nervt mich auch bei Exchange ... wenn GUI, dann doch bitte auch für alle Funktionen!).

 

Nach ner Weile war dann die Konfiguration durch ... dann ... wie krieg ich die VMs jetzt rüber ...? Mehrere Möglichkeiten ... Microsoft hatte einen Converter ... (Betonung liegt auf hatte - wird nicht mehr zum Download angeboten!) ... Also gut Veeam ... Hyper V in Veeam hinzugefügt ... wird angezeigt ... perfekt. Migration ... nö geht nicht. Dazu muss eine Agentsicherung der VMs gemacht werden. Diese kann dann auf dem Hyper-V wiederhergestellt werden ... Ach nö ... nochmal alle Kisten per Agent sichern ... muss das sein? Gibts vielleicht einen anderen Weg?

Ja gibt es und der ist sogar kostenlos! Nennt sich StarWind Converter V2V. Das V2V muss man noch mit P2V, V2C und P2C ergänzen ... Also ... Download ... 39MB ... wie das ist alles? Da sind ja fast alle Druckertreiber heute größer! Also gut, installiert und aufgerufen ... Migration von ESX Host ausgewählt, Zugangsdaten eingegeben und die VMs werden aufgelistet ... Zu erst gleich mal eine Linux Kiste ausgewählt. Warum? Weil die von den Ressourcen (mit 15GB HDD) schön klein war ... also Zielsystem Hyper-V ausgewählt .. Zugangsdaten eingetragen, ... und Konvertierung läuft. Nach zwei Durchgängen war er fertig. neugierig wie ich nun mal bin ... VM gestartet ... und ... läuft kommt ohne Probleme hoch ... freu! Aber kein Netzwerk ... bisserl gegoogled ... und auch schnell den Grund gefunden ... auf dem ESX hieß das Netzwerk Interface ens160 (warum auch immer) ... auf dem Hyper-V heißt das Device im Ubuntu nun eth0 ... wie sieht man das? ifconfig -a zeigt alle Netzwerkinterfaces an ... ifconfig eth0 up  und das Interface ist gestartet ... IP nö ... immer noch nicht ... also die Netzwerk Config unter /etc/netplan anschauen .. und siehe da .. da steht noch ens160 drinnen .. durch eth0 ersetzt ... Kiste neugestartet .. alles fein.

 

Fazit: Das war ja einfach ... dann muss Windows ja noch leichter gehen ...

Äh ...  theoretisch! 

 

Als Nächstes schubs ich mal den DC ... Snapshot wird erstellt, der Converter macht seine Arbeit (nicht gerade rasend schnell, aber egal). VM ist drüben. Also DC auf dem ESX runtergefahren ... auf dem HyperV gestartet ... läuft an .. hey schaut gut aus ... bootet ... nähert sich dem Anmeldebildschirm und ... nö helblauer Schirm ... Reboot ... Abgesichert probiert, ... nö ... das kann doch nicht wahr sein! Ist doch eigentlich nur ein 2012R2 ... ne ... der will nicht ... andere Kiste versucht ... konvertiert ... geht. Häh? Der 2016er geht der 2012er nicht? Neuer Versuch mit dem DC ... GEN1 Version VM ... nö ... Gen2 Version VM ... nö. So langsam bin ich angefressen. Also wieder Tante Google ... was ich da so finde .. ja müsste eigentlich gehen ... irgendwann stoß ich auf einen Artikel, der dazu rät nicht die komplette VM zu migrieren, sondern nur die VMDK ... also gut ... dann halt auf diesen Weg ... GEN1 mit VHD ... gefällt mir nicht .. ich will VHDX Format .. also GEN2 ... die Disk wird übertragen ... neue VM erstellt (Gen2) Disk eingebunden ... Fehlermeldung! Kein UEFI Boot .. na toll ... also VM erstellt .. GEN1 und VHDX eingebunden .. und Kiste bootet durch und alles ist hübsch!. Anmelden, IP Adresse neu vergeben (Gateway steht interessanterweise drinnen) ... IP reingeklopft ... Netz geht ... Internet nicht! Wie bitte? Reboot! Geht immer noch nicht ... wieder in die Netzkonfig .. Gateway ist weg! Manchmal liebe ich Windows! Also Gateway reingeklopft .. So alles ist hübsch und funktioniert! Im Gerätemanager dann noch die Hidden Devices anzeigen lassen und die VMware "Hardware" entfernen ... VMware Tools deinstallieren ... Stop! Das geht nicht! Installer bricht ab. Übliche Versuche wie setup64.exe /c klappt auch nicht ... na gut, zuerst quick & dirty ... Devices im Gerätemanager entfernt und die VMware Dienste auf deaktiviert gesetzt .. irgendwann später wird das dann manuell bereinigt ...

 

Auf diesen Weg hab ich an einem Samstag all meine VMs rüber bekommen ... die Appliances hab ich neu installiert - das ist einfach der schnellere Weg ... der Sophos SUM ist in 5min installiert und im internen SUM Backup ist alles drin - von Lizenz über Zertifikat bis Config ... nach nicht mal 10min war der fertig (geht schneller als 60GB zu konvertieren!). Dell OpenManage und HPE StoreOnce lassen sich auch ziemlich schnell installieren und konfigurieren!.

