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Gehaltsgruppen im Öffentlichen Dienst


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Hallo,

 

ich hoffe mal ich habe die korrekte Rubrik gewählt.

Mich würde mal interessieren wie die Eingruppierung eines Fachinformatikers mit folgenden Daten im Öffentlichen Dienst ist.

 

Also.

 

 

Fachinformatiker SI

MCP

MCSA

 

Comptia N+

Comptia A+

 

Programmierung in .net (vb.net, ASP.net)

 

 

Gibt es eine Möglichkeit diese Qualifikationen irgendwo zu vergleichen um eine Gehaltgruppe analysieren zu können ?

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Klare Antwort: Nein!

 

Im öffentlichen Dienst wird bezahlt nach Alter, Wohnort, Familienstand und Kinderanzahl und ähnlichen Fakten. Die Grundeinstufung (BAT) wird einmalig festgelegt und da klebst du fest wie eine Fliege am Fliegenfänger. Wie du soeben richtig feststellst steht da nichts von Berufsabschlüssen (hier benötigst du einfach nur die Mindestvoraussetzung, siehe Stellenanzeige), Zertifizierungen, Können, Fähigkeiten, Nutzwert, Leistungen der Vergangenheit, etc.. Es ist vollkommen egal ob du MCSE, CCNA, Compita irgendwas oder Chef von Microsoft bist. Das zählt nicht!

 

Siehe http://www.uni-tuebingen.de/uni/qqp/Verg-BAT-Euro.html und http://paul.schubbi.org/bat/

 

Im EDV-Bereich (da wird meistens BAT IVa oder IVb gezahlt und komm nicht auf die Idee dass das Verhandlungssache ist) würde ich als junger Mensch nur dann in den öffentlichen Dienst gehen, wenn ich a) mit wenig Geld auskommen kann, b) ich sonst gar nichts finden würde oder c) ich schon 10 Kinder habe. Es gehört sehr viel Energie dazu aus dem öffentlichen Dienst wieder in die Privatwirtschaft zukommen. Wenn du in deinem Lebenslauf nämlich erst mal den "Beamtenstemptel" drin hast wirst du den Abdruck nur schwer wieder los.

 

Andy

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Hallo,

 

auch wenn Sexsi im groben mit seinen Äusserungen nicht ganz falsch liegt, würde ich es nicht ganz so fatalistisch sehen.

 

Ich habe selber zwei Jahre als Systemadmistrator bei der städtischen Verwaltung in einer rheinländischen Stadt gearbeitet. Vorher war ich in der freien Wirtschaft und anschliessend bin ich wieder in die freie Wirtschaft gewechselt. Von einem "Beamtenstempel" habe ich nie etwas gespürt.

 

Ausserdem stuft dein Arbeitgeber dich in den BAT ein und da gibt es schon gewisse Verhandlungsspielräume, auch wenn die im Vergleich zur freien Wirtschaft recht gering ausfallen!

 

Fest klebt man am BAT auch nicht, dafür gibt es zum Beispiel den Bewährungsaufstieg. Es gibt auch jederzeit die Möglichkeit, die BAT-Einstufung neu zu gestalten und somit in einen höheren BAT zu gelangen. Wie gesagt es gibt die Möglichkeit, keine Garantie und tatsächlich sind die meisten öffentlichen Arbeitgeber bzgl. der BAT-Einstufung nicht sonderlich flexibel (zumindest meinen Erfahrungen nach).

 

Dies nur als Ergänzung, damit ein etwas sachlicheres und objektiveres Bild auf den BAT fällt (nix für Ungut, Sexsi).

 

Gruß,

Thomas

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  • 4 Monate später...

Ich bin auch Systemadmin im öffentl. Dienst, genauer bei der Bundeswehr! Bei uns wird von BAT VII bis IV eingestuft. Ausserdem hast Du heute das Problem mit Zeitverträgen. Diese sind auf höchstens zwei Jahre begrenzt. (Falls Du keinen Sachgrund in Deinem Vertrag hast)

 

Das Problem ist, wenn Du nach zwei Jahren entlassen wirst und Du Dich wieder beim öffentlichen Dienst bewirbst, muss Dich der Arbeitgeber entfristen, was heutzutage fast ausgeschlossen ist.

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Hi,

 

dann werde ich auch noch mal meinen Senf dazu geben :)

 

Also als FISI wirst Du über BAT IV nur sehr schwer hinauskommen. Um in den gehobenen Dienst und damit an eine höhere Vergütung zu kommen wird i.d.R. mindestens ein FH-Studium oder eine vergleichbare Ausbildung vorausgesetzt.

 

Grundsätzlich würde ich aber nicht davon abraten in den ÖD zu gehen, denn wenn auch die Vergütung nicht gerade überdurchschnittlich ist, so befindet man sich doch in einer etwas gesicherten Position als in der Privatwirtschaft. Und so schlimm, wie der Ruf (bezogen auf den "Beamtenstempel") den Sexsi ansprach, ist es nun auch nicht. Ich arbeite zwar in/für eine Behörde, bin selbst aber nicht im ÖD, und habe hier schon einige in die Privatwirtschaft wechseln sehen.

