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Server spiegeln samt Betriebssystem


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Hallo, voweg:

 

Folgendes Topic habe ich bereits gelesen, allerdings bin ich da nicht sehr schlau von:

 

Bei mir in der Firma steht ein Win 2012 Server (AD eingerichtet) mit mehreren Festplatten (u.A. unser ERP-System auf einer eigenständigen Festplatte, Firmenunterlagen etc.. Hier haben wir auch erweiterte Sicherungen, die wahlweise täglich, monatlich und quartalsweise laufen). Weiterhin haben wir NAS Server, auf welchen Daten archiviert werden, bzw. dann eben auch Backups drauf laufen.

 

Nun möchten wir einen "Spiegelserver" einrichten. Dieser sollte eine 1:1 Kopie des Servers sein, so dass bei einem Notfall (Brand, Diebstahl) der zweite Server direkt einsatzbereit wäre.

 

Hierzu habe ich einige Möglichkeiten mit Programmen gelesen, dass man z.B. mit Parted Magic die Systemplatte 1:1 spiegeln kann und dieser auch bootfähig mit all den Programmen und Treibern auf einem anderen (womöglich baugleichen Server) funktionsfähig wäre.
Da ich mir bei den ganzen Prozessen ziemlich unsicher bin und sowas vorher nie gemacht habe, wollte ich um Expertenrat fragen - vielleicht mit anderen Vorschlägen.

 

Liebe Grüße

bearbeitet von feb137
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Moin,

 

so ein "Spiegelserver" ist i.d.R. nicht der richtige Ansatz. In der Praxis stellt sich das doch wesentlich aufwändiger und fehlerträchtiger dar, als man zunächst annimmt. Im Grundsatz könnte man sowas zwar etwa über eine VM-Replikation erreichen (der "Hauptserver" ist eine VM auf Virtualisierungs-Hostserver 1, die auf den Virtualisierungs-Hostserver 2 laufend repliziert wird), aber gerade bei solchen "Sammel-Servern" mit AD, ERP usw. ist das Risiko hoch, dass dann im Fall des Falles doch nicht alles funktioniert.

 

Von Versuchen, dort mit regelmäßigen Images zu arbeiten, rate ich komplett ab. Wenn überhaupt, dann sollte man sowas - wie oben skizziert - auf Basis virtueller Maschinen machen und damit die Hardware-Abhängigkeit reduzieren.

 

Wie groß ist denn die Umgebung, von wie vielen Anwendern sprechen wir?

 

Gruß, Nils

 

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Servus und Danke für die schnelle Rückmeldung.

 

Das ERP läuft auf einer separaten Festplatte und da greifen bis zu 10 Anwender drauf zu.

 

Für die Einrichtung mit VMs müssten wir unsere aktuelle Umgebung umstellen / umziehen, richtig? Heißt ERP etc. auf VMs packen?
Oder kann ich den aktuellen Server problemlos zu einer VM "formen"?

 

Was wären die Nachteile von regelmäßigen Images? Logisch, man muss natürlich jedes Mal manuell "klonen".

Falls wir das mal vergessen sollten, hätten wir was die Daten angeht relativ gute Backup Routines (unsere DBs werden täglich komplett gesichert) um da im Notfall nachzuhelfen.

1-2 Programme kann man problemlos "nachinstallieren".

Wichtig wäre eben das Betriebssystem und die Programme samt ERP, die dann auf dem 2. Server laufen müssten.

 

Uns geht es vorrangig darum, dass wir erstmal einen weiteren Server haben, der im Katastrophenfall eingreifen kann. Der ist dann auch im selben Netzwerk, allerdings an einem anderen Standort.

 

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Moin,

 

also hat die Gesamtumgebung 10 Anwender? Oder sind es insgesamt mehr?

 

Eine Image-Lösung wirst du nur schwer automatisieren können, zudem ist sie sehr hardwareabhängig. In der Praxis wird dir ein veraltetes Image wenig bringen, ebenso die relativ lange Zeit (und das Risiko) für die Wiederherstellung. Daher würde ich so ein "Spiegel"-Konzept niemals auf Hardware-Basis machen. Wenn überhaupt, dann per VM und Replikation, das beseitigt beide Einschränkungen. Ja, das würde bedeuten, die Umgebung auf virtuelle Maschinen umzustellen.

