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Wie handhabt ihr das mit Überstunden/Mehrarbeit?


willy-goergen
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Momentan muss ich mich wieder etwas über meine Arbeit ärgern.

Über Weihnachten habe ich es gewagt mir Urlaub zu nehmen. Hatte die letzte Zeit nicht sehr viel Freizeit. Heute kam dann schon der Erste (wohlweislich kein Vorgesetzter) an, um mir zu sagen, dass das gar nicht ginge und dass ich mindestens einen Tag von den geplanten sieben Tagen Urlaub knicken könnte, weil man mich da zwecks Inventur bräuchte. Unser ERP-System hat dahingehend sehr wahrscheinlich noch Defizite. Erwähnt hab ich das schon, auch bei den Entwicklern des Systems, aber Irgendwer darf das dann mit denen auf die Schnelle grade biegen, weil sonst keiner dafür da ist.

 

Im Moment hab ich den Kanal aber ziemlich voll. In den letzten fünfeinhalb Monaten hab ich eigentlich genug Überstunden gemacht, um erst mal einen Monat zuhause zu bleiben. Der genommene und von der Geschäftsführung abgesegnete Urlaub ist nur das, was mir sowieso zustehen würde.

 

Grade hab ich echt gute Lust zu sagen, ich mach nur noch das, für das ich bezahlt werde. (ist ohnehin nicht viel...)

Alles was nicht im Rahmen der Arbeitszeit ist, muss vorher angeordnet werden. Irgendwie hab ich das Gefühl, ich arbeite mich da auf. Ein Privatleben hab ich eigentlich auch noch.

Wie handhabt ihr das?

 

PS: Eigentlich bin ich da ja nicht so... aber wenn ich nicht mal das bisschen Zeit für mich gönnt, werde ich etwas stinkig. Die Kollegen, die das bemängeln, machen auch nur ihren Dienst nach Vorschrift. Hauptsache der Haufen läuft...

bearbeitet von willy-goergen
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Hallo Willy,

 

ist das schon so weit aus dem Ruder gelaufen, dass ein Nicht-Vorgesetzter dir sagen kann, was Du zu tun oder zu lassen hast, wozu Du gebraucht wirst?

 

Du hast einen Urlaub oder das Abbauen von Mehrarbeitsstunden formal bei deinem Vorgesetzten beantragt und der hat das auch formal genehmigt?

 

Wo ist also das wirkliche Problem?

 

Wieso hast Du genug Überstunden gemacht um einen Monat daheim bleiben zu können? Überstunden hat ein dazu berechtigter Vorgesetzten anzuordnen, und die Überstunden sind geldlich zu vergüten.

 

Mehrarbeit, nicht angeordnet, selbstgewählt, ist immer kurzfristig abzubauen, das noch innerhaln der laufenden Woche, falls die Mehrarbeit am Freitag oder am Samstag dann spätestens innerhalb der darauf folgenden Woche., bevorzugt an den ersten Tagen der Woche, da meist gegen Ende wieder Mehrarbeit anfällt. Nicht schieben!

 

Wir hatten mal im Office eine Tippse, die hatte sich Chef-Allüren zugelegt, die fing an zu sagen, was sie brauche, was ich tun solle. Ich sprach also mit dem Niederlassungsleiter, danach der dann mit ihr und sie verstand die Welt eine Weile nicht mehr, sie glaubte alles richtig gemacht zu haben, schließlich managte sie ja das alles.

bearbeitet von lefg
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Überstunden hat ein dazu berechtigter Vorgesetzten anzuordnen, und die Überstunden sind geldlich zu vergüten.

 

Mehrarbeit, nicht angeordnet, selbstgewählt, ist immer kurzfristig abzubauen, das noch innerhaln der laufenden Woche, falls die Mehrarbeit am Freitag oder am Samstag dann spätestens innerhalb der darauf folgenden Woche., bevorzugt an den ersten Tagen der Woche, da meist gegen Ende wieder Mehrarbeit anfällt. Nicht schieben!

In welchem Gesetz steht das geschrieben?

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Auch wenn sich das von lefg alles schön anhört, ist es teilweise unrealistisch die Überstunden in der darauffolgenden Woche abzubauen.

In einer heißen Projektphase geht sowas manchmal einfach nicht.

 

Bei uns gibt es die Möglichkeit die Stunden zu nehmen oder in 80 Stunden Paket als Überstunden auszahlen zu lassen. Genehmigt werden müssen die Überstunden, im Zweifelsfall im nachhinein da sonst nicht nachvollziehbar ist warum jmd. z.b. an einem Samstag mal eben 4h gearbeitet hat. Die Überstunden am Wochenende (ab Freitag 18Uhr)  werden mit 150% berechnet (das Samstagsbeispiel ergäbe dann 6h auf dem Konto). Unter der Woche bis 22Uhr 125%, danach wieder 150%. Sonntags 175% wobei das sehr sehr selten vorkommt.

Genehmigung läuft über ein SAP Formular, da läuft auch die Zeiterfassung drüber. Passen genehmigte Überstunden und Zeiterfassung nicht zusammen gibt es eine Fehlermeldung.

