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Zertifizierungen für Studenten


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Ich frage mal bewusst hier, weil ich denke dass es außerhalb der Microsoft- und CISCO-Schiene noch andere interessante Dinge gibt, von denen es hier sicher Leute gibt, die so was haben oder kennen.

 

Eine Hochschule überlegt ihren Studenten zusätzliche Zertifizierungen mitzugeben. Es geht hierbei um Studenten der Studiengänge Angewandte/ Technische Informatik, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenierwesen (IT-Spezialisierung). Vorgeschlagen wurden die aktuellen Microsoft-Zertifizierungen (MCTS, MCITP) und der CCNA. Beide halte ich für zu speziell, für zu Hersteller-spezifisch und vor allem die Microsoft-Prüfungen für viel zu umfangreich. So viel Zeit hat man in einem Bachelor-Studium einfach nicht. Ergänzend sind die Microsoft-Prüfungen eher für Leute gedacht, die mehrere Jahre Erfahrungen im IT-Bereich haben.

 

Gravierender finde ich allerdings, dass diese Zertifikate zu stark für Administratoren gemacht sind. Es ist nicht Aufgabe der Hochschule klassische Ausbildungsberufe auszubilden bzw. deren Lehrinhalte zu vermitteln! Wer Administrator werden will ist an einer Hochschule falsch aufgehoben und sollte einen Beruf (Fachinformatiker Systemintegration, etc.) lernen.

 

Kurzum: Es werden Zertifizierungen gesucht, die man einem IT-Student als sinnvolle Ergänzung mitgeben kann. Die Ausbildung für die Zertifikate würden an der Hochschule erfolgen. Dazu würden sich ein oder zwei Professoren schulen lassen udn die Prüfungen ablegen, um mit dem erworbenen Wissen die Studenten zu lehren. Die Prüfungen würde man extern machen oder bei größeren Mengen würde man ein eigenes Prometric-Testcenter werden.

 

Zur Information: IT-Studenten haben die folgenden Fächer für jeweils ein Semester mit etwa 15 Wochen und etwa 4 Stunden pro Woche (ich zähle nur die relevanten Vorlesungen auf)

 

  • Betriebssysteme (Dateissysteme, Echtzeitbetriebssysteme, Clustering, Active Directory eigentlich gar nicht, sehr Linux-lastige Vorlesung)
  • Rechnernetzwerke I (TCP/IP, DNS, DHCP, Verkabelungen, IP-Konfiguration)
  • IT-Management
  • Programmierung I (Java oder C++)
  • Formale Sprachen
  • Grundlagen der Informatik (Automatentheorie, Logik, Assembler, Microcontroller)
  • Algorithmen und Datenstrukturen (Sortierung, alles C++ oder Java-basiert)
  • Datenbanken I (allgemein und viel SQL, meistens Oracle)
  • Software-Engineering I

 

Manche Studenten, aber eben nicht alle, haben je nach Studien-Schwerpunkt noch

  • Rechnernetzwerke II (etwas tiefer gehend, viel Security, auch IPSec)
  • Datenbanken II
  • Programmierung II
  • Systemnahe Programmierung (Microcontroller-programmierung mit C unter Linux)
  • Betriebssysteme II
  • Software-Engineering II
  • Datensicherheit in Netzwerken.

 

Die II-er sind meistens eine Vertiefung der I-er Vorlesungen. Im Rahmen zu erlangender Zertifizierungen könnte man vielleicht diese oder jene der II-er-Prüfungen zur Pflicht machen.

 

Lange Rede kurzer Sinn: Mir kommen Zertifizierungen von CompTIA (Server+, Security+, Network+, Linux+) oder LPI (weil distributionsneutral) in den Sinn, weil sie am besten zu den Vorlesungen passen.

 

Interessant finde ich diese Auswahl für Zertifizierungen (kann man sicher auch auf andere Zertifizierungen übertragen):

http://www.heise.de/ix/artikel/2003/08/094/01.shtml

 

So, was meint ihr?

 

Deutsch oder Englisch ist egal. Ganz wichtig: Es sollen KEINE Administratoren ausgebildet werden!

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Hallo,

 

super Idee. Sowas hätte mir das Studium sicher schmackhafter gemacht, weil auch der praktische Bezug eher gegeben ist. Grundlagentechnisch würde ich da definitiv auch die CompTIA-Scheine empfehlen - gerade wegen der von Dir angesprochenen herstellerneutralen Ausrichtung. LPI wäre zwar auch distributionsabhängig, geht aber m.E. auch zu sehr in die Administrationsschiene.