 

In einer 10-User-Umgebung könnte man darüber diskutieren, aber allgemein ist auch von "Mischservern" abzuraten. Je mehr Applikationen, desto höher die Fehlerwahrscheinlichkeit und vor allem die Auswirkungen bei einem Fehler. Schon in kleineren Umgebungen würde man daher dazu neigen, Funktionen auf mehrere VMs zu verteilen. Im Fall der Virtualisierung kannst du mit einer einzigen Standard-Lizenz auf einem Host schon zwei VMs betreiben und damit wenigstens eine grundlegende Aufteilung erreichen.

 

Wichtig: Jedes Image- oder Replikationsverfahren funktioniert nur, wenn die Applikationen das vertragen, sie dürfen dabei keine Inkonsistenzen im Datenbestand erzeugen. Meist ist das gegeben, aber nicht immer, daher ist das zu prüfen.

Und noch wichtiger: Ein Wiederanlaufkonzept ersetzt kein Recovery. Simples Beispiel: Eine versehentlich gelöschte Datei ist auch im Image bzw. im Replikat gelöscht. Ein Backup, das sich an den nötigen Wiederherstellungserfordernissen ausrichtet, ist also zusätzlich Pflicht. Man sollte nicht immer nur an die "Katastrophe" denken, reale Nutzungsausfälle finden meist auf anderen Ebenen statt.

 

Gruß, Nils

 

bearbeitet von NilsK
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Moin,

 

VMware FT hat eine ganze Reihe von Einschränkungen und setzt eine aufwändige Infrastruktur voraus. Ohne die Anforderungen näher definiert zu haben, würde ich das nicht in Erwägung ziehen. Abgesehen davon handelt es sich um exotische Technik, die in Wirklichkeit sehr selten eingesetzt wird.

 

Ich rate dem TO, zunächst die Anforderungen zu definieren, sonst haben technische Empfehlungen wenig Sinn.

 

Gruß, Nils

 

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VMware FT ist eine von vielen Möglichkeiten die hier noch ungenau beschriebenen Anforderungen zu erfüllen.

Gespiegelt Storage(DRBD, netapp metrocluster, Freenas mirror etc) sind eine weitere Möglichkeit.

Shared Storage mit VMware HA oder den Äquivalent eines andere Hypervisors sind auch Möglichkeiten. 

 

Bei den ungenaue Anforderungen kann es keine genauere Empfehlung geben. 

 

Ich persönlich Cluster sowas eh auf Applikationsebene. Was nützt mir ein gespiegelt OS wenn die Quelle fehlerhaft ist, warum auch immer... 

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Erstmal großes dankeschön für die große Bereitschaft helfen zu wollen, das kenne ich von anderen Foren nicht so.:shy::thumb1:

 

Also insgesamt sind es doch 15 Anwender, wobei eben nicht alle gleichzeitig an den PCs (und somit auch nicht mit dem Server in Verbindung sind) arbeiten.

Könnt ihr mir genau spezifizieren was ihr mit Anforderungen im Konkreten meint?
Unsere Anforderungen selbst wären, dass wir auf einen Katastrophenfall vorbereitet sind.

 

Der Server muss erst angeschafft werden, bisher sind wir nur mit täglichen Backups abgesichert.
Diese müssten im Worst Case auf einen neuen Server, auf dem wir dann alles nach installieren müssten, aufgespielt werden.
Im Grunde genommen möchten wir jetzt vorbeugend einen Server mit allen Anwendungen etc. bereit haben, so dass wir eben keine allzu langen Ausfallzeiten / Restore Zeiten hätten.

Kurz gesagt unsere Ausfallzeit sollte vorbeugend minimiert werden. Diese Optimierung wäre im Vergleich zum aktuellen IST-Zustand schon mal ein erheblich Fortschritt.

Anfangs dachte ich an einen Spiegelserver, so wie man z.B. HDDs spiegelt, nur eben mit OS und allen möglichen Programmen, so dass dieser im Fall der Fälle sofort einsatzbereit wäre - da habe ich mich wohl getäuscht oder es mir zu einfach vorgestellt.

Ich hoffe die Anforderungen sind jetzt etwas klarer, ansonsten bitte ich euch mir auf die Sprünge zu helfen welche Informationen ihr noch so braucht.

