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Das Aus des IT-Allrounders?


guybrush
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Hallo Kollegen,

 

mir fällt immer öfter auf bzw. kommt vor, dass unsere Branche in den letzten 1-2 Jahren immer komplexer und umfangreicher wurde. Speziell die Cloud- und Satellitenthematiken machen mir hier zu schaffen.

Oft höre ich versprechen von Arbeitserleichterung u.dgl. Davon spüre ich aber im Alltag nichts. Sei es nun Office 365 oder Azure und Artverwandtes, um nur ein paar Beispiele zu nennen - die technischen

Möglichkeiten erhöhen die Komplexität um ein vielfaches. Wenn man dann einer ist wie ich, der im Alltag vom Wordproblem bis zum Storage- und Virtualisierungsmanagement über Firewalls usw... alles machen

bzw. abdecken soll, ist man dann immer öfter mit dem Erfahrungswissen am Ende. Noch nie im letzten Jahrzehnt wie in den letzten 1-2 Jahren habe ich die Hilfe von externen, meist Produktverantwortlichen oder

designierten Produktspezialisten in Ansrpuch nehmen müssen. Oft waren die dann auch auf Hilfe von Erfahreneren Kollegen angewiesen.

 

Ich will hier nicht jammern, ewiges Lernen ist man ja gewohnt, derzeit sehe ich halt einen ungewohnt hohen Sprung im Vergleich zu früher. Wenn ich dann noch beim Kunden draußen bin, muss ich immer öfter

Recherchieren und einen Folgetermin vereinbaren. Alles so Kleinigkeiten, die mir auffallen.

 

Zugegeben, der Titel ist jetzt recht reißerisch, aber der Gedanke ist mir in letzter Zeit sehr oft gekommen, dass es viel mehr in Richtung Spezialisierung geht. Habe ich früher vehement verneint, jetzt bin ich mir da nicht mehr ganz so sicher. Mich würde interessieren,

wie ihr das seht bzw. wie da eure Erfahrungen sind?

 

LG und gute Nacht
Johannes

bearbeitet von guybrush
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Es geht schon seit mehreren Jahren, meiner Meinung nach, nur mit Spezialisierung. Zumindest im Dienstleistungssektor wird der "Allrounder" sicher auf Dauer keine große Zukunft mehr haben. Und die Leute die als Admins in den Firmen sitzen, kommen entweder selbst drauf, dass sie technische Unterstützung einkaufen müssen, oder sie werden früher oder später drauf gestoßen. Dann haben Sie aber kaum noch Einflußmöglichkeiten.

 

Bye

Norbert

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Moin,

ich sehe das auch so.
Bei vielen Beratungsterminen vor Ort in den IT-Abteilungen begegnete mir z.B. im Mittelstand die Situation:

1 max. 2 erfahrende "Allrounder" (meist etwas älter) dann noch max. 3 junge IT-Mitarbeiter,
wovon die meisten Azubis waren ...
 

Sehr oft die Aussage:
Man hält die notwendigen Prozesse für das Unternehmen sehr gut am Laufen,

Verbesserungen schafft man einzubauen, aber
neue Innovationen zu suchen/zu finden ... auszuwählen/auszutesten und dann zu implementieren, dafür hat man keine Zeit mehr.

Auch die Mühen die Geschäftsführung einzubinden und zu überzeugen,
wird gescheut, da meist nach dem Vorbereitungs-Invest oft die Absage kommt,
Gründe: neue Kosten, ev. Gefährdung der alten Prozesse, Zeitbedarf für MA-Schulung und deren Schulungskosten.
Wer kann schon sicher sagen, dass die Kosten-Nutzen-Einschätzung toll sein wird und auch so eintrifft ...?
Wer will sich also "eine Klatsche" abholen und sich frustrieren lassen?

Wer will schon den Spruch von der GL hören:
" Wieso zu viel Überstunden und deswegen die Foderung von zusätzlichem Personal,
  wenn Ihr Zeit zum Experimentieren(Spielen) habt, da braucht Ihr doch keine neuen Leute"

Leider wird es nicht einfacher ...

VG, Franz

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Moin,

 

diesen Trend beobachte ich schon seit ich in der IT unterwegs bin, nicht erst seit 1-2 Jahren.

Die Systeme werden im Frontend stark vereinfacht und komplexe Vorgänge werden für den Nutzer so stark abstrahiert, dass es an dieser Stellen kaum noch technisches Know How benötigt. AUf der anderen Seite erhöht sich die Komplexität im Backend und Middletier, also in den ünterstützenden Technolgien entsprechend strak. Diese Komplexität macht es erforderlich, qualifizierte Spezialisten zu beschäftigen; dabei ist es egal ob interne oder externe.