 

Weitere Idee: wie wäre es mit einer ITIL-Zertifizierung? Gerade im Wirtschafts-Informatikumfeld wäre das vielleicht gar nicht uninteressant.

IT Infrastructure Library – Wikipedia

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  • 2 Wochen später...

Da fällt mir direkt ITIL ein! So etwas habe ich im Studium vermisst. Das halte ich persönlich für eine sehr gute Ergänzung und der Aufwand steht ebenfalls im richtigen Verhältnis.

Und: zum Fachlichen lernt man auch noch organisatorische IT-Themen in Firmen kennen.

 

Zum Thema MCSx/MCP: natürlich ist das herstellerspezifisch. Aber: man lernt dabei ja auch wie ein Betriebssystem (mit Domäne, DNS, DHCP usw) eingesetzt und konfiguriert wird etc. man lernt dabei auch die Basics (z.B. IP, Subnetting). Von daher hat das nicht nur mit Administration zu tun...

Insofern passt das schon in einem gewissen Umfang in Vorlesungen wie Betriebssysteme. Natürlich nicht im vollen MCSx-Umfang.

 

Und: ein guter Programmierer (das ist bei euch ja auch Thema) sollte sich auch gut mit Betriebssystemen auskennen (meine Meinung) - und dazu gehört halt auch Windows...

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  • 3 Wochen später...

@Muffel

 

Ich komme zwar aus einer ganz anderen Studienrichtung (BWL/Jura) muss aber sagen, dass ich gerade die MCSE Schiene von Microsoft als zum Teil sehr gut empfunden habe. Viele Dinge die in diesem Prüfungstrack abgefragt werden sind immer wiederkehrende Basics, die einen im beruflichen Alltag immer wieder begegnen.

 

Abgesehen davon halte ich ähnlich wie bereits zuvor erwähnt ITIL für wichtig. Es muss ja nicht gerade der Servicemanager sein, aber den Foundation Kurs gemacht zu haben ist sicherlich eine gute Sache.

 

Gruss

 

Oppossum

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Lange Rede kurzer Sinn: Mir kommen Zertifizierungen von CompTIA (Server+, Security+, Network+, Linux+) oder LPI (weil distributionsneutral) in den Sinn, weil sie am besten zu den Vorlesungen passen.

 

So, was meint ihr?

 

 

Ich verstehe nicht, was mit diesen Prüfungen erreicht werden soll? :confused:

 

Jemand, der ein IT-Studium oder eine IT-Ausbildung gemacht hat, sollte das (herstellerunabhänige) Grundwissen haben und braucht zum Nachweis auch kein Zertifikart. Wer 2 Vorlesungen zum Thema Netzwerke besucht hat, wird sich z.B. das CISCO-Wissen sehr schnell aneigenen können.

 

Viele Grüße

Java

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Ich verstehe nicht, was mit diesen Prüfungen erreicht werden soll? :confused:

 

Jemand, der ein IT-Studium oder eine IT-Ausbildung gemacht hat, sollte das (herstellerunabhänige) Grundwissen haben und braucht zum Nachweis auch kein Zertifikart. Wer 2 Vorlesungen zum Thema Netzwerke besucht hat, wird sich z.B. das CISCO-Wissen sehr schnell aneigenen können.

 

Es geht eben NICHT darum den Studenten NUR Grundwissen mitzugeben, das haben ja alle Studenten weitgehend. Sie sollen schon mit dem Studienabschluss mehr Wissen mitbekommen. Sie sollen also nach dem Studium nicht in eine Firma kommen und dann erst noch anfangen weitere Schulungen/ Zertifikate zu machen, die sie auch schon im Studium machen könnten. Gerade herstellerneutrales Wissen sollten sie in viel größeren Umfang mitbringen als bisher.

 

Um es mal so zu sagen: Der gewöhnliche Informatik-Student lernt nicht mal ein Netzwerkkabel reinzustecken.

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Gerade herstellerneutrales Wissen sollten sie in viel größeren Umfang mitbringen als bisher.

 

Um es mal so zu sagen: Der gewöhnliche Informatik-Student lernt nicht mal ein Netzwerkkabel reinzustecken.