 

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Moin,

 

die grundsätzliche Idee ist schon nachvollziehbar. Um die tatsächliche Eignung verschiedener Lösungsmöglichkeiten abwägen zu können, sind die Anforderungen aber nicht ausreichend definiert. Dazu solltet ihr intern noch etwas Arbeit investieren. Dazu gehören Fragen wie: Welche Ausfallzeiten sind für die einzelnen Applikationen tolerierbar, welche Ausweichmöglichkeiten gibt es bei Ausfällen? Welche Wiederanlaufzeit ist tolerierbar, bis der jeweilige Prozess wieder arbeitsfähig ist? Welche Datenverluste sind tolerierbar? Welche Schadensszenarien sind zu betrachten? So in dem Stil. Antworten wie "so schnell wie möglich" liegen auf der Hand, helfen aber nicht weiter.

 

Angesichts der Unternehmensgröße halte ich ein Konzept mit VM-Replikation für das wahrscheinlichste, aber mehr kann man auf diesem Abstraktionsgrad dazu nicht sagen. Vor allem hilft so ein Konzept eben längst nicht in allen Szenarien.

 

Gruß, Nils

 

bearbeitet von NilsK
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@mba: Habe da mal kurz reingeschaut und werde da nochmal intensiver recherchieren bzgl. Status Avance.

 

@NilsK: Danke erstmal. Wir sind tagtäglich auf den Server angewiesen (wegen ERP) und haben aus diesem Grund auch eine ziemlich durchdachte und intensive Backuproutine mit mehreren, parallelen Speichermedien, so dass im Fall von Ausfall eines Mediums das andere Medium problemlos verwendet werden kann. Unsere Backuproutine passt unseren Anforderungen soweit.

 

Längere Ausfallzeiten als 24h nach Bekanntwerden wären schmerzhaft (Anfangsgedanke -> Spiegelserver und somit Live wäre Non + Ultra, fällt vorerst aber weg).

Heißt als Szenario: Unser Server wird am Abend geklaut und am nächsten Tag um 8 Uhr ist Dienstbeginn, dann wäre es gut, wenn der normale Betrieb am selben Tag fortgeführt werden könnte.

(DB Backups etc. werden jeden Abend gemacht, so dass die DBs auch immer auf dem aktuellen Stand sind -> hier würde z.B. nur das Einspielen der Backups Zeit kosten.)
 

Ausweichmöglichkeiten haben wir aktuell leider keine. Wir haben nur die Rohdaten als Backups, könnten diese aber ohne ein weiteres, äquivalentes System natürlich nicht einspielen.

Bei Datenverlusten gehe ich mal von minimal aus, da wir eben die genannte Backuproutine haben. Die Backups müssten halt eingespielt werden. Aber um diese Anforderung zu komplettieren sollte der Datenverlust bei nicht länger als 24h liegen.

 

Liebe Grüße

 

 

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Moin,

 

vor 29 Minuten schrieb feb137:

@mba: Habe da mal kurz reingeschaut und werde da nochmal intensiver recherchieren bzgl. Status Avance.

sich das anzuschauen, ist sicher nicht verkehrt. Meine Prognose: Viel teurer als ein VM-Replikationskonzept, aber ohne handfeste Vorteile.

 

Zitat

Längere Ausfallzeiten als 24h nach Bekanntwerden wären schmerzhaft

[...]

dann wäre es gut, wenn der normale Betrieb am selben Tag fortgeführt werden könnte.

"Wäre schmerzhaft" und "wäre gut" sind ein guter Ausgangspunkt, reichen aber nicht für ein belastbares Konzept. Da ihr über Investitionen sprecht, die für so ein Unternehmen nicht unter "Portokasse" fallen, rate ich aus Erfahrung, die Definition der Anforderungen deutlich ernster zu nehmen. Mit "Ausweichmöglichkeiten" meine ich z.B. keine anderen IT-Systeme, sondern die Frage, wie der Ausfall einer IT-Applikation für einen konkreten Prozess überbrückt werden kann (z.B. manuelle Datenerfassung mit späterer Übernahme). So etwas ist mindestens teilweise in jedem Unternehmen möglich, man muss es sich "nur" für jeden Prozess ansehen.

 

Verabschiedet euch von der Idee, dass es eine einfache technische Lösung gäbe. Ein ungünstig aufgebautes IT-System zu doppeln, führt zu zwei ungünstig aufgebauten IT-Systemen, löst aber selten konkrete Probleme ...

 

Gruß, Nils

 

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