 

Ich sehe diesen Trend überhaupt nicht kritisch.

Die Anwender, also diejenigen, die in den meisten Unternehmen das Geld reinholen, können sich dank der Vereinfachung technischer Prozesse im Frontend auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Auf der anderen Seite kann IT durch die Spezialisierung eine deutlich höhe Servicequalität liefern.

Wird dieser Zusammenhang vom Unternehmen erkannt und entsprechend gehandelt, ist es für alle Seiten eine Win-Win-Situation.

bearbeitet von Dunkelmann
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Moin!

 

Sind wir doch mal ehrlich: ein KMU mit zwei, drei Admins kann sich doch gar keine Spezialisten leisten, dafür braucht er Allrounder. Der typische Allrounder in der IT macht alles, von TK, Firewall, Switche, über AD, Exchange, SharePoint, SQL (vielleicht noch Oracle), Virtualisierung, bis zu irgend welchen CITRIX Lösungen und LOB Anwendungen, muss sich dann aber auch noch um die User und deren Clients kümmern etc. etc. So viele Spezialisten will und kann sich das KMU gar nicht leisten.

 

Wenn die GF das erkennt, dann kauft man sich eben Dienstleistung ein, und beide Seiten (GF und IT) können davon profitieren.

Ich sehe das also als überhaupt kein Problem an.

 

Was ich als Problem sehe, ist das die IT nicht mehr genug Zeit hat, sich Innovationen zu widmen. Eine Aufteilung von 95/5 (95% Tagesbetrieb/5% Innovationen) ist dabei keine Seltenheit. Man muss also als IT Wege finden, aus den 95% 50% zu machen, um sich Innovationen zu widmen und damit das Unternehmen mit den Entwicklungen mithalten kann. Was aber nicht heißt, alles auf Dienstleister abzuwälzen (ich mache mich nicht gern abhängig), sondern Prozesse bzw. Technologien einzuführen, die mir als Admin mehr Zeit für andere Tätigkeiten schaffen.

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Hi,

 

ich selbst bin für so ein kleines Unternehmen (ca. 90 Frau Stark) alleine Verantwortlich und kann dem gesagten auch nur zustimmen. Ich habe kaum Zeit mich in neue Technologien einzuarbeiten. Selbst alte sind zu Zeit Aufwendig.

Klar,mal hat man gar nichts zu tuen weil alles läuft, dann kann man sich die Zeit nehmen, aber dies ist so selten, dass man die Zeit an einer Handy abzählen kann.

Wenn man dann in so einem kleinen Unternehmen auch nicht die Ressourcen hat um etwaige dinge einfach mal zu testen wird es noch schlimmer.

Da bleibt es einem meist nur Übrig, zu versuchen sich in seiner Freizeit zumindest in die Theorie einzuarbeiten. Mein Tag fängt in der Regel um 7:30Uhr An mit Büro und hört im HO um 1Uhr Nachts auf.

Mal davon abgesehen, dass (bei mir zumindest), die Theorie nicht viel bringt. Man liest es ein paar mal, aber kann es nie Umsetzen oder man macht es einmal und nie wieder. Dazu lernt man meiner Meinung nach das meiste wenn es Probleme gibt. 

 

Das alles sorgt dann auch noch dafür, dass man kaum noch neue Job Angebote findet, weil überall nur noch Spezialisten gesucht werden. Wer stellt denn heut zu Tage noch einen eigenen ITler ein. Da ist einkaufen Meist billiger.

 

Das gute bei uns ist jedoch, dass wenn wir neue Technologien anschaffen oder ich einfach nicht mehr weiter weiß, wird ein Spezialist angefordert mit dem man das alles durch geht. Aber dann ist dies auch nur einmal und nie wieder (oder noch 1-2 Jahren). 

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Was aber nicht heißt, alles auf Dienstleister abzuwälzen (ich mache mich nicht gern abhängig), sondern Prozesse bzw. Technologien einzuführen, die mir als Admin mehr Zeit für andere Tätigkeiten schaffen.

Das mit der "Abhängigkeit" höre ich regelmässig. Und denk mir meinen Teil dazu. Denn seien wir mal ehrlich, mit Standardsoftware ist man mit Sicherheit nicht vom Dienstleister abhängig, sondern vom Hersteller (wenn man es denn will). Und da ich im Umfeld Exchange unterwegs bin, bezweifle ich, dass irgendein Kunde sich von mir abhängig fühlt, nur weil ich das besser kann als er. Er könnte jederzeit einen anderen Dienstleister finden. Damit er aber nicht auf die Idee kommt, dass er das tun sollte, muß ich eben Spezialist werden, und kann nicht auch noch als Allrounder dort aufschlagen. ;) Wird sicher auch für Allrounder weiterhin Kunden geben, aber das ist eben genauso wenig für jeden passend, wie Spezialist.