 

Gerade Zertifikarte sind EXTREM hersteller- und versionsabhänig, also genau das Gegenteil von herstellerneutral. Gegenbeispiele wie LPI haben zum Teil veraltete Inhalte.

 

Stimmt, trotz einer Vertiefung im Netzwerkbereich habe ich weder das "Kabel-Stecken" noch IOS kennen gelernt. Als ich dies aber im Job brauchte, habe ich dies sehr schnell lernen können. Und genau DAS ist IMHO Ziel eines Studiums.

 

Viele Grüße Java

 

PS: Mehr und zusätzliches Wissen schadet nie. Trotzdem sollte man IMHO eher langfristiges Wissen und Softskills an der Uni lernen.

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also, wenn nicht Microsoft und Cisco, dann gibt es ja noch, wie bereits angesprochen, CompTIA oder auch HP, FSC, DELL und wie sie alle heissen.

Im Grunde ist die CompTIA-Schiene sehr interessant. Hier wird nicht nur Microsoft behandelt sonder auch Linux und Mac. Interessant finde ich insbesondere den A+, den Network+ und den Security+... wobei ich den Security selbst noch nicht in Angriff genommen habe. Kommt bestimmt noch ;)

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SAP bietet neuerdings für Studenten kostenlose Zertifizierungen an.

 

Meiner Meinung ist SAP Zukunft. Und viele Wirtschaftsinformatikstudenten (wie ich) wollen gerne Berater werden. Sei es bei SAP oder als Berater für beispielsweise Microsoftprodukte.

 

Da gehört meiner Meinung auch Zertifzierungen dazu. Und wenn man die als Student kostenlos machen kann umso besser.

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SAP bietet neuerdings für Studenten kostenlose Zertifizierungen an.

 

hast du dazu einen link? mir wäre das neu, würde es aber natürlich begrüßen.

 

ich schließe mich einem meiner vorredner an: ein softwareentwickler sollte tiefgehendes wissen der betriebssysteme haben. windows ist ja bekanntlich kein nischenprodukt. ich würde den LPIC in verbindung mit dem MCP für Vista (wie heisst der jetzt? MCTS??) kombinieren. Da kann man reden was man will.

 

Ich hatte auf der Uni einen Lektor, der fachlich sehr stark war. Tiefen- und Detailwissen war vorhanden. Und natürlich stand Linux an erster Stelle. Als er dann zufällig neben mir auf einem XP-Rechner meine Noten checken sollte, hat er sich angestellt wie ein frisch gebohrenes Kalb bei den ersten gehversuchen. Das war wirklich peinlich.

 

Lange rede kurzer Sinn:

ich würde jedem angehenden Akademiker fundiertes wissen in den verbreiteten betriebssystemem anraten.

 

die comptia-schiene kenne ich nicht, ccna usw. könnte man nach erfolgreicher absolvierung der netzwerkkurse anbieten (meiner meinung nach nicht das schlechteste), jedoch mit einem ordentlichen labor zum üben. sonst wird es wieder nur so eine braindump-partie...

 

generell ist nichts gegen viel bildung zu sagen, allerdings würde ich eher auf weniger zertifikate setzen, die, die man hat, sollte man aber zu recht besitzen.

 

 

lg

johannes

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  • 2 Wochen später...
hast du dazu einen link? mir wäre das neu, würde es aber natürlich begrüßen.

 

Von kostenlos weiß ich auch nichts. Aber ich habe gestern das gefunden:

 

SAP-Zertifizierung exklusiv für Studenten - Fernuni Hagen Forum

 

Die Kurse kosten ab 400 Euro und Prüfungsgebühren ab 50 Euro. Nix kostenlos.

 

Aber die kostenlosen Sachen würden mich auch sehr interessieren. SAP-Kurse haben wir an der Hochschule viele, aber halt nichts zertifiziertes.

 

die comptia-schiene kenne ich nicht, ccna usw. könnte man nach erfolgreicher absolvierung der netzwerkkurse anbieten (meiner meinung nach nicht das schlechteste), jedoch mit einem ordentlichen labor zum üben.

 

Deshalb auch meien Frage hier im Forum. Wenn, ja wenn, dann wird nämlich richtig Geld investiert und wenn nötig auch richtig gute und viel Hardware gekauft. Da wird dann geklotzt und nicht gekleckert. An meiner Hochschule werden zum Beispiel die Studiengebühren dafür verwendet, nachdem die Studenten darüber abgestimmt haben, welche Projekt-Vorschläge sie haben wollen.

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