 

Was allerdings stimmt, ist die Tatsache, dass Zertifikate und Ausbildungen die "unterhalb" :rolleyes: eines FH-Studiums liegen (staatl. gepr. Techniker/Betriebswrte/Informatiker usw.) nicht so sehr anerkannt werden.

 

Ciao,

 

Mapulativ

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Hi,

 

ich weis ja gar nicht wovon ihr da spricht? Man kann durchaus auch noch heute im Öffentlichen Dienst mehr als nur BAT IVb/IVa bekommen.

Ich bin nämlich selbst im Öffentlichen Dienst beschäftigt und bei uns ist eher BAT III üblich. Es gibt einige Produktverantwortliche die sogar BAT II bekommen. Abt.Leiter sind noch höher angesiedelt.

Leider haben wir seit dem 01.01.05 einen neuen Tarifvertrag TVV, soll angeblich gerechter sein (Bezahlung nach Leistung " das ich nicht lache" :mad: :mad: ).

 

Gruß

WilliW

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Ich persönlich stehe dem ÖD sehr kritisch gegenüber und kann Sexsi nur voll zustimmen! Hatte mich mal auf zwei Stellen im ÖD (wohlgemerkt mehr aus Spaß, hatte schon eine feste Zusage!) beworben.

Bei beiden waren die Ansprüche und der "Ertrag" vergleichbar, also Studium FH/BA, super Kenntnisse Windows, MCSA/MCSE, mind. 2 Jahre Berufserfahrung, sehr gute ADS-Kennntisse, Linux wünschenwert, jung, dynamisch bla bla bla. Also am Besten 20 Jahre alt, 5 Jahre im Beruf, alle Zertifizierungen usw. Man kennt das ja. Jetzt aber: Einstufung BAT V, nach 6 Monaten BAT IVb, nach 2 Jahren BAT IVa, nach 7(!) Jahren BAT III, danach Ende!

Sorry, wenn ich so etwas angeboten bekomme fange ich herzlich an zu lachen! Wer das alles wirklich hat und gut ist bekommt in der Wirtschaft mind. das doppelte Gehalt. Früher konnte man noch das Argument der Arbeitsplatzsicherheit einbringen, das geht heute nicht mehr.

Zum Staat geht eigentlich nur noch der, der es sich leisten kann (oder keine großen Ansprüche finanzieller Natur hat).

Die große BAT-Variabilität gibt es auch nicht! Die Faustregel könnte man vielleicht so formulieren:

 

kein Studium: BAT VII-V

Studium BA/FH: BAT V-III

Studium UNI: BAT III-I

 

Diese Aussagen kann ich so genau treffen, da ich schon einmal für 1 Jahr in einer Außenstelle einer Landesanstalt gearbeitet (Migration) und mich in der Zeit auch mit sehr vielen Leuten u.a. über solche Dinge unterhalten habe (jede Ebene). Zudem habe ich einige Bekannte, die im ÖD arbeiten.

 

Zum Thema ÖD-Stempel: den bekommt man definitiv. Vielleicht nicht gleich nach 1-2 Jahren. Aber ich behaupte, dass man nach 3-5 Jahren ÖD die größten Schwierigkeiten hat in der Wirtschaft anzukommen. Wenn man nicht gerade aus einer Sparte kommt, die derzeit sehr gefragt ist, oh mann, viel Glück. Das liegt vor allem an dem Arbeitseinsatz eines großen Teils der ÖA (nicht alle!). Damit meine ich Punkt 8 Uhr stechen, Punkt 10 Uhr Frühstück, Punkt 12 Uhr Mittagessen, Punkt 15 Uhr Kaffee, Punkt 17 Uhr Diensschluss! Hat schon mal jemand versucht 2 Minuten nach 12 bei einer Behörde noch etwas zu bekommen? Oder ist es schon mal jemandem passiert, dass sich 1 Minute vor 8 die Pforten geöffnet haben?

Und genau das ist halt die Moral, die in der Wirtschaft tödlich ist. Der Kunde ist König auch wenn er in der Mittagspause anruft, die Arbeitszeit kann auch mal 40 Stunden überschreiten etc. Und genau damit haben die meisten Angestellten im ÖD nach einer gewissen Zeit ihre Probleme!

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Die Entlohnung richtet sich erstmal nach der Bewertung der Stelle, für das Erreichen der Laufbahnen werden Anforderungen gestellt.

z.B. statlich anerkannte Ausbildung (hier: FiSi) : max. Vc (mittlerer Dienst)

Der MCSE allein reicht max. für Vc.

FH-Abschluß oder gleichwertige, in der Praxis erworbene Fähigkleiten: ab Vb, setzt aber mindestens 3 Jahre Praxis voraus. (gehobener Dienst)

Uni-Abschluß: IIa (höherer Dienst)

 

Das führt dann dazu, dass z.B. Leute ohne jegliche Ahnung (schon erlebt: Germanisten ) im EDV-Bereich arbeiten und sich 2 Jahre lang das Know-how aneignen (gut bezahlt nach BAT IIa) weil für die Stelle ein Abschluß erforderlich ist (egal welcher) und andere ohne Abschluß aber mit Know-how nicht genommen werden. Schon pervers aber so ist das halt.