 

Eine offene Baustelle ist zur Zeit Veeam ... in der Version 11 mag Veeam den Hyper-V 2022 noch nicht so richtig. Man kann ihn hinzufügen und auch Jobs erstellen, die Sicherung geht aber nicht. Fehler ein Objektverweis zeigt auf ein Objekt .. da braucht es wohl V11a (soll Ende September kommen)

 

Ja wie sicher ich nun meinen ganzen Kram? Robert Du hast doch ein QNAP NAS ... da gibt es doch Nakivo ... kurz mal geguckt ... ja gibt Testversion und ja gibt eine frei auf 10VMs limitierte Lizenz ... also ausprobiert ... Fazit ... schaut ganz passabel aus ... Sollte man einen Kunden haben, der ein QNAP (mit Intel oder AMD) hat und ESX oder HyperV, dann kann man die Software sehr gut hernehmen ... Preislich liegt sie in einem erschwinglichen Rahmen (wird nach CPUs oder Workload) lizenziert.

 

So bis auf ein paar Nacharbeiten (VMTools) ist die Migration durch und lief dann nach den ersten Hürden relativ geräuschlos durch ... 

 

 

bearbeitet von Squire
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Moin,

 

nun ... dass Hyper-V im Detail anders ist als VMware, hat dich doch aber nicht ernsthaft überrascht, oder?

 

Das ist schon ein witziger Bericht, aber im Effekt hast du per Trial and Error ja dann doch so ziemlich alles falsch gemacht, was geht. ;-)

 

Gruß, Nils

PS. natürlich braucht Hyper-V auf den VM-Netzwerkkarten keine IPs, wenn der Host nicht demselben Netz angehören soll.

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Na Nils … "alles falsch gemacht" ? Findest wirklich? Ja die Konvertierung war Trial&Error aber da findest in der Doku halt auch nix.

 

Wie auch immer - ich steh zu meinen Fehlern und nur durch Ausprobieren lernt man was (das begleitet mich u.a. durch mein ganzes IT Leben). Außerdem ... wenn jemand der Bericht hilft meine gemachten Fehler oder Umwege zu vermeiden .. dann passt das so!

bearbeitet von Squire
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Moin,

 

nein, finde ich nicht. Ich wollte ein bisschen provozieren. ;-):lol3:

  • Das mit den Netzwerkkarten hätte man sich IRL (also in einer professionellen Umgebung) vorher angesehen. Oder dein Labortest hätte eben als solcher zur Vorbereitung gedient.
    (Ja, die Tools sind Mist. Das ist aber bekannt und es gibt Workarounds.)
  • Für die VM-Übertragung hätte man geschaut, welche VMs wirklich konvertiert werden sollen. Jede Konversion ist ein Risiko, das würde man etwa bei einem DC gar nicht erst eingehen. Auf der neuen Plattform einen neuen DC einrichten und in einer halben Stunde ist das durch, ohne jedes Risiko.
  • Bei den wenigen VMs, die man dann wirklich noch konvertiert, kann man einiges an Vorbereitungen treffen. Welche das sind, hast du jetzt zum Teil auf hartem Weg rausgefunden. Es gibt in der Tat im Web wenig dazu, aber es gibt was. Auch in "diesem Buch" haben die Autoren genau auf diesen Aspekt einige Arbeit und Sorgfalt verwendet. ;-)
  • Konversionstools gibt es deshalb so wenig (egal in welche Richtung), weil der Nutzen, für den Kunden bereit sind zu zahlen, relativ gering ist, andererseits die Fallgruben im Detail sehr tief. Sprich: Es ist sehr teuer, sowas "in ordentlich" zu bauen und die Kundengruppe ist klein. Deshalb macht das keiner.

Gruß (und nix für ungut ;-)), Nils

 

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Also die Konvertierung durch den StarWind ist gar nicht mal so schlecht. Was ich oben vergessen habe war, dass ich die VMs heruntergefahren hatte. Keine einzige VM verlor übrigens ihre Aktivierung! Also waren die virtuelle Hardwareänderung nicht so gewaltig.

 

Was die Umgebung angeht - das sind meine Systeme zu Hause - nenn es Spielumgebung/Lab mit ein paar produktiven Funktionen. Im größeren Umfeld hätte ich natürlich vorher getestet. Bei mir zu Hause ... egal! Außerdem sind ja die VMs noch unverändert auf dem ESX - die sind ja nicht weg. Somit gibt/gäbe es "a way back" und ich könnte immer noch ESX7 drauf ziehen wenn es mich überkommt und die Kisten per Storage VMotion  schubsen ... und in der ESX StoreOnce liegen auch noch die Backups ... 

Der DC wird eh demnächst neugemacht und wie gesagt, nach dem ich "meinen" Weg gefunden hatte, hat keine VM mehr gehustet und die Eventlogs sind sauber ... Für mich die Erfahrung .. ja kann man so machen und manchmal muss man es sogar so machen, wenn Du in einer Firma "Altlasten" hast, die Du anders nicht umziehen kannst.

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