 

Bye

Norbert

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Wir sind 5 ITler. Natürlich hat jeder sein Gebiet, aber ausgewiesene Spezialisten sind wir nicht. Geht ja auch gar nicht, man bräuchte ja jeder Spezialisten mindestens 2-3 Mal wegen möglicher Krankheit, Urlaub etc...

Im Fall der Fälle haben wir Verträge mit Systemhäusern um Spezialisten dazu zu holen.

 

Das Problem ist: Viel Spezialwissen benötigt man ja auch nur einmalig oder selten. Bsp: Ich muss eine AD einmal designen, Lizenzen muss ich einmal planen etc.


Das mit der "Abhängigkeit" höre ich regelmässig. Und denk mir meinen Teil dazu. Denn seien wir mal ehrlich, mit Standardsoftware ist man mit Sicherheit nicht vom Dienstleister abhängig, sondern vom Hersteller (wenn man es denn will). Und da ich im Umfeld Exchange unterwegs bin, bezweifle ich, dass irgendein Kunde sich von mir abhängig fühlt, nur weil ich das besser kann als er. Er könnte jederzeit einen anderen Dienstleister finden. Damit er aber nicht auf die Idee kommt, dass er das tun sollte, muß ich eben Spezialist werden, und kann nicht auch noch als Allrounder dort aufschlagen. ;) Wird sicher auch für Allrounder weiterhin Kunden geben, aber das ist eben genauso wenig für jeden passend, wie Spezialist.

Bye
Norbert

Exchange ist ja auch so ein Beispiel: die Planung macht man mit Unterstützung eines externen Spezialisten, den tägliche Betrieb alleine.

Kommt es zu echten Problemen greift ein Servicevertrag mit einem Systemhaus von wo dann wieder ein Spezialist zur Unterstützung kommt.

Wir sind aber nicht von dem Spezialisten in Person abhängig, nicht mal von dem Systemhaus.

 

Das wichtigste ist eine vernünftige Doku!

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Das mit der "Abhängigkeit" höre ich regelmässig. Und denk mir meinen Teil dazu. Denn seien wir mal ehrlich, mit Standardsoftware ist man mit Sicherheit nicht vom Dienstleister abhängig, sondern vom Hersteller (wenn man es denn will). Und da ich im Umfeld Exchange unterwegs bin, bezweifle ich, dass irgendein Kunde sich von mir abhängig fühlt, nur weil ich das besser kann als er. Er könnte jederzeit einen anderen Dienstleister finden. Damit er aber nicht auf die Idee kommt, dass er das tun sollte, muß ich eben Spezialist werden, und kann nicht auch noch als Allrounder dort aufschlagen. ;) Wird sicher auch für Allrounder weiterhin Kunden geben, aber das ist eben genauso wenig für jeden passend, wie Spezialist.

 

Bye

Norbert

 

So war das auch nicht ganz gemeint. Ich versuche eigentlich alles bzw. so viel wie möglich selber zu machen (gelang mir bislang ganz gut ;) ), auch weil ich darauf einfach Lust habe. Wenn ich allerdings Software bzw. neue Technologien einführe, welche von einem Hersteller kommt, dann mache ich das prinzipiell immer als eine Art Workshop, um später alleine damit arbeiten zu können - somit mache ich mich auch weniger abhängig.

 

Gut, der Begriff Dienstleister war hier eventuell falsch gewählt ;)

bearbeitet von OliverHu
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Man kann aber eben nicht mehr alles und jedes alleine machen, weils einem Spaß macht. Das führt zwangsläufig zu 90/10 wie oben angesprochen. Auch wenn das viele eben nicht erkennen wollen. Meiner Meinung nach kann man nicht SharePoint, Exchange und Lync/Skype gut können und nebenbei auch noch Hyper-V/VMware und Storage Anfragen. Das geht natürlich alles bis zu einer gewissen Tiefe, und viele Themen kann man sich auch interessiert anschauen. Aber dann bekommt man bei Kunden eben auch die Antwort: Ach ich hab soviel Tagesgeschäft, da kann ich das jetzt grad nicht tun und damit fallen die oftmals wichtigeren Dinge wie Weiterentwicklung eben unter den Tisch. ;)

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so ähnlich machen wir das auch. Ich versuche Neue Sachen auch workshopmässig zu lernen. Die Herstellerkurse sind oft zu viel des guten und beinhalten viele Themen die für uns uninteressant sind. Z.B. geht ein großer teil der Kurse für unseren Storagehersteller über Fiberchannel. Das nutzen wir aber gar nicht. Also bezahlt man viel Geld für unnützes Wissen.

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