 

Es gibt auch massive Unterschiede in der Bewertung der Stellen, z.B. Admin teilweise nur BAT VII oder VIb.

Die Gewerkschaften haben dafür gesorgt, dass immer mehr Wert auf die formalen Abschlüsse gelegt wird und Chancen durch Leistung nicht mehr möglich sind.

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@Shooter123:

 

Dieser "Gehaltsvergleich" hingt wie ein lahmender Gaul :-)

Mal im Ernst. Aus meiner Erfahrung kann ich Dir sagen, dass die 3000€ in Richtung EINSTIEGSgehalt für Studierte geht. Von da geht es dann (bei der richtigen Eignung und dem richtigen Arbeitseinsatz) ziemlich schnell nach oben. Ich rede hier von BA/FH-Absolventen, also die Kandidaten für BAT IV!

Wer sich da gut anstellt hat nach 3-4 Berufsjahren dann 4500-5000€. Und genau diese Sprünge sind im ÖD ausgeschlossen, da Gehaltserhöhungen stur nach Alter gehen und das auch noch in sehr überschaubaren Schritten! Das Höchste der Gefühle ist dann nach 5-7 Jahren in BAT III zu kommen und einen größeren Schritt zu machen. Wenn ich mir dann aber anschaue wo ich nach 5-7 Jahren in der Wirtschaft stehe ist das (krass ausgedrückt!) lächerlich!

 

Früher hatte man im ÖD noch das Argument mit der Arbeitsplatzsicherheit, heute ist das Pustekuchen. Man kann ja mittlerweile froh sein, wenn man im ÖD einen unbefristeten Vertrag bekommt!

 

Mein Fazit: in den ÖD geht man wenn man einen ruhigen Job (also 40 Stunden/Woche) haben möchte und entweder vermögend ist oder sich mit wenig zufrieden gibt. Ansonsten ist davon nur abzuraten!

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Ich arbeite auch bei einer Öffentlichen Verwaltung, jedoch in der Schweiz. Bin nur 20 Jahre alt und seit kurzem angestellt und habe zuvor lediglich eine 4 jährige Lehre gemacht. verdienen tu ich 4200€ (CHF 6300), dies aber auch nur, weil ich herrvorragende Arbeit leiste. Viele verdienen direkt nach der Lehre in der Privatwirtschaft normalerweise nicht mehr als 3000€ (CHF 4500).

 

Wir haben hier mehr als genug zu tun, von einem ruhigen Job kann nicht gesprochen werden, da ist es in Banken um einiges ruhiger! Ich weiss ja nicht wie dass die Öffentlichen Verwaltungen bei euch in Deutschland arbeiten...

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@mcse_killer:

 

Hi,

 

Mal im Ernst. Aus meiner Erfahrung kann ich Dir sagen, dass die 3000€ in Richtung EINSTIEGSgehalt für Studierte geht. Von da geht es dann (bei der richtigen Eignung und dem richtigen Arbeitseinsatz) ziemlich schnell nach oben. Ich rede hier von BA/FH-Absolventen, also die Kandidaten für BAT IV!

Wer sich da gut anstellt hat nach 3-4 Berufsjahren dann 4500-5000€. Und genau diese Sprünge sind im ÖD ausgeschlossen, da Gehaltserhöhungen stur nach Alter gehen und das auch noch in sehr überschaubaren Schritten! Das Höchste der Gefühle ist dann nach 5-7 Jahren in BAT III zu kommen und einen größeren Schritt zu machen. Wenn ich mir dann aber anschaue wo ich nach 5-7 Jahren in der Wirtschaft stehe ist das (krass ausgedrückt!) lächerlich!

 

Also, da kann ich Dir fast 100% zustimmen.

 

Aaaaber:

in den ÖD geht man wenn man einen ruhigen Job (also 40 Stunden/Woche) haben möchte

 

Das ist eine recht grobe Verallgemeinerung und wird vielen Arbeitnehmern im ÖD nicht gerecht. Die Kollegen mit denen ich hier zusammen arbeite (also meine Kunden) sind bis auf einige Ausnahmen, die es in jedem Unternehmen gibt, sehr engagierte, motivierte und überaus fleissige Mitarbeiter, die überdurchschnittliche Leistungen erbringen. Natürlich sind die Arbeitszeiten anders gestaltet, als in der freien Wirtschaft, aber eine 40-Stunden-Woche zu haben, bedeutet nicht zwangsläufig einen ruhigen Job zu haben. Die Zeiten auf denen man gemächlich Dienst nach Vorschrift in einer quasi unkündbaren Stellung geschoben hat, sind (zumindest in der IT im ÖD) schon lang vorbei.

 

Viele Grüße,

 

Mapulativ

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