 

Generell solltest du das Thema schriftlich dokumentieren (machst du hoffentlich) und mit deinem Manager klären wer dir Überstunden anweisen kann und wie man den ganzen Spaß kompensieren möchte.

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Auch wenn sich das von lefg alles schön anhört, ist es teilweise unrealistisch die Überstunden in der darauffolgenden Woche abzubauen.

In einer heißen Projektphase geht sowas manchmal einfach nicht.

 

Ich habe es nur streng geschrieben, mir ist schon klar, was manchmal oder auch oft nicht möglich ist oder erscheint, was ganz einfach anders läuft, "wir machen es so. ich mache es so".

 

Es sollte aber im der Firma Regelung zu Mehrarbeit und Überstunden geben, von der Anordnung über die Erfassung, Kontrolle durch den Vorgesetzten, bis zur Abgeltung, ein transparentes Verfahren. Die Erfahrung zeigt, eines Tages kommt es zu Unstimmigkeiten, Meinungsverschiedenheiten.

 

Und dann bedarf es der Ordnung des Verhältnisses Vorgesetzte-Untergebene, eine Vorgesetztenverordnung, ehemaligen Soldaten kommt so etwas sicher bekannt vor. Im Zivilleben, in der Wirtschaft ist es doch eigentlich nicht anders.

 

Es kann also nicht sein, dass ein Nichtvorgesetzter über die Abgeltung von Überstunden, Mehrarbeitszeit bestimmt ".... werde für die Inventur gebarucht.".

 

Und dann sollte man unterscheiden zwischen Nichtleitendnen Angestellten mit Zeiterfassung und Lleitenden Angestellten mit Vertrauensarbeitszeit. Leitende Angestellte werden i.d.R. entsprechend bezahlt.

bearbeitet von lefg
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Hallo Willy,

 

bei uns gibt es ein Gleitzeitkonto, welches nur bis max 150h gefüllt werden darf, dann muss frei genommen werden oder ein Teil wird ausbezahlt.

 

Da bei uns ein großes Projekt (von einem Nicht IT-Bereich) zwischen den Feiertagen läuft haben wir eine Sonderbereitschaft mit extra Handy.

 

Die Projektleiter haben auch gesagt, dass wir da sein müssten aber meine Vorgesetzten haben sich nur auf die Bereitschaft eingelassen.

 

Ansonsten haben wir 2 Wochen komplett frei.

 

Hatte auch erst noch einen Tag wo ich kommen sollte um einige Standardrechner bereit zu stellen, aber auch der hat sich erledigt.

 

Demnach rede mal mit deinen Vorgesetzten und wie schon gesagt, dokumentiere dir alles so genau wie möglich.

 

Dir trotzdem angenehme Feiertage

 

Gruß

 

Azharu

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Tja, in meinem Fall: Österreich, Telekom Kollektivvertrag, gibt es die Unsitte das jeder Angestellte (jetzt von Angestellten mit Scichtarbeit abgesehen) einen All-In Vertrag hat :) Damit sind alle Überstunden abgegolten. Das gilt für mich als Teamleiter ebenso wie für meine Teammember.

 

Aber dafür gibts auch Gleitzeit mit moderater Kernarbeitszeit, allerdings muss jeder für sich selber bestimmen was die richtige work-life Balance ist und dementsprechend gibt es Leute die zB Rufbereitschaft ablehnen oder eben auch welche die quasi hier wohnen. Ich bin da irgendwo in der Mitte, und wenn man mir Urlaub nicht genehmigen will (reiche ich immer mindestens 3 Monate vorab ein) oder darüber diskutiert wird ihn nach der Genehmigung noch zu ändern, dann muss man mir auch überzeugende Argumente liefern. Bislang hab ich in meinem 14 Berufsjahren nur einmal 3 Wochen Urlaub auf 2 verkürzen lassen :)

 

Alles in allem arbeite ich aber auch nur dann wenn es auch bezahlt wird, wenn ich keine Rufbereitschaft habe, dann bin ich außerhalb der Dienstzeit auch nicht erreichbar, fertig.

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Du hast einen Urlaub oder das Abbauen von Mehrarbeitsstunden formal bei deinem Vorgesetzten beantragt und der hat das auch formal genehmigt?

 

Mehrarbeit, nicht angeordnet, selbstgewählt, ist immer kurzfristig abzubauen, das noch innerhaln der laufenden Woche, falls die Mehrarbeit am Freitag oder am Samstag dann spätestens innerhalb der darauf folgenden Woche., bevorzugt an den ersten Tagen der Woche, da meist gegen Ende wieder Mehrarbeit anfällt. Nicht schieben!

 

 

Formal beantragt ist da eigentlich gar nichts. Ich hab mit der Geschäftsleitung die mündliche Vereinbarung getroffen, dass ich ein Überstundenkonto führe. Dort trage ich nicht alles ein. Hin und wieder aber schon. Und trotzdem stehen da mittlerweile recht stattliche 100 Stunden.

Im Arbeitsvertrag ist "eigentlich" ein Festgehalt vereinbart. Sämtliche Mehrarbeit wäre damit abgegolten. Bei dem Gehalt (20k brutto p.a.) und der Verantwortung, die ich zu tragen habe, wäre das ein sehr mieses Geschäft für mich. Ist es ohnehin schon, aber gut... Ein bisschen was zu lernen hab ich ja auch noch.

Meistens habe ich die Mehrarbeit geleistet, wo dringender Bedarf war. Siehe mein Thema mit dem sterbenden DC. Dort hab ich ordentlich Stunden gemacht. Das große Chaos ist ja dann auch ausgeblieben. Letztlich sollten die Verantwortlichen froh sein, dass ich mir das überhaupt angetan habe. 

 

Ist ja alles irgendwie kein Thema mit den Überstunden, eigentlich...

 

 

Wo ist also das wirkliche Problem?

 

 

Das eigentliche Problem sehe ich in dem Punkt, dass ich eigentlich kaum mehr Ruhe finde und nebenbei für das, was ich leiste, viel zu wenig Geld bekomme..

Letztens war ich zu einer Schulung. Plötzlich hat es in der Firma gebrannt. Unser Emailserver hat teilweise keine Mails mehr von den externen Postfächern abgerufen. Ich war dann halt mal ein paar Stunden weg von der Schulung. Warum? Weil man in die IT sehr ungerne investieren will. Freie Mailserver haben halt dann ggf. ihre Macken. Eigentlich wäre in dem Betrieb ein Exchange Server angebracht.

 

Neben mir ist keiner da, der das warten kann. Zu teuer...

Wenn ich sehe, was Externe für die Arbeit abkassieren, die ich mache. Da werden für das Einrichten eines Druckers, auf dem schon von mir eingerichteten Druckserver, gleich mal 80,-€ verlangt. Für ne halbe Stunde Arbeit.

 

Und das zieht sich so weiter durch. Eigentlich fehlt's da an einigen Ecken und Enden. Der Backup-DC, den ich quasi aus dem Schrott gezogen habe, soll zur Dauerlösung werden. Nebenbei fehlt's bei dem Ding dann an Ressourcen (er hat ca. 100 GB Festplattenspeicher) für ein anständiges DFS.

 

Kurz und knapp: Ich frage mich gerade auch, ob ich meinen Einsatz nicht etwas zurücknehmen sollte. Eventuell Betroffene oder meckernde Kollegen machen pünktlich ihren Feierabend, sehen aber nicht den Aufwand dahinter. Wo wir dann aber beim Mangel wären. Im öffentlichen Dienst wirst du wohl nicht sein. ;)

Da herrschen teilweise wohl ähnliche Zustände wie bei mir. 

 

 

Wir hatten mal im Office eine Tippse, die hatte sich Chef-Allüren zugelegt, die fing an zu sagen, was sie brauche, was ich tun solle. Ich sprach also mit dem Niederlassungsleiter, danach der dann mit ihr und sie verstand die Welt eine Weile nicht mehr, sie glaubte alles richtig gemacht zu haben, schließlich managte sie ja das alles.

 

Der Kollegin habe ich heute schon gesagt, dass ich nicht da sein werde. Zuhause braucht sie mich dann auch nicht anrufen. Das hab ich ihr nicht gesagt. Aber helfen werde ich ihr dann eh nicht können. Die Entwicklerin vom ERP-System will dann ihre verdiente Ruhe. Hab das heute nochmal abgeklopft.

 

Ich und die Entwicklerin werden das vor dem WE nochmal testen, was bei der Inventur durchlaufen werden soll. Wenn dann nächste Woche irgendwas nicht klappt, kann ich auch nichts machen.

bearbeitet von willy-goergen
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Im Arbeitsvertrag ist "eigentlich" ein Festgehalt vereinbart. Sämtliche Mehrarbeit wäre damit abgegolten.

IANAL...darum poste ich einafch §3 ArbZG (Samstag ist afaik ein Werktag). Ich lese daraus, dass bis zu 48 Stunden/Woche ohne Probleme drin sind.

 

 

Werktägliche Arbeitszeit und arbeitsfreie Zeiten

§ 3 Arbeitszeit der Arbeitnehmer

Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn

Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im

Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.

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Danke trotzdem euch allen für die Antworten. Hab sie sehr wohl gelesen und werde sie mir in gewisser Weise zu Herzen nehmen. ;)

 

Trotz allem muss ich wohl schauen, dass ich in meinem Fall das Beste draus mache... 


IANAL...darum poste ich einafch §3 ArbZG (Samstag ist afaik ein Werktag). Ich lese daraus, dass bis zu 48 Stunden/Woche ohne Probleme drin sind.

 

iANAL?  :D

Wieso sollte die Arbeitszeit von 48h/Woche drin sein? Wie kommst du auf den Trichter? Btw. wir sind hier nicht in der Rechtsberatung. Hab keine Lust drauf, dass schon wieder ein Thema von mir deswegen geschlossen wird.

bearbeitet von willy-goergen
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